This Is The One

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Wörteranzahl:1460
Inspiriert von dem Song: This is the One von Anna Ternheim

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Es war unglaublich. Noch nie, seitdem ich mich erinnern kann, hatte es innerhalb einer Nacht so viel geschneit. Die dicken Flocken glänzten im Licht der aufgehenden Sonne und wenn man ganz genau hinsah, konnte man die einzelnen Kristalle ausfindig machen. Ich war nicht müde, dabei war es noch so früh am morgen. Ich hatte mich aus dem Haus geschlichen, um als aller erster durch die weiße Watte zu laufen. Nun lag ich hier, auf einer großen freien Schneelandschaft, die noch am Tag zuvor als die Spielwiese des Dorfes erkennbar gewesen war. Ich spürte, wie immer weniger Flocken mein Gesicht berührten. Es hörte auf zu schneien und die Sonne erhob sich über die Baumwipfel.

„Hey du!", rief eine Stimme, sodass ich meine Augen öffnete. Jemand stapfte durch den Schnee und kurze Zeit später kam ein Gesicht in mein Blickfeld. „Was liegst du denn da so im Schnee?", fragte der Junge, der ungefähr zehn Jahre alt sein musste. Höchstens zwei Jahre jünger als ich selber.

Ich erhob mich und spürte, wie der Schnee an meiner Kleidung blieb. Das in den Schnee legen hatte ich schon immer einmal machen wollen. Ich fand es einfach toll, zumal der Schnee diesmal fast so hoch lag, dass man komplett darin einsinken konnte.

„Ich mag den Schnee. Und du? Wer bist du eigentlich?", fragte ich den anderen, der geduldig auf eine Antwort wartete und mich interessiert musterte. „Ja ich mag Schnee auch. Deswegen bin ich ja auch hier draußen." Ein Lächeln zierte sich auf sein kindliches Gesicht. Seine Wangen waren schon rot von der Kälte und ein paar blonde Locken schauten unter der Mütze hervor. „Mein Name ist Jimin. Ich bin mit meinen Eltern für diese Winterferien in das Haus da gezogen.", er zeigte in eine Richtung und ich wusste sofort, welches Haus er meinte. Da dies hier nur ein kleines Dorf war, gab es auch nur ein einziges Ferienhaus für Urlauber. Dann war es ja nur logisch, dass ich Jimin hier noch nie gesehen hatte.

Anscheinend entschied Jimin sich dazu, sich zu mir in den Schnee zu legen, denn genau das tat er, als es eine Weile still gewesen war. „Ich wollte unbedingt vor meiner nervigen kleinen Schwester draußen sein, die kreischt immer so rum und verwüstet gleich alles, da kann man den Schnee garnicht genießen! Deswegen bin ich hier schon so früh, weißt du?", erzählte ich drauf los. Es war schön mit jemandem Gedanken zu teilen, die auch jemand hören wollte, denn die anderen Kinder aus dem Dorf hörten mir nie zu, dass hatte ich schon im Kindergarten bemerkt. Sie wollten nur spielen, oder selber irgendwas erzählen, wobei es sich meist auch nur um doofe Spielsachen handelte. Ich hingegen, das hatten meine Eltern mir erklärt, war irgendwie besonders. Ich kann mir vorstellen, dass das viele Eltern zu ihrem traurigen Kind sagen würden, doch sie meinten es wirklich so! Ich war immer schon ernster und ein wenig intelligenter als die anderen Kinder. Ich brabbelte nicht drauf los, sondern dachte im stillen und sagte nur das, was mir wichtig oder logisch erschien. Ich hatte auch schnell lesen, schreiben und rechnen gelernt, wobei die andern Kinder immer Eifersüchtig auf mich waren. Bei Jimin aber hatte ich das Gefühl, er würde es verstehen. Er hörte mir zu. Er war so wie ich!

Yoonmin OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt