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Lizzy
Als ich den Club zusammen mit Chloe, Rebecca und Tracey betrat, war ich schon ziemlich angetrunken. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, aber das war ziemlich schwer wenn sich alles dreht.

Ich hielt mich an Chloe fest, als ich den Ausweis meiner Cousine vorzeigte. Sie hat den letztes Mal bei mir vergessen. Aber eigentlich sehen wir uns sehr ähnlich, weshalb das nie ein Problem war. Tracey und Rebecca haben beide einen gefälschten Ausweis. Den haben Tracey's Dads ihr sogar mal geschenkt. Mehr als unfair.

Der Türsteher betrachtete das Bild kritisch.

„Sie müssen gar nicht so gucken, nur weil ich so klein bin. - Es gibt auch kleine 21- jährige", lallte ich. Es viel mir sehr schwer vernünftig zu sprechen.

Er gab ihn mir wieder und winkte mich dann durch.

Wir setzten uns zuerst an einen der Tische. Ich fühlte mich so ausgelaugt. Aber mehr trinken, würde ich trotzdem.

Als Chloe dann noch mehr Shots bestellte, merkte ich das Brennen in meinem Hals kaum noch. Ich nahm mir einen nach dem anderen.

„Was?" Die anderen starrten mich an.

„Du hast ein bisschen viel getrunken.- Denkst du nicht?"

Ich schüttelte den Kopf. Vielleicht ein bisschen viel, aber immer noch so das ich mich einigermaßen unter Kontrolle habe. Zumindest dachte ich das.

Als ich aufstand merkte ich aber sofort wie schwindelig mir war. War es schon immer so schwer gerade zu laufen? Chloe nahm mich mit an die Hand. Sie wollte unbedingt auf die Tanzfläche.

Auf dem Weg dahin stieß ich gegen einen anderen Tisch, an dem ein paar Jungs saßen.
„Kannst du nicht aufpassen?", fragte einer davon ziemlich genervt. Er hatte dunkelblonde Haare und ein Piercing an seiner linken Augenbraue. Sah gar nicht schlecht aus.

Chloe entschuldigte sich für mich, aber mit machte das gar nichts aus und so zwinkerte ich dem blondhaarigen zu.

Mein betrunkenes Ich hat so gar keine Hemmungen. 

Sie zog mich weiter hinter sich her und auf die Tanzfläche.

Durch die ganzen Farben und Lichter wurde mir nur noch schwindeliger und all das fühlte sich nicht real an. Eher wie ein Traum. Ich bekam immer nur Bruchteile mit. Aber mir ging es trotzdem so gut. Ich machte mir keine Gedanken über Brandon, sondern befand mich im hier und jetzt.

Ich schrie fast alle Lieder so laut mit. Das brauchte ich wirklich. Einfach alles rauslassen, was sich die letzten Tage so angestaut hat.

„Okay, ihr müsst jetzt alle in die Knie gehen", sagte der DJ an und Chloe und ich taten was er sagte. Ich musste mich dabei kurz bei ihr festhalten, damit ich nicht hinfalle.

„Wenn der Refrain einsetzt, kommt ihr wieder hoch." Das Lied Pursuit of happiness setzte ein und als es dann wirklich zum Refrain kam, sprangen alle in die Höhe. Auch hüpfte auf beiden Füßen auf und ab und sang ab und zu mit. 

Auch Chloe schien wirklich glücklich, viel mehr als sonst. Sie schien viel Spaß zu haben.

Ich war mir nicht ganz sicher ob ich richtig sah, aber der blondhaarige Typ von davor stand jetzt in einem Kreis, mit den anderen Jungs, genau neben uns.

Mit dem Piercing und diesem unverschämten Lächeln, ähnelte er Brandon irgendwie. Apropos warum war er nicht hier? Ach ja, ich bin wütend auf ihn, fiel es mir sofort wieder ein.

Ich blickte neben mich. Aber der blondhaarige war schon wie eine gute Alternative. Ohne groß weiter darüber nachzudenken stellte ich mich zu ihm und fiel ihm um die Arme.

Er nahm mein Gesicht in die Hände und fing an mich zu küssen. Ich musste seine Arme festhalten um nicht wieder umzukippen. Ich hatte das Gefühl, unsere Zungen würden sich im perfekten Takt der Musik bewegen. Ich schloss meine Augen, um all das noch mehr wahrzunehmen.

Er leckte sich über die Lippe, als der Kuss endete. Ich grinste ihn verführerisch an, fuhr mit meinen Händen durch seine Haare. Genauso wuschelig wie Brandon's Haare.

Auch er berührte mich immer mehr, legte seine Hände auf meine Hüften.

Doch bevor ich ihn ein zweites Mal küssen konnte, zog mich Chloe weg.

„Lizzy? Geht's noch?"
„Ich will ihm wenigstens noch meine Nummer geben." Ich versuchte mich aus ihren starken Griff, um mein Handgelenk herum zu lösen. Aber Chloe zog mich immer wieder zu sich.

„Du bist viel zu betrunken." Ich verdrehte dir Augen. Dann bin ich halt betrunkene, na und?

Ich deutete dem Typen an mich anzurufen, auch wenn mir klar ist, dass er meine Nummer nicht hat.

Chloe schleifte mich genauso wie davor wieder von der Tanzfläche.

Ich stöhnte genervt.

„Lass mich doch meinen Spaß haben."
„Nein, nicht mit irgendeinem ekeligen Typen aus dem Club." Ich fand den gar nicht ekelig, eigentlich sogar ziemlich attraktiv.

Wenn sie Brandon wirklich kennen würde, würde sie ihn ekelig finden, fiel es mir ein.

Chloe deutete mir wieder an mich hinzusetzen und dann bestellten sie ganz viel Wasser. Nur damit ich wieder nüchtern werden.

„Wisst ihr was für ein Idiot Brandon ist?", fragte ich in die Runde, als wir auf die Getränke warteten. Währenddessen schlürfte ich an meinem Strohhalm. Auch wenn da gar nichts mehr drinnen war.

„Was hat er denn gemacht?"

„Mich belogen." Mir fiel wieder ein, dass ich ja nichts sagen sollte. Eigentlich wollte ich den anderen das was erzählen, aber der Gedanke daran Brandon vielleicht hinter Gittern zu sehen machte mich auf einem mal total traurig. Ich wusste selber nicht wieso.

„Aber er mag dich wirklich", versuchte mich Chloe zu besänftigen. Auch wenn es so wäre, lässt sich nichts daran ändern wer er eigentlich ist.

Die Kellnerin brachte mein Wasser und ich nahm es dankend an.

„Aber der Typ vorhin sah echt gut aus, oder?", sagte ich. Damit die anderen erkannten das Brandon ein Idiot ist und er nicht.

Rebecca bejahte, genau zur selben Zeit als Chloe das verneinte. Ich musste grinsen. Die beiden sind so unterschiedlich.

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