Must Have Been The Wind

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Wörteranzahl:1080

Inspiriert von Alec Benjamins Song »Must have been the wind«

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Die Wohnung war klein. Ein kleines Bad, eine kleine Küche, ein kleines gemütliches Wohnzimmer, welches trotzt allem einen Fernseher besaß und niemals unordentlich war, und zuletzt das Schlafzimmer, welches in den gleichen gemütlichen Blautönen eingerichtet war wie das Wohnzimmer. Mehr brauchte es für Yoongi nicht, um sich Wohl zu fühlen. Mehr konnte er sich auch nicht leisten. Er war zwar nicht arm, doch wollte seine Familie ihn leider nicht unterstützen. Er studierte Architektur und wenn alles klappte wie geplant, würde er damit später auch genug Geld verdienen um überleben zu können.

Gerade ließ er sich erschöpft von dem heutigen Tag auf das himmelblaue Sofa fallen. Die Sonne hatte sich schon längst verabschiedet und die Dunkelheit machte ihm zu seiner Erschöpfung ebenfalls Müde. Er zog die leicht verdreckte Jeans aus, sowie den tannengrünen Rollkragenpullover. Die Temperatur ließ es nicht zu, nur in Boxer zu schlafen, wie Yoongi es für gewöhnlich tat. Da er sein Geld nicht mit heizen verschwenden wollte, zog er ein viel zu großes Shirt und eine kuschelige Jogginghose an. Nachdem er sich im Bad schnell fertig gemacht hatte, wollte er mit Vorfreude in sein Bett kriechen, da hörte er ein Geräusch. Er hielt inne. Es hatte sich angehört als würde etwas zerbrechen und es schien von über ihm zu kommen. Yoongi hatte nur halbwegs mitbekommen, dass in den letzten Tagen jemand über ihm eingezogen war. Er war dieser Person noch nicht begegnet und hatte keine Ahnung wer dort nun wohnte.

Mit dem Gedanken, dass dieser Person sicher einfach nur etwas ausversehen runtergefallen war, kuschelte er sich in sein Bett. Doch sobald er sich einmal umgedreht hatte, wodurch das Bett ein leichtes knarzen von sich gab, hörte er noch etwas anderes. Er hielt inne und wartete. Es war eine helle Stimme, doch zu Yoongis Überraschung schien diese Person zu weinen. Das Wimmern war zwar nur leise, doch verräterisch und der blondhaarige konnte nicht aufhören zu lauschen.

Nach einer Weile riss er sich zusammen und beschloss nach oben zu gehen. Er wollte sich sicher sein, dass nichts schlimmes Passiert war und vielleicht brauchte die Person ja auch Gesellschaft. In seinen dünnen Klamotten verließ er seine Wohnung und schloss leise die Tür. Im Hausflur ließ er das Licht aus, er sah auch so genug. Er nahm den Fahrstuhl, dabei hätte er das eine Stockwerk auch laufen können. Oben angekommen, spürte er deutlich, dass die Temperatur höher war als bei ihm im Erdgeschoss. Kurz stand er nur vor der kahlen, grauen Tür, bevor er die Hand hob, um vorsichtig, aber doch entschlossen, zu klopfen.

Kurz war es nur Still, dann öffnete sich zögerlich die Tür. Ein Junger Mann in Yoongis Alter stand vor ihm, den Rostbraunen Pullover bis zum Kinn gezogen. In dem fahlen Licht, welches dämmrig aus einem weiter hinten liegenden Zimmer schien, konnte er gerade noch die geröteten Wangen und Augen mit tiefen, dunklen Ringen darunter erkennen. Die pechschwarzen Haare fielen ihn in nassen Strähnen vereinzelt ins Gesicht und bedeckten leicht die dunkelbraunen Augen. Leicht trotzig musterte der Schwarzhaarige Yoongi, bis dieser sich gefangen hatte und zum Sprechen ansetzte: „Ich habe ein Geräusch gehört, wollte nur fragen ob alles in Ordnung ist.."

Sein Gegenüber schluckte hörbar. Er brauchte eine Weile für seine Antwort. „Also ich habe nichts gehört. Es ist nett von Ihnen, dass sie sich sorgen, doch da haben ihre Ohren ihnen wohl einen Streich gespielt.", kam es mit zitternder Stimme von dem Schwarzhaarigen. Yoongi sah, dass sein Gegenüber sich ein Lächeln Aufzwang. Er verstand natürlich, wenn sein neuer Nachbar nicht mit einem Wildfremden über seine Probleme reden wollte, doch aus irgendeinem Grund fühlte er sich, als müsse er irgendetwas tun. Er merkte, dass er den anderen gerade besorgt anstarrte und ihn dadurch wohl noch mehr zu verunsichern schien.

„Ich muss dann auch wieder rein.", murmelte der schwarzhaarige und warf einen schnellen Blick hinter sich. Yoongi sagte immer noch nichts. Er musste erschreckend feststellen, dass es sich in ihm zusammenzog, als er seinem Nachbar in die Augen sah. Er hatte das Gefühl, den Schmerz zu spüren, den dieser junge Mann erlebte. Yoongi legte besorgt den Kopf schief und sein Gegenüber ging unsicher einen Schritt zurück. Er klammerte sich an die Tür, sodass seine Knöchel weiß wurden. „Vielleicht war es der Wind.", flüsterte er bevor er die Tür vor Yoongis Nase zuzog.

Das seufzen des blonden Durchschnitt die kalte Stille im Hausflur und er bekam eine Gänsehaut. Er beschloss wieder nach unten zu gehen und zu schlafen. Er hatte sicherlich die Möglichkeit, sich bei seinem neuen Nachbarn für sein komisches Verhalten zu entschuldigen, doch heute Nacht musste das ja nicht mehr sein.
Wieder in seiner Wohnung schaltete er alle Lichter aus. Er fühlte sich schuldig, doch wusste nicht genau warum. Er zuckte zusammen, als wieder ein gedämpftes Wimmern zu hören war. So würde er nicht einschlafen können, das war ihm klar. Unter seinen nackten Füßen war der Betonboden kalt, doch er stand weiterhin da. Er war sich sicher, dass er viele Minuten dort stand, bis er es nicht mehr ertrug.

Zum zweiten Mal in dieser Nacht stand er nun vor der Tür. Wieder klopfte er und wieder wurde die Tür von dem schwarzhaarigem geöffnet. Er sah müder und verweinter aus als zuvor. „Es tut mir leid das ich dich noch einmal störe, ich wollte nur sagen, dass du immer zu mir kommen kannst, wenn du jemandem zum reden brauchst...Wir kennen uns zwar noch nicht wirklich aber ich würde mich freuen dich kennenzulernen...", ratterte Yoongi seine Entschuldigung runter und blickte seinem Gegenüber unsicher in die Augen. Dieser senkte den Kopf für eine Weile und schloss kurz die Augen, bevor er seufzend nickte und mit kratziger Stimme antwortete: „Ich denke Gesellschaft könnte mir gut tun. Möchtest du rein kommen?"

Erfreut, dass sein neuer Nachbar seine Meinung doch noch geändert hatte, trat Yoongi ein. Der Schwarzhaarige stellte sich als Jimin vor. Die Wohnung war erst teilweise eingerichtet und deshalb nur schlicht gehalten. Jimin meinte, er hätte viel Spaß am einrichten und da es perfekt werden sollte, würde er sich auch entsprechend Zeit damit lassen. Beide waren erfreut, dass sie gleich ein Thema gefunden hatten, was sie beide mochten und besonders Yoongi war froh, Jimin von seiner Traurigkeit abzulenken. Es war immer noch Stockdunkel, als Jimin auf seinem Sofa zusammengerollt eingeschlafen war und der blondhaarige ihn mit einem Lächeln betrachtete. Jimin würde ihm seine Probleme erzählen, wenn er bereit dafür war. Yoongi würde ihm immer beistehen und versuchen ihn Glücklich zu machen. Das versprach er sich selbst in dieser Nacht.

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Yoonmin OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt