Under The Sheets

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Es war schon spät. Durch die zugezogenen Vorhänge konnte man nur einzelne Lichter der gegenüberliegenden Hotelfenster erkennen. Im Innenhof war es still, auf dem Flur ebenso.

Jimin und ich hatten uns nach ein paar Drinks von den anderen verabschiedet. Wir alle waren zufrieden mit unseren derzeitigen Errungenschaften durch unsere Musik, doch wir wollten es nicht übertreiben. Tae und Namjoon hatten ziemlich müde ausgesehen. Ich hatte es genossen, einfach auf dem Sofa zu sitzen und die Freude meiner Bandmitglieder zu beobachten. Doch dann hatte ich es für vernünftig gehalten, mich auf das Zimmer zurückzuziehen. Jimin war meinem Beispiel sofort gefolgt.

Dass ich mir mit dem Jüngeren ein Zimmer teilte, war eine angenehme Tatsache, dessen Eintreten an Häufigkeit zunahm. In letzter Zeit verstand ich mich mit ihm immer besser und wir konnten noch bis spät in die Nacht im Bett liegen und quatschen und lachen. So war es auch heute. Ich genoss die Ruhe und Zurückgezogenheit des Zimmers mit den dunklen Vorhängen und war froh über Jimins Anwesenheit. Er brachte mich häufig zum Lachen.

Die Matratze senkte sich kaum, als er sich auf seiner Seite des Bettes niederließ. Jimin war so leicht, dass ich manchmal glaubte, er könne wie eine Feder in der Luft schwingen und elegante Drehungen vollführen, wie er es tat, wenn er im Studio tanzte. Manchmal schaute ich ihm heimlich dabei zu. Wenn er dachte, er sei ganz alleine, waren seine Bewegungen sorgloser, flüssiger und intuitiver. Sie hatten auch etwas feminines an sich. Vielleicht, weil Jimin sich an Tanzschritten des Balletts orientierte, welches er früher einmal getanzt hatte.

Auch außerhalb vom Tanzen waren Jimins Bewegungen geschmeidig. Wenn er manchmal neben mir herlief, fragte ich mich, ob er den geraden Rücken und den leichten Schritt konzentriert oder gedankenlos durchführte.

Ich hielt im Schreiben auf meinem Handy inne, als Jimin neben mir unter die Decke kroch. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich, wie er seine Haare ordnete und mit der Hand über die Kissen strich, sie zurechtlegte, sie glättete und mit seinen kleinen Händen an den Ecken zupfte. Er rümpfte die Nase und schüttelte wieder einzelne dunkelbraune Haarsträhnen aus dem Gesicht. Dann lehnte er sich zurück. Eingesunken in den weichen Stoff schaute er zu mir.
Mein Blick wich gleichzeitig zurück zu meinem Handy, dessen Bildschirm sich in der Zwischenzeit verdunkelt hatte. Ich sammelte meine Gedanken und schrieb die Nachricht an einen Freund aus Daegu zu Ende, bei dem ich mich für die Glückwünsche bedankte, die er mir bezüglich unserer letzten Preiserhaltung gesendet hatte.

Yoonmin OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt