His Blood

352 28 4
                                    

Wörteranzahl: 3600
⋆⋆⋄☽⋄⋆⋆☆

Wörteranzahl: 3600☆⋆⋆⋄☽⋄⋆⋆☆

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

⋆⋆⋄☽⋄⋆⋆☆

Ich versuchte mich zu konzentrieren, ruhig zu atmen, klar zu denken. Einfach keine Angst mehr haben, einfach keine Angst mehr haben. Doch letztendlich war es das, was alles nur noch schlimmer machte. Ich schob mein Bettzeug weg, es war viel zu warm. Ich wollte das Fenster öffnen, frischen Wind spüren, doch ich konnte mich nicht von der Stelle bewegen. Ich schaffe es nicht, ich schaffe es nicht. Ich schaffe es einfach nicht. Meine schnelle Atmung ging in ein Schluchzen über. Ich versuchte leise zu bleiben.

Ich teilte mir mit einem Mitschüler, denn ich kaum kannte das Zimmer. In den Kursen, die wir zusammen hatten, saß er in der hintersten Ecke und sagte kaum ein Wort.

Mir viel auf, das es mir half mich zu beruhigen, über ihn und seine seltsame Art nachzudenken. Auch wenn er mir fremd war und es womöglich immer bleiben wird, erschien er mir doch irgendwie wie ein Freund. Obwohl es dunkel war, erkannte ich die leichten Konturen seines Körpers. Sein Atem war leise und ich versuchte, meinen dem seinen anzupassen. Es funktionierte. Beinahe war ich froh, einen Weg gefunden zu haben, meine Panikanfälle zu verhindern. Wenigstens ein bisschen.

Die nächste Nacht wachte ich wieder auf. Was auch immer ich geträumt hatte, mein Herz klopfte mir noch immer bis zum Hals und ich spürte Schweißperlen überall an meinem Körper. Ich schaute zu meinem Zimmergenossen. Die Decke schmiegte sich bis zu seiner Hüfte an seinen Körper, doch sein muskulöser Oberkörper war frei von jeglichem Stoff. 

Zwei Schritte war sein Bett von meinem entfernt. Vorsichtig setzte ich mich neben sein Bett auf den Boden, lauschte seiner Atmung, versuchte mir alles, was ich von ihm mit Blicken aufnehmen konnte, einzuprägen. Wieder konnte ich mich beruhigen.

Als mein Kopf wieder klar wurde, schaute ich mich erschrocken um. Warum machte ich so etwas? Eine Gänsehaut zog sich über meinen Körper, ich fror.
Was hatte sein Körper so an sich, dass ich wie in Trance war? Was war so faszinierend an diesem Jungen? Zitternd legte ich mich ins Bett und lauschte. Seine Atmung war so ruhig und gleichmäßig, dass ich mich fragte, was er wohl gerade träumte. Sicher war es ein schöner Traum.

Ich setzte mich wieder auf, als wäre mir etwas eingefallen, aber mein Kopf war vollkommen leer. Die Angst, die Panik, kam zurück, dachte ich. Doch es passierte nichts.

„Yoongi?", flüsterte ich in das stille Zimmer. Meine Augen schweiften im Dunkeln umher. Wieder streiften meine nackten Füße den Boden, blieben vor des Schlafenden Bett stehen. Langsam beugte ich mich über ihn. „Yoongi?"

Sein Gesicht war so starr, als wäre er aus Stein, seine Haut war ebenso blass, als wäre alles Leben aus ihm entwichen. Oder war es nur die Dunkelheit, die mir das alles vorspielte? Ein süßer Duft umhüllte ihn und ich konnte mir nicht erklären, was es war. Doch es machte mich neugierig, so dass ich mich weiter runter beugte. Mein Blick streifte sein Gesicht und blieb an seinem Hals hängen, der wie ein Zeichen vom Mondlicht, dass durch die seichten Vorhänge drang, beleuchtet wurde.

Yoonmin OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt