Hide and Seek

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Wörteranzahl: 1940

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„Eins...Zwei...Drei...Vier..."
Ich rannte die Treppe hinauf, so lautlos ich konnte und vorsichtig, dass ich auf meinen Socken nicht ausrutschte. Jungkook neigte immer dazu, viel zu schnell bis dreißig zu zählen. Zum Glück hatte ich mir bereits in der letzten Runde, als ich die dünne Luft hinter einem Vorhang eingeatmet hatte, mein nächstes Versteck überlegt. Ich wusste, dass es im oberen Stockwerk, zwischen dem Badezimmer und Taehyungs Kinderzimmer eine kleine Kammer gab, wo einige Haushaltsgeräte untergebracht waren. Dort konnte man sich bestimmt prima verstecken! Mit großen Schritten erreichte ich die unscheinbare Tür und drehte am Knauf. Einige Boxen stapelten sich zu meinen Füßen und ein erdrückender, staubiger Geruch empfing mich, als ich eintrat. Es war nicht viel Platz, doch für mich sollte es reichen.

Gerade wollte ich die Tür schließen, was von innen gar nicht so einfach war, als jemand seinen Fuß dazwischen schob.
Überrascht blickte ich auf, in Yoongis Gesicht. Obwohl er schon Vierzehn war und somit zwei Jahre älter als ich, war er nur wenige Zentimeter größer.
„Bitte Jimin, lass mich mit rein!", flehte er mich an.

„Achtundzwanzig...Neunundzwanzig...", war Junkooks gedämpfte Stimme von unten zu hören.

Ich legte gespielt überlegend den Kopf schief, um ihn zu ärgern. Doch als Jungkook „Alles muss Versteckt sein!", grölte, trat ich, soweit es ging, zur Seite. Der Ältere drängte sich am Staubsauger vorbei und lehnte sich gegen einige Jacken, damit ich die Tür schließen konnte. Sofort wurde es stockdunkel.
„Na das ist ja ein schönes Zimmer!", flüsterte Yoongi und ich hörte die Ironie in seiner Stimme mitklingen.
„Hättest ja auch draußen bleiben können!", konterte ich. Er gab ein empörtes Geräusch von sich, das ebenfalls ein Husten sein könnte. Auch mir kitzelte es in der Nase. Schön war es hier drin wirklich nicht.

Vorsichtig betastete ich den rauen Türrahmen und stieß mit meinem Fuß gegen den Staubsauger. Genervt von dem monströsem Ding schob ich es vor die Tür.
„Vielleicht kann man sich so sehr in den Jacken vergraben, dass man unsichtbar wird." murmelte Yoongi, der sich scheinbar unter dem Stoffhaufen zusammenkauerte.
„Na toll, und was ist mit mir? Mich findet er doch, sobald er die Tür öffnet!", nörgelte ich in die Dunkelheit: „Komm schon, Yoongi! Ich hab dich rein gelassen, jetzt musst du mir auch helfen, mich unsichtbar zu machen!"

Von unten war ein Lachen zu hören. Das klang nach Hobi. Jetzt ein Poltern auf der Treppe.
„Hyung!", flüsterte ich hektisch und krabbelte in die Richtung, wo ich den Kleiderhaufen vermutete. Sogleich griff ich nach Stoff. Die Kammer war nun mal ziemlich klein. Eine Hand erfasste meinen Arm und zog mich weiter. Ich unterdrückte ein erschrockenes aufquicken. Die Knöpfe eines Mantels verhedderten sich in meinen Haaren. Mit Mühe wurde ich sie wieder los und ehe ich mich versah, war ich vollkommen bedeckt mit muffig riechenden Mänteln. Direkt neben mir hörte ich Yoongis flaches Atmen. Meine Hand berührte seinen Arm, die Haut fühlte sich heiß an. Auch mir wurde ziemlich schnell sehr warm.

Yoonmin OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt