•Die Streberin und der Bad Boy•

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,,Hallo Kleine!"
Er lehnte an der Theke mit einem fiesen Grinsen auf den Lippen, ein verwegener Blick und ein dünnes über seine Muskeln gespanntes Shirt.
Einfach ignorieren redete ich mir gut zu. ,,Was willst du?", ich schaute ihm direkt in die Augen.
,,Sag mal, bist du gerade erst aus dem Bett gestiegen Kleine?"
Und natürlich musste ich auch noch mein peinliches Schlaf Outfit anhaben.
,,Ähm ja ... Ich meine nein! Nein!", stotterte ich vor mich hin und knetete derweil meine Brottüte in der Hand.
Er lehnte immer noch an der Theke und schaute mich an.
,,Dürfte ich Mal?", fragte er nun und ich schaute ihn etwas verwirrt an.
,,Wieso?"
Ich legte meine Hand wieder auf die Tüte mit dem Quarkbällchen und wollte sie wegziehen, doch da seine Hand ebenfalls auf der Theke lag, ergriff er mein Handgelenk, wir er es damals schon in Chemie getan hatte und hielt inne.
,,Ich glaube, dass ist meines!", ich richtete meinen starren Blick auf ihn und achtete darauf nicht zu blinzeln um es etwas ernsthafter wirken zu lassen.
,,Nein Kleine! Ich habe heute morgen schon mein Frühstück bestellt und du anscheinend nicht! Dieses Quarkbällchen gehört mit dazu!"
,,Nein, das glaube ich nicht! Ich habe angeboten das doppelte zu zahlen!"
Ich zwinkerte ihm zu und wackelte fies mit den Augenbrauen.
Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich und er sog du Luft ein.
Er erhob sich von der Theke und im selben Moment entriss ich meine Hand aus seinem Griff.
Er stand da, wie bestellt und nicht abgeholt und konnte anscheinend gar nicht richtig realisieren, dass er jetzt zum ersten Mal etwas gewollt hat, aber es nicht bekommen hat.
Hah!
Ich grinste und beugte mich noch schnell zu ihm vor.
,,Och! Bist du jetzt etwa traurig, dass du Mal nicht bekommen hast, was du wolltest?"
Er schaute mich von der Seite an und man konnte erkennen, dass sein Kiefer angespannt war.
Schon hatte ich diesen Satz ausgesprochen, rückte ich wieder weg von ihm und flüchtete aus dem Laden, nur falls er vor hatte mir zu folgen und mich auf grausamste Art zu foltern.
Aber er tat nichts, er blieb einfach nur verdattert stehen.

Schon als ich im Auto saß, atmete ich erleichtert auf.
Jap, dem hatte ich es jetzt endlich Mal gezeigt.
Ganz entspannt schmiss ich die übrigen Tüten nach hinten auf die Hintersitze und öffnete meine Tüte mit dem Quarkbällchen.
Endlich!
Ich biss in meinen Schatz und im selben Moment viel mein Blick vor mir auf das Motorrad.
Ganz sicher gehöre es Paul, da bestand kein Zweifel, doch das war nicht alles, was mich aufregte.
Auf seinem schwarz-matt lackierten Bike saß ein Mädchen.
Der Bissen in meinem Mund fing an mir auf einmal nicht mehr zu schmecken und ich blickte angewidert auf die Tussi auf Pauls Bike herab.
Sie trug einen schwarzen Minirock, darunter eine rote Netzstrumpfhose und oben herum könnte man fast meinen, dass sie nichts trug.
Ich konnte leider nur ihren Rücken sehen, daher wusste ich nicht wer sie war.
Ihr Haare waren jedenfalls blond, eigentlich schon fast weiß.
Von hinten sah sie aus wie ...
Jetzt drehte sie sich zur Seite, weil Paul aus der Bäckerei gestürmt kam und im selben Moment wollte ich mich fast übergeben.
Auf Pauls Bike saß niemand anderes als Anna, meine Sitznachbarin in Latein.
Ich wollte schon fast laut los schreien, doch das ging erstens nicht, weil in meinem Mund noch der Bissen von meinem Quarkbällchen steckte und zweitens, weil ich so wenig Aufmerksamkeit wie möglich erregen wollte, sonst würden die beiden mich noch entdecken und das wollte ich auf gar keinen Fall, vorallem aber nicht, weil Paul richtig angefressen wirkte.
Schnell schluckte ich den Bissen in meinem Mund runter und setzte mich senkrecht hin.
Das Quarkbällchen legte ich auf den Beifahrersitz.
Mir war Grad so zu mute, einfach laut los zu lachen, weil es einfach unvorstellbar gewesen war, die Superstreberin mit dem Super-Bad Boy zusammen zu sehen und was die beiden noch alles zusammen getan hatten, wollte ich gar nicht wissen.
Ich steckte den Schlüssel ins Loch und trat so schnell es eben ging aufs Gas.
Als ich um die Kurve fuhr, konnte ich aber gar nicht anders als laut los zu lachen.
Innerlich aber hatte es mir schon einen kleinen Stich versetzt.
Paul hatte letztens mit mir geflirtet und jetzt hatte er ein neues Spielzeug zum Flirten.
Aber wen wunderte es, er war ein Bad Boy, ein einfacher Bad Boy.

Bad Boy's HoodieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt