Kapitel [88]

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Slow Dance
AJ Mitchell, Ava Max

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I know more, than you think

Jimin P.o.V.

Mit einem Funkeln in den Augen, ein Grinsen auf den Lippen und das Lenkrad fest umschlossen, biegt meine Mum mal rechts, mal links in irgendwelche, mir unbekannten Straßen ein. 

Die Verwirrung in mir breitet sich immer mehr aus, erklimmt meinen Körper und schickt ein unwohles Gefühl durch mich hindurch.

Wo zum Teufel fährt sie denn bitteschön hin? 

"Mum? Wo bringst du uns hin?", sammle ich mich letztendlich, stelle die Frage und wende mich ihr zu, mustere ihr Seitenprofil. Ihre Augen beginnen, je näher wir scheinbar unserem Ziel kommen, nur noch mehr zum Strahlen, was mich immer unsicherer werden lässt.

"Ja nachhause, wohin denn sonst", lässt sie ihre Aussage wie eine rhetorische Frage klingen. 

Fest kneife ich meine Augen zusammen, betrachte die Umgebung außerhalb des Autos noch genauer, doch sie weist keinerlei Ähnlichkeiten mit der Alten auf.

"MUM?! Nachhause geht es aber in die komplett andere Richtung!", werfe ich misstrauisch ein. Konnte es sein dass...? Nein, sie konnte unmöglich mit meinem psychopathischen Ex unter einer Decke stecken, das ist unvorstellbar.

"Ach ChimChim. Ich bin doch vor ein paar Tagen zu meinem Freund Dongin gezogen, hast du das etwa schon vergessen?", blickt sie mich etwas genervt von der Seite an, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt, während ihre Augen beim Aussprechen des Namens ihres Geliebten hell glänzen. 

Ihr Gesagtes häuft sich in meinem Kopf zusammen, braucht einige Sekunden, um sich zu ordnen, bis es mir wie Schuppen von den Augen fällt.

Meine Mum ist vor ein paar Tagen zu Dongin gezogen - ihr fester Freund, den sie vor einigen Monaten kennen lernte - mit dem sie sich eine gemeinsame Zukunft aufbauen wollte. 

Sie hat es sogar am Wochenende, an dem wir sie besucht hatten erwähnt und ich war so sehr mit meinen Problemen beschäftigt, dass ich daran keinen einzigen Gedanken mehr verschwendet habe, geschweige denn nachgefragt habe, ob alles glatt verlaufen ist.

Das bedeutet aber, dass sie das alte Haus, in dem wir zuvor gelebt haben, verkauft haben muss und wahrscheinlich der neue Besitzer schon eingezogen ist.

Was aber wiederum heißt, dass Kiji dort warten wird....

Ich werfe einen Blick zurück durch den Spiegel, gehe sicher, dass uns niemand folgt.

....aber ich nicht kommen werde. Etwas weniger als die Hälfte der Frist, die er mir gesetzt hat, ist schon abgelaufen, ich hatte weniger als 7 Stunden Zeit, um dorthin zu gelangen...

...7 Stunden, bevor das Todesurteil meines Freundes unterschrieben sein würde.

Mein Freund - den ich verlassen habe, ihn alleine in Seoul zurück gelassen habe, ohne mich wirklich zu verabschieden. Mit einem Brief Schluss gemacht, kein einziges Wort mit meinen Freunden gewechselt...

...so feige...

...aber dennoch weiß ich, dass es das Beste war, denn somit würde wenigstens er eine Zukunft haben, die er so gestalten kann, wie er es mir erzählt hat - mit dem Unterschied, dass nicht ich sein Partner an seiner Seite sein werde, sondern jemand anderes.

𝐃𝐄𝐒𝐈𝐑𝐄 | kookmin ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt