Namjin |Oneshots

Cheater

Jin PoV

"Schatz? Ich bin zu Hause!", rief ich durch die Wohnung, doch bekam keine Antwort. Dumpfe Geräusche drangen aus dem Schlafzimmer. Was machte der Kerl denn jetzt schon wieder? Schmunzelnd lief ich auf die Tür zu, doch desto näher ich kam, desto deutlicher wurden die Geräusche.

Es waren Stimmen, zwei Stimmen die stöhnten. Mein Herz rutschte mir in die Hose, denn ich wusste genau, dass eine der beiden Stimmen Namjoon war, ich hatte ihn oft genug so gehört. Er würde doch nicht?...

Ich spürte meinen Herzschlag gegen meine Brust hämmern als ich meine Hand zittrig auf die Türklinke legte. Immer wieder hatte ich mir im Kopf vorgestellt, wie Namjoon mich verließ, Schluss machte, weil ich nicht gut genug war. Doch das er mich betrog.. nicht in meiner schlimmsten Vorstellung hatte ich es mir ausgemalt.

Langsam drückte ich die Klinke runter, bereit ein Bild des Grauens vor mir zu sehen. Zögernd öffnete ich die Tür und das Bild, dass sich vor mir bot, ließ mein Herz in tausend Teile brechen.

Da war Namjoon, mein langjähriger Freund, der Mann mit dem ich mein Leben verbringen wollte, nackt im Bett mit einem anderen. Es war, als hätte er mir mein Herz mit einem Messer aus der Brust geschnitten. Schmerz breitete sich in meinem ganzen Körper aus und Tränen brannten in meinen Augen. Wie konnte er nur?!

Aprupt stoppte das stöhnen und beide Männer sahen mich an. Plötzlich schienen sie so fremd, so fern.

"Jin?!", mit geweiteten Augen sah mich mein Freund -nein, mein Exfreund an. "W-was machst du hier?! Ich dachte- Shit! Das- es ist nicht so wie es aussieht!!!" Schnell rappelte er sich auf und zog eine Boxershorts an. "Lass uns reden, bitte!!"

Ich wollte ihn anschreien, wollte ihn schlagen, wollte meine ganze Wut an ihm auslassen, doch der Schmerz schnürte mir den Hals zu. Mit tauben Füßen drehte ich mich um, lief den Flur hinauf, zur Haustür, wärend mir Namjoon hinterher rief. Ich verließ das Haus. Den Schlüssel ließ ich auf der Kommode liegen.

Während ich das Treppenhaus hinunter lief gewannen meine Schritte an Tempo. An der Straße angelangt begann ich zu rennen. Ich wusste nicht wohin, meine Füße trugen mich einfach. Immer wieder musste ich mir mit dem Ärmel über die Augen streichen, damit meine Sicht nicht völlig verschwamm.

Ich spürte jegliche Emotionen in mir aufkochen, Wut, Trauer, Enttäuschung.. Und dennoch fühlte sich alles so Taub an. Ich bekam Seitenstechen vom Rennen, doch ich wurde nicht langsamer. Der Schmerz war lächerlich im Gegensatz zu dem in meinem Herzen.

Plötzlich spürte ich einen Tropfen auf meiner Hand und kurz darauf begann es zu regnen. Der Regen prasselte auf meinen Kopf und wenig später war ich völlig durchnässt.

Außer Atem kam ich im Itaewon Park an. Erschöpft ließ ich mich auf eine Bank fallen. Der Park war dank des Regens menschenleer und so konnte ich ungestört weinen.

Laut schluchzte ich auf, ließ meinen Emotionen freien lauf. Nie hätte ich es für möglich gehalten solch einen Schmerz zu verspüren und das dank der Person die ich liebe.

Namjoon hatte die Macht über mein Herz. Er hatte diese Macht schamlos ausgenutzt, hatte mit mir gespielt. "Aaaaargh!", ich schrie einmal laut auf und schlug mit der Faust gegen die Lehne der Bank. Der pochende Schmerz der daraufhin durch meine Knöchel fuhr, war auf eine Art befriedigend.

Erneut schluchzte ich, konnte es nicht verstehen. War ich so schlecht zu ihm gewesen? Ich wusste, ich war ein Nichtsnutz. Und doch hatte ich immer das beste gegeben um ihm zu gefallen...

Doch er liebte mich nicht. Wenn ich ehrlich war, hatte ich es schon lange gewusst. Hatte mir selbst eingeredet, es wäre alles gut, hatte mir selbst vorgespielt, ich würde nicht sehen, wie er sich anders verhält. Weil ich es mir so sehr gewünscht hatte...

Ich hatte mir so sehr gewünscht er würde mich lieben. So sehr, dass ich bereit gewesen wäre für ihn zu sterben...

Doch am Ende, habe ich mich so nur selbst zerstört...

Und jetzt war alles zu spät. Ich konnte der Wahrheit nicht mehr aus dem Weg gehen. Und obwohl es mir schon lange bewusst war, schmerzte es dennoch so unendlich sehr...

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Lange ist es her und dann komm ich mir einem sad ending zurück... kein besonders schönes Comeback für meine Leser, aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem