•Boys like you•

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Musiktipp: Boys like you ~ Anna Clendening

,,W ... Was meinst du?", stotterte ich und machte einen Schritt zurück.
,,Ach komm schon Lay!", rief er enttäuscht und auch ein bisschen wütend.
Ich schluckte.
,,Was?", fragte ich in ruhigem Tonfall.
,,Du weißt es wirklich nicht ...", nuschelte er und starrte mich unglaubwürdig an.
Er machte einen großen Schritt auf mich zu und ich wich nicht aus.
,,Ich will das du mir jetzt die Wahrheit sagst!", raunte er mir ins Ohr.
Mein Atem ging immer schneller.
,,Sag mir einfach Mal die Wahrheit!"
Er hob seine Hand und legte sie auf meine Wange. Die Stelle unter einer Hand kribbelte jetzt und ich hasste mich dafür, dass ich dies zu ließ. ,,Wenn ich dich berühre, was fühlst du?" 

Er blinzelte nicht einmal, sondern starrte mich nur abwartend an.

Als ich aber wiederum nichts sagte, wiederholte er seine Aufforderung: ,,Sag mir, was du fühlst, wenn ich dich berühre!"
Wieso zum Teufel stellte er solche verdammten Fragen?
Ich schwieg immernoch.
,,Gut, dann sage ich es dir eben!", er näherte sich mit seinem Mund meinem Ohr und flüsterte dann: ,,Wenn du mich berührst ...", er hielt inne und strich mit seinem Finger über meine Lippen zu meinem Kinn.
Instinktiv hoffte ich, dass er das Rasen meines Pulses nicht sonderlich mitbekommen würde.
,,Dann fühle ich, wie Stromschläge durch meinen Körper jagen und wie mein Blut immer schneller rennt. Ich kann in diesem Moment, dann nichts anderes fühlen, als deine Berührungen und deine Nähe und jedes Mal, wenn du mir zu nahe kommst, versucht eine Stimme in meinem Kopf mich davon abzuhalten, dich nicht einfach zu schnappen, dir die Kleider vom Leib zu reisen und meine Lippen gegen deine zu drücken Lay!"
Wow! So etwas hatte noch nie jemand zu mir gesagt ...
Ich war wie eingefroren, aber mein Mund wollte sich öffnen um etwas zu erwidern, doch er tat es nicht.
Vielleicht waren das alles nur Spielchen, blöde kindische Spielchen, die er mit seinen anderen Mädels auch getrieben hatte um sie ins Bett zu bringen und so etwas wollte ich auf gar keinen Fall.
Abwartend musterte er mich und ich wusste, dass ich ihm dennoch eine Antwort schuldig war.
,,I ... Ich weiß nicht ... Was ich jetzt sagen soll!", flüsterte ich und wich seinen Blicken aus.
Er runzelte die Stirn.
,,Wie meinst du das, dass du nicht weißt was du sagen sollst?", in seiner Stimme lag ein klein wenig Traurigkeit, so kam es mir zumindest vor.
,,Hör zu: Du bist Anfang dieses Schuljahres einfach so in meiner Klasse aufgetaucht, hast dich neben mich gesetzt und warst für mich immer nur der nervig Banknachbar Paul.", ich hielt inne und schaute ihm dabei zu, wie seine Wangenknochen sich anspannen.
,,Aber dann, dann kamen immer mehr dieser Zwischenfälle ..."
Er reagierte nun gar nicht mehr auf das was ich sagte.
,,Diese Momente in denen wir zwei uns immer näher kamen und als ich dann auch noch vor den Augen der ganzen Schule deinen Hoodie anziehen musste, da war ich auf einmal wieder stink sauer auf dich, aber irgendwie ...", ich schluckte.
,,Hast du in mir in dieser Zeit, als ich dann versucht hab, dir aus dem Weg zu gehen, Gefühle in mir geweckt, die zuvor noch nie da gewesen waren, denn wenn ich ehrlich bin, dann bist du der aller erst Junge, der nicht sofort die Flucht ergriffen hat, als ich angefangen hab ihn interessant zu finden!"
Mein Hals fühlte sich rau und kratzig an und ein großer Kloß bildete sich in meiner Luftröhre.
Seine Augen strahlten nun mit einem Mal.
,,Du fandest mich interessant?"
Ein kleines Grinsen schlich sich auf seine Lippen.
Ich nickte stumm und er wollte schon etwas sagen, doch ich unterbrach ihn.
,,Aber ich weiß auch, dass du keiner dieser Jungs bist, die sich festigen können. Du schnapst die das, was du eben haben willst und dann lässt du es fallen! Das war so mit Clary, Rubi, den ganzen anderen Mädels und bald wird es Anna sein. Ich will nicht noch eine deiner Trophäen sein in einem Schrank, der voll davon ist!"
Er nickte und schaute zu Boden.
Er sah dabei so heiß aus, dass ich nicht mehr weiter konnte.
Was ist, wenn es stimmte? Wenn er wirklich Gefühle für mich hatte?
Ich wollte nicht, dass er sich von mir entfernte, wenn ich ganz ehrlich war, dann wollte ich ihm ganz nah bei mir haben.
Ich wollte ... Ich wollte, dass es wie damals war.
Damals in seinem Zimmer, als es nur uns zwei gab und dieses Brennen in mir, wenn er mich berührte, die Lust ihm durch die vollen Haare zu fahren und zu spüren, dass es ihm genauso gefiel wie mir, also richtete ich meinen Kopf wieder zu ihm um schaute ihm fest in die Augen.
,,Allerdings ...", ich nähere mich ihm mit meinem Gesicht und er hob den Kopf.
,,Allerdings, bin ich auch nur ein Mensch.
Ein Mensch, der Fehler macht ..."
Seine Augen blicken stumm in meine und ich näherte mich noch mehr mit meinem Gesicht seinem, sodass sich unsere Nasenspitzen leicht berührten.
,,Und vielleicht wird das hier der nächste Fehler sein, ein Fehler den ich nicht rückgängig machen kann, ein Fehler, den wir beide vielleicht bereuen werden ..."
Ich atmete rasanter und dann beugte ich mich etwas runter, damit ich mit meinen Lippen seinen näher kommen könnte und ich schaffte es, dass meine Lippen seine streiften und er sog ruckartig die Luft ein.
,,Aber wenn ich es nicht versuche, werde ich es eben nie herausfinden!", vollendete ich meine Rede, beugte mich noch ein Stück vor und wollte meine Lippen gerade gegen seine drücken, als uns jemand unterbrach.
,,Lay verdammt! Da bist du ja endlich. Ich hab dich schon ...", doch die Person stoppte als sie uns sah.



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