•Dicke Luft•

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Innerhalb der nächsten Minuten wurde dann auch schon die nächste Person in einen Gürtel gesetzt und langsam herabgelassen.

Ich drehte mich einmal um, aber die Aussicht war verschwunden, denn ich befand mich nun in einer Art Spalte zwischen zwei Felsen.

Der Fels vor mir war mindestens 10 Meter hoch und der Fels hinter mir, glich wohl eher einer riesen Felswand, an der ich mich gerade abgeseilt hatte.

Kurz darauf hörte ich hinter mir, dass die Person den Boden erreicht hatte, also wendete ich mich zu ihr und vor mir stand Felix.

,,Wow! Das war aber mal richtig geil!", sagte er lachend und versuchte sich etwas ungeschickt aus dem Gürtel zu lösen. Ich lächelte zurück und betrachtete ihn dabei, wie er sich noch mehr in den ganzen Seilen und Karabinern verhang.

,,Soll ich dir vielleicht helfen?", schlug ich amüsiert vor. Er hob seinen Kopf und lächelte dankbar: ,,Wäre vielleicht gar nicht so schlecht. Danke!"

Ich machte einen Schritt auf ihn zu und beugte mich runter um erst einmal die Schlaufe zu lösen.

Als ich mit der einen Hand das Seil an seiner rechten Bauchseite ergriff, konnte ich darunter eindeutig Muskeln spüren. Ich schluckte.

Der Geruch seines Parfüms stieg mir in die Nase. Er roch viel mehr nach Parfüm als Paul es tat. Paul roch nach Paul und so ungern ich das zugegeben hätte, roch Pauls eigener Geruch viel besser als Felix Parfüm, also ich meine nicht, dass sein Parfüm schlecht roch, das nicht, aber es war etwas ganz anderes. Wenn ich nämlich den Geruch von Pauls Hoodie eingesaugt hatte, sank mein Puls, meine Augenlider wurden schwer und leider Gottes blieb aber der Geruch auch nicht sonderlich lange in meiner Nase.

Seinen Kopf hatte er etwas nach unten gebeugt um zu sehen, was ich tat und somit berührten sich unsere Köpfe kurz.

Gott sei Dank waren wir alleine hier unten, sonst hätte man das hier etwas falsch verstehen können.

Als ich dann endlich den Knoten gelöst hatte ließ ich schnell von ihm ab und trat wieder einen Schritt zurück.

Etwas unsicher strich ich mir meine Strähnen aus dem Gesicht und schaute nach oben um zu sehen, was die anderen so machten.

Felix trat aus dem Gürtel und hielt den Daumen nach oben.

Jason, der am Rande des Felsens stand nickte und kurz darauf wurde das Seil wieder hoch gezogen, dieses Mal aber ohne unseren Gürtel.

Felix und ich standen neben einander und irgendwie kam mir diese Stille etwas seltsam vor, denn keiner von uns sagte etwas, als ob wir Panik hätten, dass der andere dann etwas machen könnte, was dem anderen nicht gefallen würde.

,,Darf ich dich was fragen?", brach dann Felix die Stille und wir drehten uns zueinander.

Ich strich mir nervös über mein Handgelenk.

,,Kommt drauf an ...", antwortete ich.

Seine Augen fokussierten mich genau.

,,Wieso hast du vorhin so lange überlegt, ob du dir mit mir einen Gürtel teilen sollst?"

Ich biss meine Zähne zusammen, holte tief Luft und trat vom einen Fuß auf den anderen.

,,Hab ich nicht!", protestierte ich lügend.

Er hob eine Augenbraue.

,,Okay!", antwortete er nur kurz und knapp und schaute wieder hoch zu den anderen.

Er wusste es, er wusste, dass ich überlegt hatte, was ich jetzt sagen sollte und er wusste, dass ich gezögert hatte auf seinen Vorschlag hin, den Gürtel mit ihm zu teilen.

Als nächste Person wurde Tessa runter gelassen und danach folgte zu meinem Bedauern hin Paul, der als er uns unten stehen sah, sogleich die Miene verzog.

,,Habt ihr schön gekuschelt?", fragte er ironisch grinsend und blieb vor Felix und mir stehen. Seine Hände hatte er vor der Brust verschränkt, so wie er es immer tat, wenn er wütend oder gespielt enttäuscht war.

Aber ich hatte einfach keine Lust mehr auf seine schlecht Laune und deshalb rückte ich etwas zu Felix, der mich erst überrascht musterte und sagte dann: ,,Oh ja. Wir haben ..." Aber mir wurde auf einmal bewusst, dass ich gar nicht wusste, was ich sagen sollte.

Paul hob eine Augenbraue und ich spürte, dass Felix sich verkrampfte, als ich mich an ihn ran kuschelte.

Ich holte tief Luft und vollendete meinen Satz mit: ,,Wir haben uns geküsst!", und dann tat ich etwas, was ich gar nicht erwartet hätte, dass ich es schon so bald tun würde ...

Bad Boy's HoodieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt