#42 Schlechte Nachrichten?

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POV Lucrezia Villani

Dieser Sonntag war relativ unspannend gewesen. Ich hatte den ganzen Tag damit verbracht, Unterricht vorzubereiten und meine Wohnung wieder mal zu putzen, während Lexi mit Tina und Tobi unterwegs gewesen war. Jetzt war ich gerade auf dem Weg in die Küche, um meiner Freundin und mir einen Mojito zu mixen, als ich hörte, wie mein Stand-PC im Wohnzimmer eine Benachrichtigung verkündete. „Lucy, du hast ein Mail bekommen!", rief Lexi, die gerade dabei war, einen Film auszusuchen. „Kannst du es bitte lesen?", bat ich sie. Als sie nach einigen Minuten aber noch immer nicht zu mir in die Küche gekommen war, wurde ich stutzig. Hatte sie mich vielleicht nicht gehört? Ich beschloss, den halbfertigen Cocktail stehen zu lassen und zu ihr zu gehen, doch sobald ich durch die Tür getreten war, sah ich, wie meine Freundin gebannt auf den Bildschirm starrte. „Hey, alles ok?" Sie antwortete nicht. Schüttelte nur kaum merklich den Kopf. Ich trat auf sie zu, um herauszufinden, wieso sie so schockiert aussah und dann las ich auch schon das E-Mail.

Bevor ich es vergesse, hier per Mail: Bitte komm morgen Früh gleich in mein Büro. Ich muss etwas mit dir besprechen.

Grüße

A. Weinberg

Ich las es wieder und wieder. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken und meine Haare stellten sich auf. Was sollte das? Die Direktorin hatte mir noch nie ein Mail geschrieben, in dem sie mich um ein Gespräch bat. Und plötzlich dämmerte es mir, plötzlich wurde mir etwas klar: Die Silhouette, die ich gestern erkannt hatte, sie gehörte zu ihr. Sie hatte Lexi und mich in meinen Wagen steigen sehen. „Fuck", entfuhr es mir, woraufhin meine Schülerin sich zu mir umdrehte. Ihr fragender Blick war gemischt mit unglaublich viel Unsicherheit. Es konnte aber auch sein, dass sich meine Unsicherheit einfach in ihren Augen spiegelte. „Sie hat uns gestern gesehen, Lexi. Sie war das an der Eingangstür..." Nun schien auch sie zu begreifen. „Was... was heißt das jetzt für uns?" Ich wusste, sie suchte Halt. Halt bei mir. Der Erwachseneren in dieser Angelegenheit. Der Lehrerin. Doch ich hatte mindestens genauso viel Angst. Konnte ich Lexi das zeigen? Konnte ich sie merken lassen, dass ich absolut keine Ahnung hatte, was nun zu tun war?

„Ich... Lexi, ich weiß es nicht. Und ich habe fürchterliche Angst... Keine Ahnung, was das für uns bedeutet, aber ich befürchte leider, nichts Gutes..." Sie presste ihre Lippen aufeinander, dann stieß sie hervor: „Du hast gesagt, man weiß nicht, ob das, was kommt, schlimm wird und dass es auch einfach etwas Gutes sein kann. Wir dürfen nur nicht den Glauben an Letzteres verlieren. Vielleicht hat sie einen ganz harmlosen Grund, mit dir reden zu wollen. Vielleicht hat sie uns gar nicht erkannt! Wir können das nicht wissen, also sollten wir uns darüber auch keine Gedanken machen, bevor du es nicht aus ihrem Mund gehört hast." Die Worte meiner Freundin klangen so extrem rational, sodass ich mich zweimal vergewissern musste, ob sie das gerade wirklich gesagt hatte. Nicht, dass ich es ihr nicht zutrauen würde, doch ich selbst hatte Schwierigkeiten, zuversichtlich zu sein. Woher sie dann diese Zuversicht nahm, war mir einfach ein Rätsel. Zumal Andrea Weinberg mir nicht unbedingt wohlgesinnt war, doch das konnte meine Freundin ja nicht wissen.

Am darauffolgenden Tag wurde ich wach, noch bevor mein Wecker klingeln konnte. Es war erst fünf Uhr morgens und ich hatte beschlossen, wieder einmal eine Runde laufen zu gehen. Ich musste irgendwie meinen Kopf freikriegen, denn beim Gedanken an das Gespräch nachher wurde mir schlecht. Es könnte alles beenden. Alles aus sein. Nicht nur meine Beziehung mit Lexi, die mir so wahnsinnig wichtig geworden war in den letzten Wochen, sondern auch meine Karriere, mein Leben. Ich hatte noch lange wach gelegen und mir überlegt, welche Lüge ich der Direktorin auftischen könnte, doch ich hatte nichts Brauchbares gefunden und im Endeffekt beschlossen, mich meinem Schicksal einfach zu stellen. Ich beging immerhin einen Fehler, den ich eigentlich niemals machen hätte dürfen. Da musste ich wohl auch die Konsequenzen tragen.

Das Rascheln von Stoff neben mir riss mich aus meinen Gedanken. „Wie spät ist es?", fragte mich eine verschlafene Lexi, die so süß aussah, sodass ich nicht mal gleich antworten konnte. Ich wollte mir dieses Bild einprägen. „Für später, wenn du im Gefängnis...", ich unterbrach diesen Gedankengang sofort, schockiert über mich selbst. Wieso malte ich so schwarz? „Es ist erst knapp nach fünf... Ich werde eine Runde laufen gehen, um... egal..." Meine Freundin öffnete nun ihre Augen, brauchte kurz, um sich an das fahle Tageslicht zu gewöhnen und meinte dann: „Um auf andere Gedanken zu kommen? Ich denke, das geht auch anders..." Bevor ich kapieren konnte, was da passierte, hatte sie mich an der Hüfte gepackt, gedreht und mit meinem Rücken voran in die Matratze geworfen. „Oho, so viel Kraft am Morgen?", stichelte ich, was den gewünschten Effekt erzeugte. „Wenn ich etwas sehr will, wende ich auch dementsprechend viel Kraft auf, um es zu bekommen", raunte sie mir mit dieser unglaublich rauen Stimme in mein Ohr, bevor sie vorsichtig daran knabberte. Ich zog scharf die Luft ein und schloss meine Augen. Für einen Moment hatte ich es geschafft, meine Sorgen auszublenden, doch dann waren sie wieder präsenter denn je. „Lexi, mir ist nicht danach... Sorry, aber mein schlechtes Gefühl..." Sie blickte mich ein wenig mitleidig an, antwortete dann aber: „Was haben wir denn noch zu verlieren? Sollte das unsere letzte Zusammenkunft sein, dann will ich sie eng an dich geschmiegt verbringen. Nicht grübelnd über das ungewisse Morgen. Alles was zählt ist das Jetzt!" Ich ließ mir diese Aussage kurz auf der Zunge zergehen. Sie hatte recht. Und noch dazu war sie unglaublich sexy nur in Unterhose und ihrem Schlafshirt, sodass ich alle Zweifel über Bord warf und ihr an den Hals ging. Sie stöhnte auf unter meiner Berührung und ich hatte genau diese Reaktion erwartet. Trotzdem klang es noch besser als in meiner Fantasie. Bevor sie sich irgendwie hätte wehren können, saß ich schon rittlings auf ihr und bearbeitete ihren Hals mit Küssen und meiner Zunge. Es machte mich an, sie so stöhnen zu hören und es feuerte mich an, weiterzumachen. Mein Knie drückte schon wieder gegen ihre Mitte, doch ich weigerte mich, es rhythmisch zu bewegen, was mir nur ein unzufriedenes Knurren meiner Freundin einbrachte. Sie versuchte, sich unter mir zu winden, doch ich hielt mit meinem Körper ihren so fixiert, sodass sie nur frustriert ausatmete. „Was denn?", fragte ich so unschuldig ich nur konnte. „Bitte... Du kannst mich nicht geil machen und mir dann nicht geben, was ich brauche!", beschwerte sie sich und die Verzweiflung in ihrer Stimme war deutlich rauszuhören. „Ach, wer hat denn mit den Spielchen begonnen? Und was du brauchst, musst du mir schon mitteilen, das kann ich ja nicht ahnen...", antwortete ich mit dem Versuch, die Belustigung in meiner Stimme zu unterdrücken. „Frau Professor Villani, ficken Sie mich doch endlich!", rief Lexi, die mittlerweile aufgrund ihrer Versuche, sich selbst unter mir zum Kommen zu bringen, völlig außer Atem war. Es klang so gut, wenn sie mich so nannte. Es erinnerte mich an meinen Fehler, doch bereuen würde ich ihn nie, dazu war das etwas viel zu Aufregendes, was wir da hatten. Ich begann, mit zwei Fingern in sie einzudringen, während mein Daumen ihre Klitoris stimulierte. Lexi schrie auf, doch mit meiner freien Hand hielt ich ihr den Mund zu. Ich wusste mittlerweile, dass sie meine Dominanz liebte und so legte ich mich nur noch mehr ins Zeug. Nachdem ich sie mit meiner Hand zum Schweigen gebracht hatte, legten sich meine Finger wieder um ihren Hals und das verräterische Glänzen in ihren Augen verriet mir, dass ihr die Luft wirklich schon knapp wurde. Ich ließ abwechselnd locker, damit sie durchatmen konnte und verstärkte dann meinen Griff wieder, was sie stets mit einem Keuchen quittierte. „Ich will dich", hörte ich meine raue Stimme noch zu ihr sagen, dann spürte ich auch schon das Pulsieren um meine Finger und ihre Mitte zog sich rhythmisch zusammen. Noch bevor Lexi sich beruhigt hatte, drehte sie uns schon und ich lag unter ihr. „Wir werden sehen, ob du das auch so lange aushältst, Madame", ihre Worte hatten etwas Drohendes, das mich erschaudern ließ. Diese Dominanz, die plötzlich von ihr ausging, hatte ich in diesem Ausmaß einfach nicht erwartet. Dann drang sie auch schon ohne Vorwarnung in mich ein und wenig später lag ich bereits schwer atmend, aber glücklich unter ihr. Egal was heute noch kommen würde, dieses Erlebnis würde ich niemals wieder vergessen...

In you I found remedyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt