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⋆⚭◦⋆◦⚭◦⚭🤎⚭◦⚭◦⋆◦⚭⋆„Kinder, schaut nur, was uns gerade gebracht wurde!", rief Jimins Mutter aus, die Stimme bebend vor Begeisterung, einen kleinen weißen Brief schwenkend. Der Junge und seine zwei Schwestern liefen mit neugieriger Erwartung zu ihr und versuchten einen Blick auf das Geschriebene zu erhalten.
„Eine Einladung! Für den königlichen Ball!", rief die Bauersfrau aus.
„Wie kann das sein?", fragten sich die Mädchen, doch Jimin ahnte bereits, dass nicht nur seine außergewöhnlich guten Schulleistungen, wie seine Mutter die Erklärung gab, die Ursache für diese Einladung war.„Die Familien der besten Schüler aus dem Bürgertum sollen die Möglichkeit haben, ihre Töchter dem Prinzen beim königlichen Ball vorzustellen.", las der Vater ebenfalls ungläubig, als er eintrat, nachdem er das begeisterte Gejubel gehört hatte. Dann umarmten sie sich alle.
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Als der große Tag gekommen war, bekam die Familie mit wenigen Anderen aus ihrem Stadtteil eine Einweisung, wie der Ball ablaufen würde. Der Prinz war, aufgrund des schlechten Gesundheitszustandes seiner Majestät, bereit zu heiraten und dürfe sich seine Braut wählen. Dazu sollte er alle Mädchen kennenlernen, die dafür in Frage kämen. Es gab ein großes Getuschel. Vermutungen wurden angestellt. Mit wem würde der Prinz zuerst tanzen? Waren ihm Schönheit oder Reichtum wichtiger? Hatten die Mädchen genügend Tanzstunden erhalten, um sich an diesem Tag in all ihrer Pracht zu zeigen?
Jimin zupfte nervös am Ärmel seines neuen Fracks. Gestern noch hatte er mit Yoongi auf der Lichtung getanzt. Getanzt, wie der Prinz es heute vielleicht mit den aufgeregten Mädchen seines Jahrgangs tun würde. Doch nein, das waren nicht viele, die eingeladen waren. Sicher würde er hauptsächlich mit den Töchtern reicher, adeliger Familien tanzen, wie es sich traditionell gehörte. Dieses Experiment, durch den Ball die Armen Familien mehr zu integrieren, war dem Bauernjungen nicht ganz geheuer. Er war jetzt Siebzehn und da seine ältere Schwester bereits verlobt war, neigte sich die Aufmerksamkeit seiner Eltern langsam auf seine Aussichten, sie mit einem Mädchen bekannt zu machen. Das würde jedoch nicht passieren. Jimin hatte nur Augen für den Prinzen. Und hier schien er umso unerreichbarer.
In dem prachtvollem Saal trat jede Familie vor das Königspaar, nachdem sie von einem schlaksigen Diener aufgerufen wurden. Jimins zwei Jahre jüngere Schwester Kari schaute sich staunend um, als sie sich zwischen schon eingetroffene Gäste gesellten. Die Musik lief bereits und einige Töchter warteten darauf, von adeligen Männern zum Tanz gebeten zu werden. Einmal schlich sich auf Jimins Lippen doch ein sanftes Lächeln, als Kari von einem gut aussehendem Jungen aufgefordert wurde und sie mit großen strahlenden Augen mit ihm auf der Tanzfläche verschwand.
Die Stimmung im Saal war allgemein zurückhaltend. Die Väter lauerten mit skeptischem oder ehrfürchtigem Blick nach einer Gelegenheit, sich und ihre Familie gut zu präsentieren. Die Mütter warfen sich eifersüchtige Blicke zu, wenn nicht gerade die eigenen Töchter zum Tanz aufgefordert wurden. Die meisten adeligen Familien würdigten den Bürgern der Mittelschicht keine Beachtung. Zumindest noch nicht, denn sobald der Prinz eintreffen würde, würden sie sich für ihn von der besten Seite zeigen wollen. Und der Prinz hatte sich ausdrücklich für diese seltene Zusammenkunft eingesetzt.
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„Was hast du denn, Jimin?", flüsterte Mia, Jimins ältere Schwester ihm zu.
„Diese ganze Aufregung ist nicht so meins.", entgegnete er seufzend.
Kira tanzte währenddessen mit einem weiteren jungen Mann in feiner Kleidung. Sie sah glücklich aus.
„Glaubst du, der Prinz wird irgendein Mädchen aus unserem Stadtteil überhaupt ansehen?", wollte Mia wissen.
Ich zuckte scheinbar teilnahmslos die Schultern.
„Wenn es stimmt, dass der Prinz diese Idee hatte, dann würde ich sagen ja."
Leise fügte er hinzu: „Wenn er denn an Mädchen interessiert wäre."
„Was sagst du?", fragte Mia. Der jüngere schüttelte nur den Kopf und nahm ein Getränk mit rötlicher Flüssigkeit von einem Tablett. Es schmeckte gut und ließ ihn für einen Moment entspannen. Dann klopfte der schlaksige Diener mit seinem Stock kräftig auf das Parkett und kündigte den Prinzen an.
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Yoonmin Oneshots
FanfictionYoonmin Oneshots. have fun! !Charaktere richten sich lediglich an Aussehen und Namen der wahren Personen!