flying high

20

Lizzy
Der Rausch in dem ich für kurze Zeit war, ist genauso schnell verschwunden, wie er gekommen ist.

Ich setzte mich auf den Beifahrersitz und lehnte mich mit dem Kopf gegen den Sitz. Es war gerade einfach alles scheiße.

Die Zigarettenschachtel von Brandon stieß mir nur so ins Auge. Ohne zu zögern nahm ich mit ganz selbstverständlich eine aus der Schachtel und zündete sie mit dem danebenliegenden Feuerzeug an.

Mein Hals brannte immer noch leicht, wenn ich größere Züge nahm. Nur mit dem Unterschied, dass ich es diesmal genoss. Wie es ganz leicht in meinem Hals kratzte. Es fühlte sich so vertraut an.

Als ich bei der Hälfte war, überkam mich auch schon der Nikotinflash. Alles in meinem Körper zog mich nach unten. Mein Arm wurde schwer. Genauso wie mein Kopf. Ich musste lächeln. Es war ein schönes Gefühl. Das einzige was mich noch einigermaßen glücklich machte.

Den Zigarettenstummel warf ich aus dem Fenster, damit Brandon davon nichts mitbekam. Ich schaute nach draußen. Es war Herbst, weshalb die Blätter bereits leicht Farbe angenommen haben und sich auf dem Gehweg verteilt haben.

Nach einer halben Stunden, in der ich lustlos aus dem Fenster starrte, kam Brandon. Sein schwarzes Outfit ergab den perfekten Kontrast zu der bunten Umgebung. Aber das war er. Jeden Tag ein schlichtes Shirt, mit der passenden schlichten Hose dazu.

Er setzte sich zu mir ins Auto. Erst hätte bemerkte ich seinen abgefuckten Blick.

„Was ist los?", wollte ich wissen.

„Lizzy- du erzählst das hier aber nicht weiter oder?"

Ich dachte kurz darüber nach. Weshalb sollte ich? Ich hatte keinen Grund und auch selbst wenn was ist so schlimm daran?

„Nein mache ich nicht.", bestätigte ich.

Er seufzte genervt. Jetzt ergab es Sinn.

„Sollte ich das nicht sehen?"  Brandon drehte sich zu Seite und sah mich an.

„Nicht wirklich."

„Oh", konnte ich nur sagen, aber irgendwie freute es mich. Das er auch wenn seine Freunde es nicht wollten mich hier her gebracht hat.

Ich fuhr ihm durch das dunkle Haar. Es war noch leicht nass vom Whirlpool.

Erst jetzt fiel mir auf, wie besorgt er guckte.

„Was?", fragte ich sofort wieder. Brandon zögerte kurz.

„Ich muss dich nach Hause fahren. Ich habe da was vergessen." Und sofort überkam mich wieder die Traurigkeit. Ich wollte jetzt auf keinen Fall nach Hause. Nicht zu Jackson und meinen Eltern.

„Kann ich nicht hier bleiben? Ich will ehrlich nicht nach Hause." Brandon dachte kurz nach.

„Ich muss da ehrlich einen wichtigen Termin nachgehen.- Soll ich mal Chloe fragen?" Ich überlegte kurz.

Ich hatte manchmal das Gefühl ich würde ihr auf die Nerven gehen. Immerhin hat sie auch noch andere Freunde, wobei sie meine einzige richtige Freundin ist.

„Ja", sagte ich dann trotzdem. Es ist zumindest besser, als nach Hause zu gehen.

Brandon zuckte sein Handy aus der Tasche und tippte auf Chloe's Kontakt.

Nach ein paar mal Tuten nahm sie ab.

„Brandon, was gibt's?"

„Hey", sagte ich.

„Hi Lizzy"

„Könnte ich zufällig zu dir kommen?"

„Hmm, ich mache gerade noch was mit Rebecca."