Kapitel [12]

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city trip

Jimin P.o.V.

Meine Atmung geht immer schneller und unregelmäßiger, ich kann mein Herz bis hinauf in meine Ohren schlagen hören. Immer wieder zieht sich der faustgroße Muskel zusammen, sodass dieses typische "dungdung" Geräusch entsteht und ich das Blut bis in meine Ohren hinauf rauschen höre, eine unglaubliche Wärme meinen Körper durchströmt und mich leichter Angstschweiß überkommt.

Doch das ist keine angenehme Wärme, die man in der Nähe von Menschen verspürt, die einem wichtig sind, die man liebt, für die man alles geben würde, sogar sein eigenes Leben, sondern es ist eher die Art von Wärme, die kurz bevor etwas Schlimmes passiert aufkommt und dir das Adrenalin in die Adern pumpt. Das Adrenalin das dich leistungsfähiger, wacher und aufmerksamer macht, um vor dem nächsten Ereignis, das kommen wird zu fliehen.

"Eyy Jimin, du kannst deine Augen jetzt wieder öffnen, ich bin's nur...", höre ich eine mir bekannte männliche Stimme sagen und öffne darauf völlig überrascht meine, bis jetzt gerade noch fest zusammengekniffenen Augen und sehe zum Glück nicht in das Gesicht, welches ich vermutet hatte, sondern in Jacksons etwas verwirrtes. Ach ja JACKSON!! Genau...

Aufmunternd lächelt er mich, mit der Situation leicht überfordert an und lockert daraufhin zu meinem Glück auch schon wieder seinen Griff und tritt einige Schritte zurück, sodass ein angemessener Abstand zwischen uns entsteht. Diese ganze plötzliche Nähe und Bedrängnis, hatte mich anscheinend so sehr an ein damaliges Erlebnis erinnert, sodass mein Gehirn dieses wahrscheinlich unterbewusst wieder abgespielt hat und ich mich deshalb so angespannt und die Augen zusammengepresst habe.

Dieses eine gravierende Erlebnis, das ich hätte verhindern können, wenn ich nicht so blind gewesen wäre, hatte in meinem Leben so ziemlich viel verändert. Ich bin viel leichter einzuschüchtern und zu erschrecken, vor Allem in solchen unerwarteten Situationen wie diese gerade eben.

Erleichtert entspanne ich meine verkrampften Muskeln wieder etwas, als ich merke, dass mir Jackson tatsächlich nichts tun will und sehe in seine braunen Augen hinunter, in denen sich einzig allein nur pure Verwirrung spiegelt. Wie soll er auch wissen, dass ich anstatt ihn, jemand anderes erwartet hätte, denn das kann er ja eindeutig nicht wissen. Doch was geschehen ist, ist geschehen und gehört der Vergangenheit an und dort bleibt es auch! Niemand wird es jemals erfahren...

"Sorry Bro, falls ich dich erschreckt haben sollte, das wollte ich wirklich nicht...", entschuldigt sich Jackson aufrichtig in meine nun kühlen Augen schauend. Immer wenn ich mit gewissen Situationen nicht klar komme, lege ich meinen verunsicherten Blick ab und setzte meine kühle, kalte 'Sonnenbrille' auf und versuche meine Unsicherheit somit zu überspielen, was mir aber nicht immer gelingt.

"Alles gut Jackson, ich dachte nur, dass du jemand anderes wärst, naja ist jetzt auch egal. Eigentlich bin ich nicht so schreckhaft, falls du das jetzt von mir denken solltest, ich hatte nur nicht damit gerechnet...", rechtfertige ich mich schnell vor ihm, obwohl es nicht stimmt, nur um nicht von ihm, als Weichei abgestempelt zu werden und klopfe ihm leicht auf den Oberarm.

"Nein, alles gut, das glaub ich eh nicht von dir, du hältst mehr aus als du zugibst, was ganz nützlich für mich ist...ähäm...sollen wir dann los? Der Bus, mit dem wir in die Stadt fahren, kommt in...um genau zu sein in sieben Minuten, deshalb sollten wir uns jetzt auch eventuell etwas beeilen...", entgegnet dieser nun etwas stockend und auf seine Handy Uhr schauend, das er kurz zuvor aus seiner Jeanshosentasche geholt hatte. 

Etwas verwirrt, was er mit dem '..was ganz nützlich für mich ist...' gemeint haben könnte, folge ich ihm aus der Uni durch die vollen Gänge von quatschenden Studenten, hinaus in die Freiheit.

𝐃𝐄𝐒𝐈𝐑𝐄 | kookmin ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt