The Angel in the Devil pt.2

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Wörteranzahl: 1470
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Zwischen hohen Strohballen hatten Yoongi und Jimin die kalte Nacht verbracht. Jetzt, wo der Sonnenaufgang durch das Fenster der alten Scheune zu erahnen war, zündete Jimin die Kerze wieder an und weckte Yoongi. Sie hatten noch bis tief in die Nacht geredet, Jimin hatte von seiner Welt erzählt und von den Sorgen, welche die Idee, Yoongi dorthin mitzunehmen, mit sich brachten.

Und trotzdem entschlossen sie sich dazu, es zu versuchen. Jimin war schon geübt darin, eine Welt zu verlassen, dich hatte er noch nie jemanden mitgenommen. Er wusste auch nicht, ob es jemals wieder ein zurück geben würde. Und auch nicht, ob Yoongi vielleicht auf dem Weg verloren gehen würde. Davor hatte er am meisten Angst. Doch Yoongi drückte seine Hand zur Beruhigung und Jimin atmete noch einmal tief durch, bevor er die Augen Schloß und sich konzentrierte.
Erst spürte man nur einen Windzug, dann ein ziehen am ganzen Körper. Jimin krallte seine Finger in Yoongis Hände, aus Angst, jemand könnte Yoongi ihm entziehen und mitreißen, als alles schwarz wurde und es sich anfühlte, als wäre man schwerelos. Er hörte Yoongi keuchen und als sich in der Dunkelheit der Geruch von alten Büchern verbreitete und er immer noch Yoongis Hand hielt, wusste Jimin, dass es geklappt hatte.

„Wow. Wo sind wir hier?"
Im Schein der dämmrigen Leselampe schaute Yoongi sich um. Sie saßen in einem Haufen von Kissen auf einer Matratze. Jimin schaute schnall auf sein Handy. Es war gerade eine halbe Stunde vergangen, seit dem er begonnen hatte, das Buch zu lesen.
Interessiert beugte Yoongi sich über ihn. „Was ist das? Warum leuchtet es so?", fragte er und Jimin musste kichern. „Du musst noch vieles lernen. Das ist ein Handy. Damit kann man ziemlich viel machen. Du kannst sehen, wie spät es ist und du kannst mit jemandem reden, egal wo die Person gerade ist."
Yoongi erzählte, er hätte von so genannten Telefonen in seiner Welt gehört, die dass selbe konnten. Sie redeten noch die restliche Nacht über Sachen, die Yoongi wissen musste, bevor er in die Fremde Welt hinaus spazierte. Sie beide wussten, dass es schnell zu Schwierigkeiten kommen könnte. Yoongi hatte schließlich keinen Ausweis und keine Wohnung. Das einzige was er hatte, war Jimin.

Als sie sich leise aus der Bibliothek schlichen, die nebenbei bemerkt Jimins Vater gehörte, und somit niemand merken würde, dass sie um eine so ungewöhnliche Zeit dort gewesen waren, regnete es draußen.
Welke Blätter klebten auf dem Bürgersteig und die Bäume wogten im Wind, als wären sie lebendig. Yoongi zitterte, er trug die selbe Kleidung wie im Buch.
„Ich weiß nicht, ob es eine gute Idee ist, wenn du mit zu mir kommst. Meine Mutter ist neugierig und wird uns am Morgen sicherlich ausfragen. Was soll ich ihr sagen, wenn sie fragt, wie du zu mir gekommen bist? Ich glaube, wir haben uns zu wenige Gedanken darüber gemacht...", teilte Jimin seine Sorgen. Yoongi umarmte ihn fest und flüsterte:„Das wird schon. Ich bin einfach ein Schulkumpel und bin von zuhause abgehauen, weil die mich gegen meinen Willen verheiraten wollen oder so."
Das brachte Jimin zum schmunzeln, doch wusste er auch, dass es nicht ganz so einfach war.
„So etwas ist nicht ganz so üblich hier. Aber ich kann sagen, dass du weggelaufen bist, weil deine Eltern gerade verreist sind und eine Spinne in deinem Zimmer war."

„Eine Spinne? Warum sollte ich da weg laufen?", fragte Yoongi irritiert, während sie vor dem Gebäude ankamen, in welchem Jimin mit seinen Eltern lebte. Es war ein Mehrfamilienhaus und sie mussten in den zweiten Stock. Yoongi schaute sich interessiert um, obwohl es komplett dunkel war. Sie durften schließlich keine Aufmerksamkeit erregen. „Sagen wir einfach, du hast furchtbare Angst vor Spinnen.", erklärte Jimin und schloss so leise wie möglich die Wohnungstür auf. Er war darin schon geübt, schließlich war es nicht das erste mal, dass er sich bei Nacht heimlich in die Bibliothek schlich.

Yoonmin OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt