Kapitel [30]

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Happiness is in the air

Jimin P.o.V.

Inzwischen ist es schon Dienstag und seitdem das mit Jungkook passiert ist, habe ich nicht mehr wirklich mit ihm gesprochen, außer kurzen Smalltalk über unsere Balkons in der Früh, bei dem er leider Gottes wieder geraucht hat, was ich echt nicht verstehen kann, da er ja auch Biologie studiert und sich somit allen Risiken am meisten bewusst ist. Dass er trotzdem so leichtsinnig mit diesem Thema umgeht schockt mich echt. Für nichts auf dieser Welt würde ich das Rauchen anfangen.

Gestern hatte ich zum Glück keine Vorlesung, weshalb ich mich den ganzen Tag endlich mal wieder nur auf mich konzentrieren konnte, mir über so viele Sachen einen klaren Kopf gemacht habe und endlich mal wieder etwas für meinen Körper getan habe, denn von Nichts kommt nichts. 

Und ich muss leider zugeben, dass in letzter Zeit mein Sixpack sogar minimal etwas abgeschwächt ist, was aber auch daran liegen könnte, dass ich nicht wie die Wochen zuvor täglich Sport gemacht habe. Aber shit happens and life goes on...ich denke ich werde es überleben...

Deswegen habe ich gestern wieder mit dem Sport angefangen und mir einen zweiwöchigen Trainingsplan erstellt, damit ich wieder etwas mehr in Form komme und an den ich mich auch strikt halten werde. Gestern war ich zum Beispiel zwei Stunden laufen, habe noch ein Workout gemacht und mir ein paar Übungen für die Uni überlegt, denn mein Dozent meinte wir sollten uns für die nächste Lesung ein paar Aufwärmübungen überlegen.

Man kann ja seine späteren Schüler nicht einfach mit kalten Muskeln Sport machen lassen. Das wäre erstens ziemlich fahrlässig, zweitens sehr unverantwortlich und drittens einfach nur gefährlich.

Diese zwei Stunden Laufen gestern haben mir sehr gut getan, denn so konnte ich einfach mal abschalten - von meinen verwirrenden Gedanken über Jungkook, die mich seit dieser Party plagen, von dem Ganzen um mich herum und von der Uni. 

Bisschen Ausdauertraining ist sowieso nicht das Schlechteste, denn schließlich sollte man als Sportlehrer selbst ziemlich fit sein, um den Schülern später einmal alles richtig vorführen zu können.

Zwar war das auf meiner Schule damals nie der Fall, denn unser "Sportlehrer", der ehrlich gesagt auch eher als Pedo durchging als ein Lehrer, hatte uns immer YouTube Videos anschauen lassen, wie die verschiedenen Übungen gingen und war selbst der unsportlichste Mensch auf Erden. 

Kam man sich damals leicht verarscht vor? Neiiiin auf gar keinen Fall, wir wurden ja nur von ihm runtergemacht, wenn man es nicht geschafft hatte über eine 1,50m hohe Stange beim Hochsprung zu springen. 

So ein Lehrer möchte ich auf gar keinen Fall werden. Ich möchte der Lehrer sein, der seine Schüler unterstützt, für sie da ist wenn sie Probleme haben, ihnen den nötigen Ansporn für ihre Zukunft gibt und zu dem sie immer kommen können und hoffentlich auch zu mir aufschauen werden.

Lehrer zu werden war schon immer mein großer Traum seitdem ich damals auch so einen tollen Lehrer hatte, der zufälligerweise auch mit Nachnamen Park hieß. Er war damals mein großes Vorbild, ihm konnte ich auch von meinen ganzen Ängsten erzählen und er hat mich niemals ausgelacht so wie meine "Freunde".

Ich wurde zwar nicht gemobbt oder so, aber wegen meiner Homosexualität wurde ich sehr oft ausgeschlossen, als 'anders' abgestempelt und das war natürlich nicht so einfach als 16 Jähriger. Der Einzige, der mich zu dieser Zeit so akzeptiert hat, wie ich bin, war Herr Park. Er hat einen nie für etwas verurteilt und ich habe in ihm so etwas wie einen Vater, den ich nie hatte gesehen. Denn mein Vater hatte meine Ma und mich gleich nach meiner Geburt verlassen, was sie damals sehr mitgenommen hat.

𝐃𝐄𝐒𝐈𝐑𝐄 | kookmin ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt