Es war ein gewöhnlicher Mittwoch Nachmittag als meine Mum schon früh am Morgen ins Büro gefahren war und ich sogar einmal nicht erst um zehn Uhr Morgens aufgewacht bin, sondern sogar schon um 8 Uhr!
Was für mich, wie schon erwähnt ziemlich seltsam war.
Meinen Pickel von gestern, der immernoch auf meinem Kinn prallte, hatte ich beschlossen Paul zu nennen.
Ich meine er war mindestens genauso nervig wie der Pickel, also wieso denn nicht ...
Irgendwo in unserem Vorratsschrank hatte ich sogar kleine Pats gefunden, mit denen der Pickel offenbar innerhalb von ein paar Stunden etwas abschwächen könnte, also klebten diese jetzt auf meinem Pickel.
Irgendwie hatte ich heute Lust auf Kino, aber Tessa wollte ich nicht fragen und meine Mum war arbeiten.
Alleine ins Kino zu gehen, kam aber auch nicht in Frage.
Also beschloss ich kurzer Hand dann einfach nicht ins Kino zu gehen.
Aber wieso sollte ich das hier erzählen, wenn dann nicht doch irgendwie oder besser gesagt irgendwer einen Strich durch meinen Beschluss gemacht hätte, denn gerade als ich mich mit einem Buch auf die Terrasse setzten wollte, klingelte unser Festnetztelefon.
,,Ja!"
,,Hey Lay! Hier ist Felix vom Volleyballplatz letztens!"
Ich war schon froh, dass nicht Paul angerufen hatte, also lächelte ich erleichtert.
,,Hey! Woher hast du meine Nummer?", fragte ich ihn gleich.
Ich lehnte mich gegen unser Treppengeländer.
,,Ich hab sie von Jason und der hat sie von deiner Freundin Tessa, wenn das okay war!"
,,Achso ja klar, ich wollte das letztens auch machen, aber irgendwie hab ich das dann nicht gemacht ... Na ja wie auch immer. Freut mich, dass du angerufen hast."
,,Ich wollte eigentlich fragen, ob du Lust hättest heute mit mir vielleicht ein Eis essen zu gehen oder so!"
Aha! Er wollte sich also mit mir treffen ...
Nach allem was letztens passiert war wollte er sich also tatsächlich noch mit mir treffen.
,,Joa wieso nicht ... Wann denn?"
Eigentlich kam mir seine Frage ganz passend ...
,,Wie wär's mit halb 2 oder so am Bahnhof?"
,,Geht klar! Hättest du Lust, dass wir Abends dann vielleicht auch noch ins Kino gehen?"
Wenn schon denn schon ...
,,Ja ist gut! Dann bis nachher!"
,,Bis dann!"
Ich legte den Hörer auf die Station und grinste.
Dann würde also doch noch was aus meinem Kinobesuch werden.Ehrlich gesagt, war das dann mein erstes Treffen mit einem Jungen und deshalb war ich warscheinlich auch so nervös.
Genau eine Stunde stand ich vor meinem Kleiderschrank ob ich jetzt das rote rückenfreie Sommerkleid anziehen sollte, ein einfaches T-Shirt mit weißer Shorts oder einem Rock mit gestreiftem Top ...
Erst dachte ich mir, dass ein Kleid vielleicht etwas zu sehr aufgetragen wirkte, aber ein Shirt sah dann vielleicht etwas langweilig aus und der Rock ... na, ich weiß nicht so ganz ...
Es war schon schwierig so eine Entscheidung ganz ohne eine zweite Meinung zu fällen, aber schlussendlich entschied ich mich dann doch für das Kleid mit einer Jeansjacke oben drüber.
Irgendwann war es dann auch schon so weit und ich war seltsamerweise überhaupt nicht mehr aufgeregt.
Ich hatte aber leider mein Handy erst so spät angesteckt, sodass ich nun eine Viertelstunde zu spät dran war.
Felix wartete schon vor der Bahnhofshalle.
Er trug eine schwarze Jeans und ein weißes einfaches T-Shiert.
Auf dem Kopf hatte er eine umgedrehte Cap und unter diese lugten seine Haare hervor.
Ganz ehrlich fand ich, dass keinem Jungen so eine umgedrehte Cap wirklich gut stand, aber zu ihm passte es irgendwie.
,,Tut mir voll leid, dass ich so spät bin, ich hatte nur vergessen mein Handy anzustecken und deshalb ...", er unterbrach mich nur mit einer Handbewegung.
,,Ach mach dir nichts draus! Das Eis läuft ja nicht davon!"
Er lächelte.
Sein Lachen war mir letztens gar nicht so sehr aufgefallen, aber es war schon süß.
Zwar irgendwie nicht ganz so süß wie das von diesem anderen Jungen (haha) aber trotzdem sehr hübsch.
,,Okay ... Na dann!"
Wir trottete nebeneinander her und jeder starrte irgendwie auf den Boden.
Keiner sagte zu erst ewas, bis er seinen Kopf hob und mich anschaute.
Wir blieben kurz stehen.
,,Was?", fragte ich nach einer Weile.
,,Ach nicht ... Du erinnerst mich nur sehr stark an jemanden ..."
Ich runzelte leicht die Stirn.
,,Ähm okay und an wen?"
,,Ich bin mir nicht ganz sicher ... Warst du vielleicht auf der seine Vorschule wie ich?"
,,Ich war keiner Vorschule hier in der Stadt. Ich hab zuvor mit meinem Dad und meiner Mum in New York gelebt, also von dem her ..."
,,Ja ich auch! Ich bin auch nicht von hier! Wir sind letztes Jahr erst her gezogen."
Jetzt schaute ich ihm genauer in die Augen.
,,Wirklich? Wo hast du ihn New York gelebt?"
,,In der Nähe des Washington Square Parks!"
Ich fing an zu lachen.
,,Oh mein Gott! Wir auch!"
,,Alles klar ... Ich wusste doch, dass ich dich irgendwoher kenne ..."
Langsam liefen wir weiter.
,,Und wieso seit ihr damals her gezogen?"
Endlich hatten wir ein Gesprächsthema, das wollte ich nicht so schnell wieder weggeben.
,,Meine Mum ist damals an einem Autounfall gestorben und deshalb musste ich zu meinen Großeltern ziehen ..."
,,Oh, dass tut mir leid Felix!"
Es musste ganz schön schwer gewesen sein ohne Mutter aufzuwachsen.
Da er aber kein Wort über seinen Vater verloren hatte, schätze ich, dass er darüber auch nicht reden wollte.
,,Und warum lebst du hier?", wechselte er das Thema.
,,Weißt du: Eigentlich rede ich nicht so gern über meine Vergangenheit ..."
,,Achso okay ... Sorry!"
Ich lächelte leicht.
,,Übrigens tut es mir leid, dass ich letztens dann einfach so gegangen bin, ich wollte dich wie schon gesagt, danach noch anrufen ..."
,,Ach das passt schon. Irgendwann bin ich dann sowieso aufgewacht!"
Er war wirklich total nett und verständnisvoll.
,,Nein wirklich ... Ich will das wieder gut machen! Das Eis heute geht auf mich!", rief ich laut.
,,Nein, das kann ich dich nicht machen lassen. Der Junge muss zahlen bei einem Date!"
Uups! Verstand er das hier etwa als ein Date?
Ich starrte auf den Boden.
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Bad Boy's Hoodie
Teen Fiction#Platz 5 in Liebe [Stand: 20.05.20] Lay will nur noch eines: Ruhe vor ihrem blöden, nervigen, Bad Boy-Banknachbarn Paul, doch genau das ist es, was sie eben nicht bekommt, denn auch wenn Paul die nervigste Person an ihrer Schule ist, ist er nun Mal...