𝐃𝐄𝐒𝐈𝐑𝐄 | kookmin ✓

Kapitel [45]

Plans going wrong

Erzähler P.o.V.

Kurz bevor Jimin die WhatsApp von Jackson bekam, weswegen Jungkook und er in einen heftigen Streit gerieten, sich dadurch aber letztendlich ihre Gefühle gestanden, ereignete sich an einem anderen Ort etwas ganz anderes. Ein Ort, der nur allzu sehr gesucht, aber trotzdem nie gefunden wurde. Es scheint so, als würde er gar nicht existieren, zumindest für die Cops nicht. So nah und doch so fern.

Mit hastigen Schritten läuft der 25 Jährige auf die dunkle, etwas vom Herzen Seouls abgelegene Lagerhalle zu, die von außen her mit ihren beschmutzenden Wänden und dem ganzen Schrott, der sich über die ganzen Jahre dort angesammelt hat, ziemlich heruntergekommen und Einsturz gefährdet aussieht.

Doch diese Halle ist alles andere, als eine Bruchbude - es ist der Schein der die Menschen trügt, wenn sie an ihr vorbei gehen. Wenn man erst einmal ihr Inneres betritt, die Vorhalle hinter sich lässt und die ganzen Säle betrachtet, wird man vom kompletten Gegenteil überzeugt.

Der Eingangsbereich ist karg eingerichtet, was aber nur ein Bluff ist, sodass, falls die Suchtrupps der Polizei es doch einmal schaffen sollten in diesen durchzudringen, den Anschein von einer stinknormalen Lagerhalle bekommen, die seit Jahren verlassen ist und keine Menschenseele mehr zu Gesicht bekommen hat.

Doch geht man weiter durch die Tür, die hinter einem großen, mit jeglichem Kram gefüllten Schrank verborgen liegt, gelangt man in einen langen schmalen Gang, von dem immer wieder Abzweigungen nach links und rechts abgehen, Treppen zu versteckten Räumen tief unter der Erde, Kammern oder Fluchtwegen führen.

Jeder einzelne ist mit purem Luxus, unzähligen Gewehren, Pistolen und Messern ausgerüstet, die aber nur mit einem bestimmten Code zugänglich sind. In jedem Raum steht ein hochpolierter brauner Schreibtisch, der mit allen nötigen Hightech Geräten, Funk und Überwachungskameras ausgestattet ist. Und jeder Raum besitzt seinen eigenen Fluchtweg, der durch eine Klappe im Boden, versteckt unter dem polierten Schreibtisch zugänglich ist. Naja zumindest fast jeder Raum ist mit so einem Geheimgang ausgestattet. 

Die Kammern, in denen die "Deviled Reaper" ihre Feinde, untreue Mitglieder oder Geiseln gefangen halten, besitzen keine von diesen durchdachten Fluchtmöglichkeiten. Diese besitzen nicht einmal Fenster, da sich diese weit unter der Oberfläche befinden und somit nur für Mitglieder der Gang zugänglich sind. Sie sollen den Gefangenen ein bedrückendes Gefühl vermitteln, ihre Taten überdenken lassen und um ihr Leben bangen, welches sie letzten Endes trotzdem verlieren werden.

Immer wieder sieht sich der etwas kleinere, junge Mann wachsam um, ob ihm jemand gefolgt ist und zieht schließlich die schwarze Kapuze seines zu großen Hoodies zurück, enthüllt somit sein bekanntes Gesicht für die zwei protzigen Typen, die nur so vor Muskelmasse strotzen und den Eingang der Lagerhalle bewachen, geht mit einem Nicken an ihnen vorbei, als sie ihn als den Angekündigten identifizieren und verschwindet mit einem Satz durch die Tür ins Innere.

Helles Licht trifft durch die zerbrochenen Fensterscheiben -die mit weißen Vorhängen umspielt werden, sodass es fast schon wieder ironisch ist, dass dieses Gebäude unbewohnt ist- auf den matten Boden, der die Schritte des Braunhaarigen dämpft, sie verschluckt, damit auch niemandem von außerhalb etwas verdächtiges auffällt, wenn auf einmal in der seit Jahren leeren Lagerhalle, Schritte erklingen.

Mühelos schiebt der Brünette den Schrank zur Seite, der beim ersten Blick nur mit unbrauchbaren Sachen befüllt ist, aber mit einem zweiten Blick, es dann doch Gegenstände sind, die als umfunktionierbare Waffen verwendet werden können, schlüpft durch die Tür und zieht den Schrank wieder zu.

10 Meter vor sich sieht er in den offenen Raum, den er nur allzu gut kennt, in dem dicke graue Ketten mit schwarzen alten Handschellen am Ende der letzten Öse von der tiefen Decke hängen, andere Mittel den Feind festzuhalten, zu fesseln oder gar zu foltern. Wenn es um Verrat oder Unzuverlässigkeit innerhalb der geschlossenen Geschäfte mit anderen Gangs geht, zeigen sie keine Gnade.