Paris

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Stolz auf mich selbst, weil ich es geschafft hatte, in französischer Sprache ohne Zwischenfälle Brötchen zu holen, lief ich motiviert die Treppenstufen zu meiner Wohnung hinauf. Eine sehr kleine Wohnung war es, doch viel brauchte ich auch nicht. Seit zwei Monaten war ich nun hier, um nach meinem Schulabschluss etwas mehr von der Welt kennenzulernen und arbeiten zu gehen. Bis jetzt lief das auch alles ganz gut. Mein Körper erholte sich langsam von dem anfänglichen Stress und den Sorgen, die stets in meinem Kopf herumschlichen, auch wenn ich nicht viel Freizeit hatte.

Aber über das alles wollte ich an diesem Samstag nicht nachdenken. Es war ein sonniger Tag im März und die singenden Vögel in den umliegenden Bäumen teilten meine Freude für die immer wärme werdenden Tage.

Als mir, vor der Wohnungstür angelangt, jedoch klar wurde, dass mein Wohnungsschlüssel sich nicht mehr an meinem Schlüsselbund befand, stürzte meine gute Laune wieder in eine bedrückende Erschöpfung. Mit klopfendem Herzen lief ich die Treppen wieder hinunter und flüsterte leise Gebete, dass ich den Schlüssel irgendwo finden würde. Er musste sich ja irgendwann vom Schlüsselband gelöst haben und auf die Straße gefallen sein.

Die Vögel schienen mein Unglück nicht bemerkt zu haben, sie zwitscherten ungestört fröhlich weiter. Die Menschen um mich herum genossen weiterhin die Wärme auf ihren Gesichtern. Nur ich verlor mich wieder in meiner Verzweiflung und ging schnellen Schrittes den Weg zum Bäcker entlang, den Blick suchend auf den Boden gerichtet. Meine Brötchen hatte ich noch in der Hand und gedankenlos riss ich ein Stück von einem ab und aß es. Dann riss ich ein weiteres Stück ab und teilte es an neugierige Spatzen aus. Mein Schlüssel war nicht zu finden. Traurig setzte ich mich auf eine Parkbank und drehte den Haustürschlüssel, der noch am Bund hing, gedankenlos in meiner Hand.

„Entschuldigung, ist das vielleicht Ihrer?", hörte ich jemanden mich auf koreanisch ansprechen. Ich hob meinen Blick etwas und sah eine Hand, die mir tatsächlich meinen Schlüssel entgegenstreckte. Voller Erleichterung stand ich auf und nahm den Schlüssel, mich mehrmals bedankend, entgegen und befestigte ihn wieder an meinem Schlüsselbund.
„Er lag am Wegesrand auf dem Bürgersteig und da habe ich dich auf der Bank sitzen sehen, mit dem Schlüssel in der Hand. Da dachte ich, vielleicht könnte der dir gehören.", erklärte mein Gegenüber seine Handlung.

Erst da blickte ich hoch in das Gesicht des Koreaners und mein Herz, was schon so durcheinandergebracht wurde an diesem Morgen, erlebte einen erneuten Schock.
Ich starrte in kein anderes Gesicht als das von dem berühmten Rappers Min Yoongi. Erst jetzt viel mir auch auf, dass seine Stimme mir sehr bekannt vorkam. Wie hatte ich das nicht gleich bemerken können?

Yoonmin OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt