Pauls PoV
Nein ... Du drehst dich nicht um!
Dreh-dich-nicht-um!!!
Wenn ich mich jetzt umdrehen würde, noch ein Mal, dann könnte ich den Anblick warscheinlich nicht mehr ertragen und würde hoch in sein Zimmer stürmen und das Arschgesicht zu Tode prügeln und dann ... tja dann: Schulverweis, weil meine Eltern mich auf ein Internat irgdnwo in Timbuktu schicken würden, Heimatlos und alleine weg von meinem Kumpel.
Aber diese Gedanken hinderten mich nicht daran mir immernoch sein Gesicht auf einer Dartscheibe vorzustellen und wie ich mit Pfeilen darauf schieße.
Wie konnte sie nur ...
Wie-Nein! Stop! Wie konnte ich nur ...
Schließlich hatte ich damit angefangen.
Wenn doch bloß nicht diese Tussi von vorhin aufgetaucht wäre ... Dann wäre alles perfekt verlaufen.
Paul, beruhig dich!
Ich biss meine Zähne aufeinander, sodass mein Kiefer weh tat, aber das kümmerte mich nicht.
Lenk dich ab!
Also marschierte ich, mit den Händen in meinen Taschen die Straße entlang ...
Ich musste den Kopf frei bekommen, doch das Bild, wie Lay auf seiner Hüfte gegen das Fenster gedrückt wurde und er ihren ... Ihren fucking Hals küsste, hatte sich in meinem Gehirn eingebrannt.
Nein, aber ganz ehrlich: Wie konnte sie nur!
Ich trat mit meinem Fuß gegen den nächsten Zaun.
Irgdendwo ... irgendwo musste ich hin, denn zurück könnte ich jetzt auf keinen Fall!
Sie war mein Mädchen nicht seines ... Aber sie wollte mich nicht, wollte sie nie, stattdessen ließ sie sich auf meinen beschissene Erzfeind und gleichzeitig Bruder, oder Halbbruder eben ein.
Seine beschissene Art, sich Mädels auszusuchen und sie dann aufs bitterste rein zu legen, ging mir gegen den Strich und sie vertraute ihm ...
Er war tatsächlich Schimmer als ich!
Ich begann zu joggen, dann wurde ich schneller und am Ende sprintete ich die weite Allee hinunter.Lays PoV:
,,Weg hier! Lauf! Lauf ganz weit weg!", rief mit mein Gedächtnis zu.
Ich wollte mich beruhigen und versuchen tief zu atmen, doch es gelang mir offensichtlich nicht ...
Es war nur eine Frage der Zeit, bis Felix runter kommen würde, also müsste ich mir etwas ausdenken.
Nach Hause laufen kam gar nicht erst in Frage.
Zu viele Fragen, zu viele Antworten ...
Zu Tessa wäre eine Option, die würde aber schon schlafen, oder wäre gar nicht erst daheim.
Also entschied ich mich dazu erst einmal ein bissen herum zu laufen und einen klaren Gedanken fassen zu können.
Ich joggte die Allee runter.
Immer schneller und immer mit dem Gedanken, dass ich ja auf irgendeine Art und Weise auf der Flucht war.
Als ich beim Pfarramt angekommen war viel mir eine Person am Ende der Straße auf.
Erst war sie ein Strich, dann wurde sie ein Mann und bei genauerem Hinsehen viel mir auf, dass so, wie die Person da auf der Bank saß, eine verdammte miese Ähnlichkeit mit ... P-A-U-L hatte.
Verdammt! Das könnte nicht sein! Nie und nimmer.
Er war in seinem Zimmer, er war doch hoffentlich wieder in sein Zimmer zurückgekehrt ...
Ich drehte mich um.Paul's PoV:
Nun hatte sich mein Puls einigermaßen beruhigt, doch das was in meinem Kopf abging, war alles andere als ruhig.
Ich saß auf einer Bank, direkt gegenüber vom Pfarramt.
Meinen Kopf hatte ich auf meine Arme gestützt und ich betrachtete mit eisernem Blick meine Füße, während ich mit den Knien immer hin und her wippte.
Plötzlich hörte ich schnelle Schritte.
Das konnte doch nicht sein ... Ein Mensch, mitten in der Nacht ... Hier?
Na gut, ich war ja auch hier.
Ich hob ein wenig den Kopf an.
Das Licht der Straßenlaterne verwischte meinen Blick und ich erkannte nur einen Tupfer in der Ferne.
Ich hob die Hand, als Blendschutz.
Der Tupfer hielt an und beim genaueren Hinschauen, viel mir auf, dass es ein Mädchen war.
Lange offene Haare.
Das Mädchen, oder von mir aus auch die Frau schaute in meine Richtung.
Hallo? Könnten sie mich bitte in Ruhe lassen? Danke!
Es vergingen gefühlt Minuten in denen wir uns nur anstarrten oder so ähnlich, aber genaueres konnte ich auch nicht erkennen.
Ich blinzelte, doch das Mädchen verschwand nicht, sie blieb stehen.Lay's PoV:
Wieso war er nicht in seinem Zimmer???
Wieso saß er hier? Auf einer random Bank? Im Dunkeln?
Oh Gott!
Ich konnte ihn genau erkennen, Dank des Lichtes der Straßenlaterne, die genau auf ihn schien.
Aber mich könnte er hoffentlich nicht erkennen, schließlich befand ich mich hinter der Laterne versteckt im Dunkeln der Hecke.
Wenn du Glück hast, könntest du jetzt umdrehen, nach Hause laufen und niemand würde es merken ...
Ich hoffte instendig, dass mich der Arsch nicht erkennen würde und kniff die Augen zusammen.
Dann drehte ich mich um und lief wieder zurück.
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Bad Boy's Hoodie
Novela Juvenil#Platz 5 in Liebe [Stand: 20.05.20] Lay will nur noch eines: Ruhe vor ihrem blöden, nervigen, Bad Boy-Banknachbarn Paul, doch genau das ist es, was sie eben nicht bekommt, denn auch wenn Paul die nervigste Person an ihrer Schule ist, ist er nun Mal...