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Lizzy
Ich wartete bis schließlich auch Brandon einschlief und schlüpfte dann aus dem Bett, zog mir Brandon's schwarzen Hoodie über und eine schwarze Jeans.

Mein Herr hämmerte gegen meine Brust, alleine als ich zur Waffe griff. Ich wusste nichtmal wie man dieses Ding betätigt.

Ich ließ diese unter meinem Hoodie und in meinem Hosenbund verschwind.

Dann gab ich Brandon einen letzten Kuss auf die Stirn, als ob es irgendein Abschied wäre und schlich dann zu dem Auto, das in der Tiefgarage stand.

Ich wusste selber nicht wieso ich das tat. Es war naiv und dumm und doch wollte ich es Brandon irgendwie recht machen. Ich nahm das Handy des Typen in die Hand und gab den Standort, der in den Notizen stand, in mein Navi ein.

Nach ungefähr einer Stunde Fahrt, in der meine Hände am Lenkrad wie verrückt zitterten, ließ ich mein Auto eine Straße weiter stehen.

Die Gegend sah verlassen aus. Es gab kaum Häuser, außer eines, welches auf einem kleinen Hügel etwas höher, stand und von hohen Zäunen umrandet würde. Hier wäre ich wohl richtig, dachte ich mir und ließ das Handy in meine Hosentasche fallen.

Ich joggte den restlichen Weg und als ich vor der großen Villa zum Stehen blieb, wurde meine Angst immer größer.

Ich kam ohne weiter Probleme über die Mauer und ging schließlich auf die Haustür, die ungefähr doppelt so groß war, wie ich, zu. Dann betätigte ich die Klingel und für eine Sekunde hielt ich den Atem an.

Mir war schon klar, was diese Typen mit mir machen könnten und wozu sie fähig waren. All das war mir klar und doch stand ich jetzt hier.

Mein Herz blieb stehen, als diese schließlich aufgerissen wurde und der glatzköpfige aus jener Nacht zum Vorschein kam. Ich stand einfach nur da, unfähig mich in irgendeiner Weise auch nur ein Stückchen zu bewegen.

„Püppchen", sagte er mit einer widerlichen Stimme und grinste mich dabei mit den dreckigen Zähnen an.

„Hände über den Kopf", befahl ich und meine Stimme war viel piepsiger und leiser, als ich es beabsichtigt habe.

Er lachte einfach nur weiter, bis ich schließlich unter meinen Pullover und zu der Waffe griff.

Sein Lachen verstummte auf Anhieb und stattdessen schluckte er einmal.

„Ich sagte, Hände nach oben", sagte ich und diesmal gelang es mir mit einer viel festeren Stimme zu sprechen, als zuvor. Ich empfand so einen großen Hass auf diese Person und ich würde nicht davor zurückschrecken ihn anzuschießen. Ich würde nie jemanden töten, aber ich würde ihm definitiv ins Bein schießen.

Er machte einen Schritt nach hinten und ich ging einen weiter nach vorne, in der Angst vor dem, was er tun könnte, wenn er aus meiner Reichweite war.

„Lass uns doch reden Puppe", sagte er und versuchte möglichst ruhig zu bleiben, dabei sah ich ihm allerdings die Verzweiflung an. Bisher hatte er sich nur auf die schwächeren konzentriert, die, die keine Chance hatten sich auch nur in irgendeiner Weise zu wehren. Das war diesmal nicht der Fall.

„Habt ihr dieses Mädchen ermordet und vergewaltigt?", fragte ich mit so einem abfälligen Ton in meiner Stimme.

„Von welchem redest du?", fragte er, als ob es mehrere gäbe.

„Kurze, dunkle Haare. Ja in Nasenpiercing", gab ich ihm den Hinweis und warf ihm einen wütenden Blick zu, Die Waffe immer noch fest in meiner Hand.

„Ich weiß nicht-"

„Laber keine Scheiße."

„Ja, habe ich", sagte er schnell und seine Augen funkelten. Erst jetzt begriff ich, dass ich es mit einem richtigen Mörder zutun hatte, der nicht davor zurückschrecken würde, mich auch zu töten.

flying high Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt