Chapter 12

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Mehr bekomme ich allerdings nicht mit, da mir schwarz vor Augen wird.

Sonnenstrahlen scheinen in mein Gesicht und ich drehe mich vom Fenster weg. Warte mal. Ich öffne meine Augen und setze mich auf. Dieses Zimmer kenne ich nicht. Auch habe ich etwas anderes an, als gestern. Gestern. Die Ereignisse kommen mir wieder ins Gedächtnis und sofort fasse ich mir an die Stelle, wo das Messer durch meine Haut gedrungen ist. Doch da, wo die Wunde sein soll, ist nichts. Langsam stehe ich auf und entdecke meine gestrige Kleidung. Schnell ziehe ich mich um. Mein Kleid hat natürlich ein Loch und ist mit Blut vollgesogen. Ich nehme das Shirt, was ich gerade noch anhatte und ziehe es darüber. Sieht zwar bescheuert aus, aber überdeckt den Blutfleck. Ich verlasse das Zimmer und suche nach der Treppe. Man, das Haus ist riesig. Endlich unten angekommen, entdecke ich lauter Leute herumlaufen. Sie würdigen mich keines Blickes und gehen einfach an mir vorbei.

,,Guten Morgen, Liebes."

Ich drehe mich um und sehe Klaus.

,,Wie bin ich hier her gekommen?", frage ich.

,,Ich habe dich mitgenommen. Mein Shirt steht dir übrigens."

Ich ignoriere einfach Mal den letzten Satz.

,,Warum?"

,,Warum du in meinen Klamotten gut aussiehst?", fragt er schmunzelnd und ich verdrehe die Augen.

,,Warum bin ich hier?"

,,Du warst Ohnmächtig. Also habe ich entschieden, dich mitzunehmen. Die Wunde müsste mittlerweile verheilt sein."

Leicht überrascht sehe ich sie an.

,,Du hast mich geheilt?"

,,Wer hätte es sonst tun sollen?"

In meinen Kopf erscheinen wieder die Bilder von gestern.

,,Du sagtest Mikael, dass er uns umbringen soll. War das dein Ernst!?"

Das Schmunzeln verschwindet aus seinem Gesicht.

,,Ich hätte es nicht zugelassen, dass du stirbst."

,,Trotzdem hätte ich gestern sterben können!"

Ich atme einige Male tief durch und verschränke meine Arme. Mein Blick gleitet auf den Boden und stapfe mit meinen Füßen unwohl herum.

,,Danke, dass du mich geheilt hast.", murmle ich.

,,Wie war das?"

Das Schmunzeln ist wieder da.

,,Danke.", sage ich jetzt lauter.

Ohne ein weiteres Wort gehe ich und mache mich auf den Weg nach Hause. Dort angekommen, verlässt Elena gerade das Haus. Als sie mich sieht läuft sie zu mir und fällt mir um den Hals.

,,Ich habe mir solche Sorgen gemacht.", meint sie und drückt mich noch fester.

,,Es geht mir gut."

,,Wo warst du?", fragt sie mich, als sie sich löst.

,,Bei Klaus."

Sie sieht mich völlig verwirrt an.

,,Nachdem unser Plan, offensichtlich, gescheitert ist, hat er mich geheilt und mitgenommen. Er hat mir aber nichts getan."

Mein Blick gleitet zu ihrem Outfit.

,,Wolltest du gerade laufen gehen?"

Sie nickt als Antwort.

,,Dann will ich dich nicht aufhalten."

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