Am nächsten Morgen wachte ich nicht wie sonst auch mit voller Tatendrang auf (haha) sondern war tatsächlich überraschend schlecht gelaunt (haha).
Es war Sonntag, also hieß das eigentlich ein Grund gut drauf zu sein, aber bei mir lief das irgendwie ziemlich anders.
Als erstes bemerkte ich gleich nach dem Aufstehen einen riesen fetten Pickel auf meinem Kinn.
Dieses blöde Ding war offenbar heute Nacht irgendwie zu Stande gekommen.
Er tat verdammt weh, sah total blöd aus und jetzt brachte ich nur noch Reifen, eine weiß/rote Anschrift und ich würde Aussehen wie ein Krankenwagen mit leuchtender Sirene oben drauf.
Leider wurde der Morgen danach nur noch schlechter.
Ich musste vergebens in meinen Schrank blicken, ohne auch nur ein Kleidungsstück zu finden.
Also ich hatte da noch eine alte viel zu kleine Jeans aus der 7. Klasse, zwei miefende Socken und ein T-Shirt mit einem fetten Nutellafleck, den ich Tessa als sie sich das Shirt ausgeliehen hat zu verdanken hatte.
Aber diese Sachen wollte ich auf gar keinen Fall anziehen.
Ich rannte also total mies drauf die Treppe runter zu meiner Mum, konnte sie aber nirgends sehen.
Also stapfte ich wieder in mein Zimmer, schmiss die Tür zu und setzte mich total frustriert auf die Kante meines Bettes.
Auf gar keinen Fall würde ich im Schlafanzug herumrennen wollen und jetzt extra zur Wäscherei zu fahren und mir meine Sachen abholen wollte ich in meinem Morgenzustand überhaupt nicht.
Langsam ließ ich meinen Blick über mein Zimmer schweifen und natürlich blieb mein Blick schon wieder an diesem grauen Hoodie von Paul liegen.
Der müsste jetzt bestimmt schon stinken, so lange wie der da rum gelegen hatte.
Ich überlegte weiter, was ich anziehen könnte, bis ich auf eine total blöde Idee kam.
Ich näherte mich vorsichtig dem Hoodie, als ob der ein Raubtier wäre oder so etwas.
Auf Knien schlich ich am Boden entlang zu dem Hoodie und hob ihn vorsichtig mit meinem Finger an.
Dann nahm ich die andere Hand dazu und hielt ihn vor mich.
Vorsichtig näherte ich mich mit meiner Nase und roch daran.
Hm, er roch noch immer nach frischer Wäsche.
Gott sei Dank!
Ach was soll's!
Ich zog mir meine Schlafsachen aus und zog mir dafür einfach den Hoodie über.
Er war kalt und viel zu groß.
Ich trat vor den großen Spiegel in der Ecke und betrachtete mich.
Der Hoodie ging mir ohne Hose bis kurz unter die Oberschenkel.
Meine Haut kratzte gar nicht unter Paul's Hoodie.
Ich drehte mich noch einmal und fasste dann den Entschluss ihn einfach an zu behalten ...
Wo war schon das Problem, wenn ich seinen Hoodie dazu benutzen würde, weshalb er ihn mir überhaupt gegeben hatte?
Unter seinem Hoodie behielt ich einfach meine Schlafshorts an und dann ging ich wieder in die Küche um zu Frühstücken.Heute gab es sogar etwas zum Essen bei uns.
Meine Mum war gestern offenbar Einkaufen gewesen, deshalb kostete ich das jetzt total aus und machte mir Pancakes mit Äpfeln und frischem Ahornsirup.
Mmmh! Es duftete so verdammt gut.
Zusammen mit meinen Pancakes und meinem Handy ließ ich mich auf unserer Couch nieder und scrollte Instagram durch.
Schon der erste Bissen tat so unmenschlich gut.
Wie dieser knackige frische Apfel auf meiner Zunge nur so prickelte und der Sirup es dann versüßte war einfach nur göttlich.
Gerade als ich mir den zweiten Löffel in den Mund schieben wollte, hörte ich unsere Haustürklingel und sprang etwa mürrisch auf.
An meiner Hand klebte noch ein wenig Sirup, den ich mir aber sofort ableckte bevor ich die Türklinke drückte.
Als ich aber sah, wer mir da gegenüber stand wollte ich dieser Person sofort wieder die Tür vor der Nase zu schlagen, doch die Person hielt sie fest und stoppte den Vorgang.
Ich stöhnte leise.
,,Was zum Teufel willst du hier?", schrie ich Paul genervt an.
Er stand da, grinsend und wie immer gut aussehend in Shorts und weißen Shirt.
Natürlich mit verwuschelten Haaren.
,,Oh, nette Begrüßung!", er kam auf mich zu und machte einen Schritt über die Türschwelle.
,,Haha! Los, verschwinde!"
Ich trat einen Schritt bei Seite und er betrachtete unseren Eingangsbereich.
,,Na wieso? Ich bin gerade erst gekommen!"
Ich schloss die Tür hinter ihm.
Er zog eine Spur Paulgeruch und frischer Wäsche hinter sich her.
Verdammt roch er gut.
,,Was willst du?", ich verschränkte die Hände vor der Brust und hob eine Augenbraue.
Er drehte sich zu mir um und legte grinsend den Kopf schief.
,,Ich will das haben, was du gerade trägst!"
Ich schluckte.
Oh shittt, ich hatte ja seinen Hoodie an.
,,Ich hab doch gesagt, dass mir Felix Nummer nun doch nicht so wichtig ist!"
,,Das ist sehr schön, aber trotzdem ist mir mein Pulli wichtig Kleine!"
Er streifte sich einfach so seine Schuhe ab und betrat unser Wohnzimmer.
,,Warte! Wieo gehst du in unser Wohnzimmer?"
Ich rannte ihm hinterher und zog ihm etwas zitternd an seinem Shirt zurück.
Sofort blieb er wie angewurzelt vor mir stehen.
,,Lass mich los!"
,,Ach ja? Geh nach Hause Paul!"
Ich starrte ihm in die Augen.
,,Nope!"
Er entriss mein Shirt seinem Griff und trabte an mir vorbei ins Wohnzimmer.
Konnte dieser Tag eigentlich noch schlimmer werden???
,,Nettes Haus!"
Ich verdrehte nur die Augen und blieb hinter ihm stehen.
Er begutachtete den Fernseher, die Couch, die Möbel und meine peinlichen Kinderfotos.
Er grinste und fuhr sich durch die Haare.
Vor unserem Couchtisch blieb er stehen und betrachtete den Teller mit meinen Pancakes.
,,Lecker! Krig ich auch was?", fragte er und ich blinzelte ihn entgeistert an.
,,Was???"
DU LIEST GERADE
Bad Boy's Hoodie
Ficção Adolescente#Platz 5 in Liebe [Stand: 20.05.20] Lay will nur noch eines: Ruhe vor ihrem blöden, nervigen, Bad Boy-Banknachbarn Paul, doch genau das ist es, was sie eben nicht bekommt, denn auch wenn Paul die nervigste Person an ihrer Schule ist, ist er nun Mal...