Stay with me

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Wörteranzahl: 2254
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Ich fuhr mir durch die Haare und schaute ein letztes Mal in den Spiegel, versicherte mich, dass keine Makel an meinem Aussehen zu entdecken waren, und ging zügig und mit großen Schritten die Treppen hinunter und auf die Bushaltestelle zu. Ich zog meine Kapuze auf und hielt mich abseits der anderen paar Menschen, die um diese späte Zeit noch unterwegs waren, und tippte mit meinem Fuß zum Takt der Musik die durch meine Kopfhörer dröhnte.
Im Bus schaute ich aus dem Fenster. Sobald ich andere Menschen ansehe, sehen sie mich auch an. Es ist abscheulich. Wie schön es wäre, einfach mal in Ruhe in der Öffentlichkeit umherzugehen, ohne davon ausgehen zu müssen, dass man, bei was auch immer man gerade macht, beobachtet wird.

Manchmal genieße ich auch die Aufmerksamkeit, die einem zuteil wird, wenn man eine große Rolle in einer Reihe von guten Filmen spielt. Nicht nur Jugendliche Mädchen kennen mich, auch wenn es hauptsächlich die sind, welche mich anhimmeln, da ich mit meinen 22 Jahren für sie genau der richtige Tagtraum. Aber genug davon. Gerade würde ich am liebsten der unbekannteste Mensch auf der Welt sein.

Ich stieg aus und lief mit den Händen in den Taschen an großen Häusern entlang. Dieses Viertel ist bekannt für die reichsten Leute und noch Bekannter für deren Hauspartys. Und nicht nur solche, bei denen die glücklichen Eltern alle Verwandten und Bekannten einladen, um ihnen zu zeigen, wie gescheit sie mit ihrem Reichtum umgehen, sondern vor allem solche, wo die Eltern übers Wochenende wegfahren und genau wissen, über was sich die Nachbarn beschweren werden, wenn sie wieder kommen Außerdem würde das ganze Grundstück verwüstet sein und vielleicht findet man dann ein paar Wochen später noch Bierflaschen im Springbrunnen und auf dem Dach.

Ich betrat das Haus, in welchem sich schon eine Menge an Leuten befanden, geschätzt die selbe Anzahl wie es Kuchen, Chips und Bier am Buffet gab, und natürlich waren beinahe sofort alle Blicke auf mich gerichtet. Ich kniff meine Augen zusammen, die von den leuchtenden Neonlichtern, die unregelmäßig die dunklen Räume beleuchteten, irritiert und geblendet waren.   
Taehyung kam lachend und mit ausgestreckten Armen auf mich zu gerannt. Von der Menge wurde er auf mich zugeschubst und verlor sein Gleichgewicht, sodass ich ihn halten musste. Er lachte einfach weiter und begrüßte mich, klopfte mit auf die Schulter und war kaum drei Sekunden später wieder in der tanzenden und schreienden Masse verschwunden. Mit einem Seufzer nahm ich den Drink an, welcher mir von irgendwem angeboten wurde. Es interessierte mich nicht mal, was für ein Getränk das war, Hauptsache der Alkohol tat seine Wirkung. Erst dann konnte ich eine Party wie diese genießen.

Ich spürte die Zeit vergehen, in der ich beobachtete, wie die Aufmerksamkeit immer weniger auf mich gerichtet war und langsam schlich sich die Feierlaune in meine Sinne. Jetzt war es egal, was ich tat. Ich stürzte in den Trubel, wurde von irgendjemandem auf die Schultern genommen und trank aus einer Flasche Bier. Es war so leicht, zu vergessen wer man war und das man eine Verantwortung hatte. Hier interessierte das niemanden. Jeder wollten einfach nur Spaß haben.

Yoonmin OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt