Pandemic

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Namjoon PoV

Die Corona Pandemie trieb uns alle in den Wahnsinn. Klar, wir konnten uns glücklich schätzen, denn in Südkorea gab es verhältnismäßig wenig Fälle und keinen unserer Verwandten hatte es bis jetzt erwischt. Trotzdem mussten wir den ganzen Tag zu Hause bleiben und auch wenn ich diese sechs Idioten liebte, die sich meine Member nannten, merkte man doch langsam, dass die Luft immer dicker wurde.

Gerade saß ich in meinem Zimmer und versuchte an einem Song zu arbeiten, da die Musik so ziemlich das einzige war, dass uns noch blieb. Doch meine Inspiration war so gut wie nicht vorhanden.

Ich seufzte einmal tief, stand von meinem Schreibtisch auf und lief rüber zum Fenster. Es war zwar Anfang Herbst, doch trotzdem noch recht warm draußen. Ich ließ meinen Blick über den japanischen Kirschblütenbaum in unserem Garten, über die Grill Ecke streifen und entdeckte dann Jin, der da mit ausgestreckten Armen und Beinen im Gras lag. Er sah friedlich aus und während ich ihn musterte, beschloss ich mich zu ihm zu gesellen.

Ich verließ also mein stickiges Zimmer, lief die Treppe runter in die erste Etage und betrat durch die Glastür im Wohnzimmer den Garten. Ich nahm einen tiefen Atemzug der frischen Luft und lief dann barfuß durch das Gras.

Bei Jin angekommen, legte ich mich stumm neben ihn und für eine Weile sagte niemand etwas, während wir gemeinsam die Wolken im Himmel betrachteten.

"Es ist ein schöner Tag", meinte ich irgendwann leise und Jin summte zustimmend. "Was würde ich nicht dafür geben an so einem Tag durch Seouls Parks spazieren zu gehen oder Eis essen", seufzte er. "Oder beides", ergänzte ich.

Wieder entstand eine Stille, die diesmal von ihm gebrochen wurde. "Ich glaub ich dreh langsam durch... Ich lieg seit gefühlt zehn Stunden hier und starr die Luft an. Es gibt einfach nichts zu tun.." "Mh..", stimmte ich ihm zu. "Es ist echt anstrengend.. Ich hab auch keine Inspiration mehr... Wer will denn bitte Songs darüber hören, wie ich den ganzen Tag nur im Bett liege?" "Also die Kids auf Tik Tok gehen dazu sicher ab." Lachend drehte ich meinen Kopf zu Jin, er wusste immer wie er mich aufmuntern konnte.

Für einen Moment war es wieder ruhig und wir sahen uns gegenseitig an. "Namjoon, was würdest du tun, wenn morgen die Welt untergeht?", fragte er mich dann. Etwas verwundert blinzelte ich und dachte dann darüber nach. "Ich schätze ich würde der Person, die ich liebe ein Geständnis machen. Wenn sie meine Liebe erwiedert, sterbe ich glücklich und wenn sie es nicht tut, leide ich wenigstens nicht lange.", ich schmunzelte leicht. "Und du?"

"Also ich hatte jetzt eher an sowas gedacht wie.. ich bestelle alle Menüs bei McDonalds..." Ich lachte. "Oh man Jin.."

"Aber sag mal, Namjoon.. Wieso sagst du es der Person dann nicht? Ich mein klar, du weißt nicht, ob Morgen das Ende der Welt ist, aber weißt du ob es das nicht ist? Jeder Tag könnte dein letzter sein. Also solltest du es nicht lieber riskieren?"

Ich überlegte daraufhin etwas. "Du hast Recht..." "Ich weiß, hab ich immer.", er grinste frech. Ich schmunzelte daraufhin leicht. "Ich hab nur Angst.. vor seiner Reaktion...", ich seufzte leise.

"Komm schon Namjoon. Die Chance das jeden Tag die Welt untergehen könnte, steht zur Zeit nicht schlecht. Weißt du was? Du stehst jetzt auf und gehst sofort zu ihm und sagst ihm was du fühlst!", bestimmend sah Jin mich an, während er sich aufsetzte.

Ich erhob mich also langsam, blieb einige Sekunden stehen und setzte mich dann zögernd wieder. "Namjoon, was-", Jin sah mich etwas verwirrt an, doch ich unterbrach ihn. "Du bist es Jin. Du bist derjenige, nachdem ich mich schon so lange sehne... Ich kann verstehen, wenn du nicht so fühlst, aber bitte, bitte lass das zwischen uns jetzt nicht irgendwie komisch werden..."

"Spinnst du??", fragte Jin mit erhobener Stimme und ließ mich geschockt von meinen Händen aufsehen. "Weißt du wie lange ich von diesem Moment geträumt habe??" Mit einmal beugte er sich vor und fiel mir um den Hals.

Überrascht weitete ich meine Augen und mein Herz begann im Sekundentakt zu schlagen. "Meinst du das ernst?..." "Natürlich mein ich das ernst!"

Immer noch vollkommen überrumpelt schlang ich meine Arme um ihn und ließ mich glücklich nach hinten ins Gras fallen, sodass er auf mir landete. "Du weißt gar nicht wie glücklich du mich gerade machst!" Ich drückte ihn an mich und konnte gar nicht mehr aufhören mit lächeln.

"Du machst mich mindestens genauso glücklich", grinste Jin. "Ich hatte schon Angst du würdest jetzt aufstehen und zu irgendjemand anderem gehen..." Ich schüttelte den Kopf. "Ich könnte niemals jemand anderen so ansehen wie dich."

Ich drehte uns und legte Jin sanft ins Gras. Dann beugte ich mich über ihn und sah in seine wunderschönen, glänzenden Augen. "Darf ich dich küssen Jin?" "Das fragst du noch? Natürlich!", erwiederte er und sah mich abwartend an.

Lächelnd schloss ich meine Augen und beugte mich zu ihm runter. Sanft trafen unsere Lippen aufeinander und ein Kribbeln fuhr durch meinen gesamten Körper. Perfekt begannen sie sich aufeinander zu bewegen, wie zu einer Melodie. Der Kuss war zart und dennoch intensiv und er ließ mich so unglaublich gut fühlen.

"Jin..", hauchte ich überwältigt, als wir und lößten und sah ihn aus halb offenen Augen an. "Namjoon..", erwiederte Jin, wohl genauso überrumpelt und legte seine Hand an meine Wange. "Lass mich nie wieder etwas anderes spüren", raunte ich, eh ich unsere Lippen erneut vereinte.

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Willkommen zum ersten Chapter der Lesenacht, ich hoffe es gefällt euch :)

Namjin |OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt