Feather of a black bird

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Wörteranzahl: 5785
(Ich werde diesen Oneshot, da er so lang ist, bald auch als Kurzgeschichte auf meinem Profil hochladen, falls es jemand besser findet mit Kapiteln, anstatt alles auf einmal...)
Viel Spaß beim lesen:)
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Das Mondlicht schien durch das Dickicht der Bäume, direkt auf die kleine Hütte, welche schon fast komplett von Moos bedeckt wurde. Du ziehst das jetzt durch! Sprach Jimin sich immer wieder zu. Jeden Schritt, den er weiter auf die Hütte zu machte, zog ihn mehr in diesen magischen Bann. Er hatte Angst, aber er war auch verzweifelt. Er musste einfach dort rein! Seine Augen hatten Mühe, die knorrigen Wurzeln nicht zu übersehen. Er war schon mehrere Male gestolpert und hingefallen. Unter seinen Fingerkuppen sammelte sich der Dreck, seine Lippen waren aufgeplatzt, und die Haare verfilzt. Die zerschlissene Kleidung ließ ihn in der Kälte zittern. Sein Proviant war aufgebraucht. Trotzdem gab er nicht auf. Diese Hütte war seine einzige Chance, auch wenn es ein Weg ins Unbekannte war.

Durch die Sträucher und hohen Gräser hastete er immer näher, bis die Wurzeln weniger wurden und sich eine kleine Lichtung auftat. Jetzt verstand er auch, warum der bekannte, der ihm von diesem Ort erzählt hatte, meinte er solle bei Vollmond kommen. Ohne das fahle, weiße Licht hätte man noch eine ganze Weile gebraucht, um die Hütte zu entdecken. Er blieb kurz stehen und sammelte sich. Er atmete tief ein und aus und Schlich um das Gebäude herum. Sicher wusste der Eigentümer, wer auch immer er sein mochte, bereits, dass er hier war. Sträucher und Blumen wucherten um die Hütte herum und Efeu bahnte sich an einer Seite der Wand bis zum Dach hoch, wo das Moos wie eine samtige Decke lag. Die Hütte war nicht besonders groß, eher flach. Jimin fragte sich, ob der Raum von innen größer erscheinen würde. Er hatte von solchen Dingen gehört.

Zwischen Moos, Efeu und anderem Kraut entdeckte er ein Fenster. Er trat näher und achtete darauf, geräuschlos zu bleiben. Er sah nicht viel, es schien kein Licht. Nur Dunkelheit. Doch er wusste, dass dort jemand drinnen war. Jemand, den er wirklich dringend brauchte. Also kehrte er wieder zur Vorderseite zurück, wo er schon zuvor eine unauffällige Holztür gesehen hatte. Er klopfte. Nach etwas Zehn Sekunden öffnete sich die Tür. Ganz plötzlich, ohne das Jimin ein Poltern oder Schritte von innen gehört hatte.

Ein junger Mann stand dort, die dunklen Augen glänzten im Licht der Laterne, die er in der Hand hielt. Er war Barfuß. Die Kleidung sah nicht besser aus als Jimins eigene, nur der warme Pullover sah noch angemessen aus. Sie waren etwa gleich groß und Jimin vermutete, auch ungefähr gleich alt. Der junge Mann musterte ihn ebenfalls kurz, dann trat er, ohne Jimin aus den Augen zu lassen, zur Seite und deutete mit einer Handbewegung an, sein Gast solle eintreten. Das tat Jimin, trotz seines Unbehagens, gerne. Die größte Furcht, abgewiesen zu werden, war erstmals überwunden. Jetzt musste er nur noch hoffen, dass dieser mysteriöse Waldbewohner ihm auch wirklich helfen konnte. 

Yoonmin OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt