That's what I go to school for

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„Was starrst du so, Junge? Verpiss dich!", rief einer der Jungs zu ihm rüber, dabei hatte er nicht mal wirklich zu ihnen geschaut. Mit gesenktem Kopf ging er weiter in Richtung Schultor. An den kleineren und größeren Schülertrauben, die sich vor dem Eingang tummelten und ihn nicht beachteten, vorbei und weiter in Richtung seines Schließfaches. Er war ein Einzelgänger, ja, aber er hatte keine Angst vor seinen Klassenkameraden, die an schlechten Tagen mit dummen Sprüchen ihren Ärger an ihm ausließen. Sie hatten ihn noch nie geschlagen oder verprügelt, worüber Jimin froh war und sicherlich würde dies auch nicht vorkommen. Hoffte er.

Noch war es still und leer in den Gängen des riesigen Gebäudes. Jimin war immer überpünktlich und eigentlich ging er gerne zur Schule. Das würden die anderen in seinem Alter sicher nicht sagen. Natürlich, die elfte Klasse war anstrengend, doch Jimin hatte es sich zum Hobby gemacht, sich Wissen anzueignen. Er schaute gerne Dokumentation über alles mögliche und wusste von jedem Land wo es lag und von vielen noch die Hauptstadt dazu.

Er holte sein Geschichtsbuch raus und für die nächste Stunde den Politikhefter. Es waren zwei seiner Lieblingsfächer. Viele dachten er wäre ein Streber. Doch das war er nicht. Er konnte sich kaum auf den Unterrichtsstoff konzentrieren, denn seine Gedanken schweiften immer wieder ab und blieben bei einer ganz bestimmten Person hängen.

Im Klassenraum war er auch diesmal der erste Schüler. Herr Min, sein Lehrer, lehnte am Lehrertisch und schaute nur kurz von seinem Handy auf, als Jimin den Raum betrat. Dies ließ die Laune des Schülers etwas sinken, er besann sich jedoch darauf, sich zusammenzureißen und sich einfach an seinen Platzt zu setzten.
Das erste klingeln brachte ein paar weitere Schüler dazu, sich in den Klassenraum zu begeben. Kurz vor Unterrichtsbeginn trudelten die letzten auch ein und Herr Min legte sein Handy weg. Er verschränkte die Arme vor der Brust und sein Blick scannte jeden einzelnen Schüler. Das machte er immer und Jimin fragte sich jedesmal, warum. Schon dann begannen seine Gedanken seinen Verstand und seine konzentration zu benebeln und er murmelte nur mit halber Anwesenheit die Begrüßung mit. Er lauschte seiner Stimme und seine Mundwinkel zuckten nach oben, als Herr Min sich durch seine weißgefärbten Haare fuhr. Doch dann regestrierte er, dass man es bemerken könnte, dass er so dämlich vor sich hin grinste während er durchgängig seinen Lehrer anschaute. Also setzte er seinen neutralen Gesichtsausdruck auf und schaute sich das Arbeitsblatt an, dass sich gemächlich über die Schüler verbreitete. Leises Gemurmel und genervtes Stöhnen ging durch die Klasse und Herr Min grinste fast unbemerkbar. Jimin fragte sich, ob er es mochte, die Schüler mit langweiligen und komplizierten Aufgaben zu quälen.

Später, als die Sonne an diesem Frühlingstag sich langsam dem Horizont näherte, sortierte Jimin nach dem Matheunterricht bei einem viel zu verpeilten Lehrer, der viel zu viel von seinen Schülern erwartete, seine Bücher und Hefter ein. Er war müde und wollte einfach nur nach Hause. Nachdem er sein Schließfach geschlossen hatte und sich dem Ausgang zuwenden wollte, hörte er eine Stimme, gefolgt von Schritten. Kurz darauf sah er einen Schüler aus der Nebenklasse um die Ecke kommen. Er sah gestresst aus und bemerkte aufgrund seines Telefongesprächs nichts von Jimins Anwesenheit.

Yoonmin OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt