•A little Chaos•

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Es war kalt, nass und einfach ohne Aussicht auf Erlösung.
Meine Schuhe waren bereits biss auf die Sohle in Wasser getränkt und meine Jacke, sowie das T-Shirt darunter waren total durchnässt, von meiner Hose ganz zu schweigen.
Die Kälte nagte an meinen Knien und über alle an meinem Körper.
Mit verschrenkte Armen marschierte ich hinter Tessa und diese hinter Jason her.
Auch sie schien komplett fertig zu sein mit der Situation und da sie sich noch eine Shorts an hatte, frohr sie warscheinlich noch mehr, oder weniger als ich, da sie keinen nassen Stoffreste auf der Haut tragen musste.
Ob Paul uns gefolgt war ...
Ich drehte mich um und tatsächlich.
Er watschelte mit einem nicht sonderlich erfreuten Gesicht keine zwei Meter hinter mir.
Als er sah, dass ich stehen geblieben war, drehte er seinen von einer Kapuze bedeckte Kopf nach oben und schaute mir in die Augen.
Ich lächelte leicht.
Zuerst blieb er der kalte Paul, doch ganz kurz konnte ich auf seinen Gesicht sogar ein kleines Lächeln erhaschen.
Wir starrten uns an und sofort kam die Erinnerung an den Traum wieder in mein Gedächtnis.
Wie er mich anschaute in diesem Moment, so hatte er mich auch angeschaut, als ich ihn geküsst hatte ... Also in meinem Traum.
Diese verdammten Träume.
Er sah richtig heiß aus, hier im Regen, mit den andauernd wiederfallenden Regentropfen auf seinem Gesicht.
Ich wollte etwas sagen, wusste aber nicht was, also drehte ich mich wieder um und rannte zu Tessa vor.
Ganz ehrlich Lay, Wenn man sowas träumt heißt das meistens, dass man zu viele Erwartungen hat, oder zu wenige.

Ganz kurz hob ich meinen Kopf um mir einen Überblick über unsere Umgebung zu machen.
Es war alles dunkel, überall um mich herum, nur vor uns erkannte man in weiter Ferne kleine Lichter aufblitzen.
Wie weit waren wir eigentlich gegangen?
Könnte das da vorne bereits das Motel sein?
Ich hielt Tess am Riemen des Rucksackes fest und schrie durch den Regen: ,,Geradeaus, Lichter!"
Sie verstand und drehte sich um.
,,Kommt sind gleich da!", rief Jason, der etwas weiter weg stand.
Wir nickten und folgten weiter Jason.
Und tatsächlich, nachdem wir nämlich eine weitere Viertelstunde gegangen waren, war die grell-läuchtende Schrift des Motels kaum mehr zu übersehen.
Als wir dann direkt vor dem Moteleingang standen und geschützt von dem Dach des Motels waren, zogen wir alle unsere Kapuzen ab.
Ich holte mein Handy raus.
,,LITTLE CHAOS! Das ist es!", rief ich erfreut.
Das Motel hieß so.
,,Na der Name passt ja gut!", grinste Paul, der neben mir aufgetaucht war.
Jason, Tessa und ich grinsten mit ihm.
Als wir in die kleine etwas mager eingerichtete Eingangshalle traten viel uns sofort die Frau am Tresen dahinter auf.
Wir stellten uns vor den Tresen.
,,Entschuldigen sie, aber wissen sie vielleicht wo hier die nächste Tankstelle ist?", fragte Jason die Frau und beugte sich etwas vor.
Die etwas fülligere, rothaarige Frau mit der Brille hob den Kopf.
,,Ja was macht ihr denn hier bei dem Sturm da draußen?", sie hatte eine leicht quieschige Stimme.
,,Unser Tank ist leer und das Auto steht da vorne auf dem Feld!"
Sie schüttelte leicht den Kopf und betrachtete uns alle ewas misstrauisch.
,,Nein, tut mir leid Kinder, aber wir sind die einzige Gaststätte hier in der Nähe.
Die nächste Tankstelle ist circa 6 Kilometer weiter weg!"
Jason haute kurz die Faust auf den Tresen und fluchte leicht.
Ich legte meine Hand auf seine Schulter.
,,Und haben sie einen Kanister oder sonst irgendeine Art von großen Behälter?", fragte ich die Frau.
Bevor die antworten konnte, fuhr Jason dazwischen: ,,Das bringt nichts Lay! Du hast es doch gehört! Die nächste Tankstelle ist zu weit weg, das schaffen wir nicht, wenn es weiter so regnet!"
Ich nickte und stöhnte leicht.
,,Gut ... Was machen wir dann?", fragte Paul.
,,Ich rufe jemanden an!", schlug ich vor.
Ich holte mein Handy raus und wählte die Nummer meiner Mum.
Es piepte nur, bedeutete, dass ihr Handy ausgeschaltet war.
,,Keiner erreichbar!", flüsterte ich zu Tessa.
Diese nickte nur.
Ich versuchs Mal bei meinen Großeltern!", fuhr Tessa vor.
Ich reichte ihr mein Handy, da sie offenbar keines dabei hatte.
Sie nahm es und enfernte sich kurz von uns, kam aber gekocht wieder zurück.
,,Hab vergessen, dass die beiden heute in New York sind!"
,,So eine Kacke!", fluchte Jason.
,,Hat sonst irgendwer jemanden, der uns abholen könnte?", fragte ich in die Runde.
Paul und Jason schüttelten den Kopf.
,,Ihr könnt ja bis Morgen warten und es dann nochmal versuchen!", schlug die Frau am Empfang vor, die das ganze mit beobachtet hatte.
,,Und wo sollen wir schlafen?", fragte Jason aufgewühlt.
,,Wir sind hier in einem Motel Kleiner!", sagte sie Frau grinsend.
,,Stimmt eigentlich! Warten wir einfach bis Morgen ab!", sagte Tessa und zog sich schon die Jacke aus.
,,Haben sie denn zwei Zimmer vielleicht?", fragte Paul.
Die Frau nickte.
,,Ja natürlich!"
,,Gut, sehr gut, dann nehmen wir die bitte!", sagte Tessa entschlossen.
Jason stöhnte noch einmal und Tessa raunte ihm irgendwas zu, womit sich sein Gesicht sogleich erhellte.
Wir zogen alle unsere Jacken aus, die Frau gab uns die Schlüssel und wies uns unsere Zimmer zu.
Nach kurzer Absprache folgten Tessa und ich der Frau nach oben.
Sie führte uns den Gang entlang zu einer Tür am Ende.
,,Hier!"
Die Dame öffnete die Tür und vor uns lag ein kleines Zimmer, in der Mitte eine Bett und sonst nur zwei kleine Schränke und ein keiner Sessel.
Tessa und ich nickten dankend, bevor die Dame wieder aus dem Zimmer ging.
,,Das Bad ist wohl am Flur ...", stöhnte Tessa leicht und ließ sich auch die eine Seite des Bettes fallen.
Ich legte meinen nassen Rucksack auf den Boden.
,,Jap, da muss ich jetzt auch Mal kurz hin!", rief ich und ging aus dem Zimmer den Flur zurück zu der Tür wo WC drauf stand.
Dort zog ich meine Sachen aus und warf mir ein Handtuch um, da sonst alle meine Klamotten nass waren.


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