Kapitel [93]

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Glad to have you back

Jimin P.o.V.

Mit quietschenden Reifen komme ich vor meinem Wohnblock zum Stehen. Mein Körper ist am zittern, mein Kopf dröhnt. Nicht gerade fit steige ich aus dem Wagen aus, sperre ab und lasse den Schlüssel in meine Hosentasche gleiten.

Meine Füße fühlen sich an wie Beton, meine Glieder sind schwer wie Blei und meine Atmung geht rasselnd. Unter meinen Augen, die beinahe so rot sind, wie die eines Vampirs, haften tiefe dunkle Krater, meine Wangen sind eingefallen. Die letzten Tage haben mich nicht nur seelisch sehr mitgenommen und an meine Grenzen gebracht, sondern auch körperlich.

In dieser Zeitspanne habe ich es vollkommen vernachlässigt auf meine Gesundheit zu achten, habe nicht genug gegessen, getrunken und geschlafen, was man mir auch deutlich anmerkt.

Langsam öffne ich die Eingangstür, husche lautlos durch sie hindurch und bewege mich auf die ersten Treppenstufen zu.

Mit weichen Knien, rasendem Herzen und dröhnendem Schädel, gehe ich Stufe für Stufe weiter nach oben.
Von Schritt zu Schritt beginne ich mehr zu schlottern.
Von Zentimeter zu Zentimeter nimmt mein schlechtes Gefühl an Gewicht an.
Von Sekunde zu Sekunde stockt meine Atmung mehr. 

Je näher ich meiner Wohnung komme, desto mehr wünsche ich mir, von hier abhauen zu können. Doch damit wären meine Probleme auch nicht gelöst, außerdem würde ich dadurch die wichtigste Person meines Lebens verlieren.

Er würde mich überall finden...das ist mir nun auch klar.

Mit leisen Sohlen schleiche ich den Flur entlang, inspiziere wachsam das obere Stockwerk, finde aber nichts und niemanden. Ich war ja schließlich noch nicht in meiner Wohnung.

Nur noch 10 Meter...

7...meine Glieder werden immer schwerer.

5...mein Herz setzt aus.

3...meine Handflächen beginnen zu schwitzen.

1...ich halte den Atem an.

Geschockt bleibe ich stehen, als ich meine eingetretene Tür bemerke, welche nur angelehnt den Durchgang abriegelt. Mit schwitzigen Händen stupse ich das, an einigen Stellen zersplitterte Holz an, was mit einem ekelhaften Quietschen, die Tür zum Öffnen bringt. Augenblicklich zucke ich schreckhaft zurück, fasse mir an mein übermäßig schnell schlagendes Herz und atme angespannt aus.

Wenn ich das hier überleben sollte, sterbe ich wahrscheinlich noch an einem Herzinfarkt.

Ängstlich gucke ich um die Ecke, beobachte, ob jemand da ist. Nichts. Der Flur, welcher mit meinen Balkon endet, ist menschenleer. Gerade als ich meinen ersten Schritt hinein wagen will, nehme ich plötzlich ein leises Zischen hinter mir wahr und eine schnell ausbreitende Körperwärme.

Ein erstickter Schrei entkommt meiner Kehle, weil mir wie aus dem Nichts eine Hand auf den Mund gepresst wurde. Wild schlage ich um mich, versuche mich aus dem eisernen Griff zu lösen, wobei es sich aber nicht verhindern lässt, dass ich stark gegen den Körper der anderen Person gepresst werde.

Doch dieser fühlt sich so fremd an...nicht wie Kijikush's. Sofort klingen die Geräusche, die ich von mir gebe ab, ich äuge scheu über meine Schulter und stelle fest, dass es Jackson ist, der mir die Hand auf den Mund drückt.

Aber warte mal-? Was macht der denn hier?

"Pssht~ sei leise, ich will dir nichts tun. Ich will dir nur helfen...", flüstert er mit so einer Glaubhaftigkeit in der Stimme, dass ich es ihm tatsächlich ohne zu zögern abkaufe.

𝐃𝐄𝐒𝐈𝐑𝐄 | kookmin ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt