Chapter 7

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,,Keine Ahnung. Ich hatte keine emotionale Beziehung zu ihr. Ich habe sie nicht einmal kennengelernt."

,,Könnten wir das bitte lassen?", fragt Ric neben mir.
,,Nein, kann ich nicht. Ich weiß nicht, was ich sonst noch tun soll."
,,Gibt's in unserer Vergangenheit nicht ein paar tote Vampire zu viel, um hier zu sitzen und daran zu denken, wie sie uns beobachten?"
Jers Blick wandert zum leeren Stuhl, der an unseren Tisch steht.
,,Ist Anna im Moment hier?", frage ich nach.
Jeremy verneint und lässt uns alleine, mit der Ausrede, er müsse seinen Arbeitsplan checken. Ist ihm noch nicht aufgefallen, dass er mich nicht anlügen kann?

,,Hey Leute."
Stefan taucht neben Elena auf und nimmt dort Platz, wo Jeremy vor einen Moment noch saß.
,,Wer hat vergessen mich zum Familiengipfel einzuladen?"
Ich verdrehe die Augen. Können wir bitte den alten Stefan wiederhaben, der sich nur um meine Schwester gescherrt hat.
,,Niemand, weil du nicht eingeladen warst.", gebe ich genervt von mir.
Der Vampir ignoriert mein Kommentar und nimmt sich sein altes Tagebuch.
,,All diese Worte. Habe ganz vergessen, wie wichtig mir das mal war."
,,Ich nicht."
,,Weißt du Elena, es wäre vielleicht besser, wenn du dich nicht mit Erinnerungen aus der Vergangenheit quälst. Besser wir gucken beide einfach nach vorne und akzeptieren die Dinge, wie sie sind."

,,Du brauchst nicht hier zu sein Stefan.", meint Ric genervt.
,,Da haben Sie recht Alaric, das muss ich nicht. Nur Elena und Allison sind hier und ich passe auf sie auf. Außerdem sind heute Abend viele Leute unterwegs. Da kann ich endlich mal richtig reinhauen."
Elena sieht Stefan schockiert an, aber der grinst nur blöd.
,,Keine Panik, keine Panik. Macht euch locker."
Er haut wieder ab und Elena dreht sich zu uns.
,,Ich kann's nicht aufgeben Ric."
Ric und Elena stehen auf und lassen mich alleine zurück. Die Ruhe genieße ich und beginne eine neue Skizze.

,,Hallo Allison."
Ich schrecke hoch und sehe in das Gesicht einer Frau. Als ich sie genauer betrachte, fällt mir ein wer sie ist.
,,Isobel?"
Sie lächelt mich an und ich bin für einen Moment sprachlos.
,,Wie?"
,,Die Tür zur anderen Seite ist aufgebrochen. Ich weiß nicht, wie lange es hält, aber ich wollte einen Moment mit dir verbringen. Meiner anderen Tochter."
Sie nimmt meine Hand und streicht drüber.
,,Ich habe dich von der anderen Seite beobachtet. Weißt du eigentlich, wie stolz ich auf dich bin?"
Meine Augen füllen sich mit Tränen.
,,Warum hast du deine Tageslichtkette abgerissen?", frage ich sie, während ich mir eine Träne wegwische.
,,Klaus hat mich dazu manipuliert.", erklärt sie mir und mein Hass auf diesen Hybriden wächst immer mehr.
Ich möchte gerade etwas sagen, doch da ist sie auch wieder weg. Verdammt!

Am Abend steht ich mit Ric in der Menschenmenge und warte darauf, dass die Veranstaltung beginnt. Ich habe ihn nicht erzählt, dass Isobel bei mir war. Das ist einfach etwas, was ich für mich behalten sollte. Die Bürgermeisterin kommt zu uns.
,,Habt ihr Tobias Fell gesehen? Wir brauchen ihn für die Lichterzeremonie."
Wir beide verneinen und es wird kurzfristig ausgemacht, dass Ric seinen Part unternimmt. Mrs. Lockwood tritt zum Mikrofon und beginnt zum Sprechen.

,,Guten Abend Ladys und Gentleman. Mr. Fell muss aufgehalten worden sein, deshalb springt jetzt kurzfristig Mr. Saltzman, unser Geschichtslehrer für ihn ein."
Klatschen ertönt und Ric geht nach vor und tritt an das Mikro.
,,Im Namen und Auftrag der historischen Gesellschaft der High School von Mystic Falls, lasst sie uns anzünden."
Die Laternen beginnen zu leuchten und die Leute klatschen. Plötzlich ertönt ein Schrei und mein Kopf schnellt in diese Richtung.

Ich erblicke Mr. Fells blutüberströmte Leiche und schlage mir die Hand vor dem Mund. Die Leute beginnen durcheinander zu laufen und ich sehe nach, ob ich Jeremy wo finde. Ich finde ihn mit Anna und einer kleinen Männergruppe.
,,Eine weitere Gilbert."
Ich ziehe die Augenbrauen zusammen und sehe zu meinen Bruder.
,,Wer sind die?", frage ich nach.
,,Gruftvampire, die sich an den Gründern rächen wollen."
Jeremy nimmt meine Hand und zieht mich hinter sich her. In der anderen Hand hält er sein Handy und ruft jemanden an.

,,Caroline? Hast du die Halskette gefunden?"
Es ist kurz still, bevor Jer weiterredet.
,,Die Geister der Gruftvampire haben Tobias Fell getötet. Ihr solltet die Kette lieber schnell finden, bevor sie die Gründerfamilien alphabetisch durchgehen."
Es ist wieder ruhig und Jeremy zieht die Augenbrauen zusammen.
,,Wer?", fragt er nach.
Er dreht sich um und ich mache es ihn nach. Hinter uns steht Anna.
,,Ich war es nicht."
,,Sie sagt, sie hat sie nicht."
Ich höre Carolines Stimme durchs Handy.
,,Und du glaubst ihr?"
,,Ich habe sie nicht genommen Jeremy."
,,Weißt du was? Ja, ich glaube ihr."
Da ich mich in der Sache gerade nicht auskenne, halte ich mal meine Klappe. Caroline macht ihm noch eine Ansage und legt dann auf.

Als mein Bruder und ich uns das nächste Mal umdrehen ist Anna weg. Etwas weiter weg erkennen wir Elena und sie kommt zu uns.
,,Jeremy, Allison? Was ist passiert?"
,,Die Gruftvampire sind passiert und jemand hat deine Kette gestohlen. Vermutlich Anna.", erkläre ich ihr schnell.
,,Wo ist Anna jetzt?", fragt mein Zwilling.
,,Ich weiß es nicht und ich weiß auch nicht, ob sie die Halskette wirklich hat."
,,Sie war die einzige, die uns darüber hat sprechen hören. Natürlich hat sie sie genommen. Wir müssen sie zurückkriegen. Wir müssen sie zerstören und die Tür wieder schließen."
,,Ich weiß, aber-"
,,Aber was?", unterbreche ich Jeremy.
,,Ich kann sie berühren. Ich kann sie küssen und ich weiß, dass es falsch ist und dass ich nicht so fühlen dürfte, aber ich tue es nun mal. Ich liebe sie...ich habe immer sie geliebt.", erklärt er uns und ich gebe einen Seufzer von mir.
Werde ich einmal einen normalen Tag haben?

,,Aber es ist nicht echt. Sie ist tot...gegangen. Alles woran du festhältst, ist in der Vergangenheit Jer. Willst du für den Rest deines Lebens einen Geist lieben?", versucht Elena auf ihn einzureden.
Wir blicken hinter ihn und sehen Anna.
,,Er steht am Anfang seines Lebens Anna. Du hältst ihn bloß auf und du weißt das."
Traurig hält sie die Kette hoch.
,,Ruf Bonnie an. Sag ihr, dass du die Halskette hast."
,,Sag ihr, dass du die Geister wegschicken soll."
Elena und ich lassen unseren Bruder alleine. Sie erzählt mir, dass sie Lexi getroffen hat und sie Stefan in einen Keller gefesselt hat. Zusammen gehen wir zu diesen Ort und ich sehe, wie Lexi Stefan einen Pfahl in den Bauch sticht.

,,Uns läuft die Zeit davon.", meint meine Schwester.
,,Verschaffe mir mehr Zeit."
,,Das kann ich nicht."
,,Nein, nicht. Erst muss ich zu ihn durchdringen."
,,Ich kann nicht Lexi. Sie haben die Halskette. Sie werden die Tür wieder schließen."
Lexi versucht auf Stefan einzureden und für einen kurzen Moment scheint ein Hoffnungsschimmer aufzuleuchten. Dieser wird aber schnell zunichte gemacht. Als es soweit ist, tauschen Lexi und Elena noch einige Sätze aus und dann verschwindet sie. Ich lasse Elena mit Stefan alleine und mache mich auf den Weg nach Hause. Das wichtigste was ich jetzt brauche ist schlaf.

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