Kapitel [52]

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I will do, what you want

Jackson P.o.V.

"Jackson!!!", ruft mich mein Boss Namjoon mit einem scharfen Ton durch sein Handy, zu sich.
"Komm sofort in mein Zimmer!!", ertönt ein weiteres Mal seine Stimme und ich kann jetzt schon raushören, dass er äußerst schlecht gelaunt ist, wie eigentlich schon die ganze Woche. Schnell lege ich auf und verlasse den Raum, in dem ich mich gerade befand, laufe die Treppen nach oben, biege hin und wieder mal links oder rechts ab und bin auf geradem Weg zu sein Zimmer, bis mich plötzlich eine Person aufhält, die ich hier noch nie gesehen habe, die gerade aus dem Zimmer herausgetreten ist.

"Namjoon hat heute übrigens extremst schlechte Laune, also pass auf, was du sagst. Achja, es sitzt da noch eine andere komische Person, mit sau vielen Tattoos und einem kranken Grinsen in seinem Zimmer, keine Ahnung, was der da drinnen macht."
Mit "sein Zimmer", ist Namjoons eigenes, privates Arbeitszimmer gemeint, das nur sehr wenige Menschen betreten dürfen, worunter ich zu meinem Glück oder doch eher Pech falle.

"Danke für deine Warnung und die Person bei ihm, müsste dann wahrscheinlich Kijikush sein. Du weißt schon, er war vor ein paar Jahren ein treues Mitglied, bis er in die Psychiatrie eingeliefert wurde", teile ich dem Unbekannten mit, der darauf nur verstehend nickt und "Achso, tut mir Leid, ich bin noch nicht so lange dabei" erwidert.
Und mit diesen Worten geht der junge Mann lächelnd an mir vorbei, die Stufen hinauf und verschwindet hinter irgendeiner Türe. 

Der arme Junge wird wahrscheinlich genau so ausgenutzt und als Laufbursche enden wie ich, auch wenn ich mittlerweile mehr als nur das bin.

Mich freut es zwar sehr, dass mir Namjoon so sehr vertraut und mich "gut" behandelt, aber manchmal komme ich mir auch nur wie seine Marionette vor, die er zu allem gebrauchen kann. Klar gab er mir einen Platz bei sich zuhause, das sich übrigens auch hier in dieser Lagerhalle befindet, doch nutzt er mich eigentlich nur aus.

Ich habe schon lange darüber nachgedacht, aus der Gang auszutreten, auch wenn es äußerst Riskant ist und man es eigentlich nicht lebend aus ihr heraus schafft, aber dann kam Namjoon wieder so nett und hat mir mehr geboten, als jedem anderen. Wie als hätte er es gespürt...

Ich hatte quasi alles, was andere nicht haben konnten, hatte aber nicht das, was alle haben konnten. Ich hatte keine Liebe. So vergänglich es auch klang, ich sehnte mich nach Liebe, welche mir aber nicht gewehrt wurde. Wahrscheinlich blieb ich deswegen bei Namjoon,  da dieser mir eine gewisse Zuneigung entgegen brachte, sie mir aber gleichzeitig von anderen Personen verwehrte. Eigentlich sollte ich genau deswegen von Namjoon und der Gang weg.

"Ja, was ist denn?",  komme ich gehorsam in seinen Raum gestürmt und stelle mich gegenüber seines Schreibtisches, hinter dem er auf einem Drehstuhl sitzt, mit dem linken Arm auf der Tischplatte abgestützt und mit der rechten Hand seinen Kopf am Kinn haltend. Wie mich der Junge vorhin schon gewarnt hatte, sitzt kein Anderer als Kijikush neben ihm in seinem eigenen Sessel etwas weiter weg vom Schreibtisch, hält ein Glas mit irgendeiner alkoholischen Flüssigkeit darin, schwenkt das Glas in seinen langen tätowierten Fingern herum und mustert mich abschätzig.

"Bericht?", sagt er nur, wobei ich gleich weiß, was er von mir will.

"Jimin und Jungkook sollten sich gestritten haben und nicht mehr viel Kontakt miteinander haben..also ich habe sie heute nicht zusammen in der Uni gesehen, wahrscheinlich, weil sie sich aus dem Weg gehen..", wahrscheinlich weil sie beide und der Rest ihrer Clique auch nicht in der Uni waren, füge ich in Gedanken noch hinzu. Das muss ja Namjoon nicht unbedingt wissen, sonst bin ich echt aufgeschmissen.

"Perfekt, dann läuft also alles nach Plan?", beginnt er mich von oben nach unten zu mustern, dreht sich währenddessen mit seinem Drehstuhl ungeduldig hin und her und durchbohrt mich förmlich mit seinem eiskalten Blick, was mir ein unangenehmes Gefühl verschafft.

𝐃𝐄𝐒𝐈𝐑𝐄 | kookmin ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt