Sense of Life

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Jin PoV

Vor mir lag das rauschende Meer, dessen große Wellen an den scharfen, spitzen Steinen unter mir zerschlugen. Es war kalt, meine Haare lagen dank dem Wind schon lange nicht mehr richtig. Normalerweise hätte ich mich bemüht sie immer wieder zu richten, doch heute war es egal.

Meine Füße standen nur wenige Millimeter vom Abgrund entfernt, der gute dreißig Meter in die Tiefe reichte. Langsam breitete ich meine Arme aus und schloss dir Augen.

Gleich würde es vorbei sein, gleich würde die Qual beendet sein. Mein Körper fühlte sich taub an, nicht als würde ich leben, eher als wäre meine Seele schon längst gestorben, doch steckte noch in diesem Körper fest.

Ich war zu betäubt, um die Rufe hinter mir wahrzunehmen.

Ich nahm einen letzten, tiefen Atemzug..

Doch gerade als ich mich fallen lassen wollte, gerade als ich dachte es wäre alles vorbei, schlangen sich zwei starke Arme um mich. Sie zogen mich weg von der Erlößung, drückte mich auf den Boden, jemand redete auf mich ein, schrie mich an.

..doch ich hörte nichts, fühlte nichts. Das alles schien so weit entfernt, als wäre ich gar nicht hier.

Ich öffnete meine Augen, blinzelte einige Male, kam langsam wieder zu mir. Ich realisierte, wer über mir hockte, ich sah ihn weinen. Ich wollte nicht, dass er weinte.. nicht wegen mir..

Ich wollte ihm die Tränen wegstreichen, doch er hatte meine Hände fest mit seinen auf den Boden gepinnt.

"N-namjoon..", ich spürte nicht, wie die Worte, meinen Mund verließen, ich hörte sie nur.

Dann plötzlich, beugte er sich zu mir runter und es schien mir, als könnte ich das erste Mal wieder etwas fühlen, als ich ein weiches Paar Lippen auf meinen spürte.

Eine Wärme durchstörmte meinen Körper, als würde er durch diesen Kuss wiederbelebt.

Seine Lippen waren weich und bewegten sich so perfekt auf meine. Und dieses Gefühl, dass sie in mir verursachten, allein für dieses Gefühl würde ich leben.

Atemlos lößte er sich von mir, sah mir immer noch weinend in die Augen. Seine Augen ließen mich alles bereuen. Ich wollte nicht mehr sterben. Nicht, wenn ich diesen Anblick dadurch missen würde.

"Ich liebe dich."

Es war als gab er mir mit diesen Worten einen neuen Lebenssinn. Langsam flossen Tränen meine Wangen runter. Es war das erste Mal seit Jahren, dass ich wieder weinte und es fühlte sich gut an.

Es fühlte sich so gut an, Emotionen zu zeigen, alles rauszulassen, wie Namjoon mich in seine Arme zog, wie er mir zeigte, dass alles wieder gut würde.

Ich liebe dich auch, Namjoon, schon viel zu lange.

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Suizid ist keine Lösung, bitte holt euch Hilfe, wenn ihr solche Gedanken habt.

Ich weiß natürlich, dass das nicht so einfach wie mit einem Kuss funktioniert, aber in meinen Oneshots gibt es keine Regeln:)

Namjin |OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt