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Lizzy
„Ich fühle mich so schlecht Lizzy", sagte er leise, nachdem er die Autotür, hinter Serena, schloss.

„Ich weiß, ich auch", gab ich genauso leise zurück.

Ich konnte mir gar nicht ausmalen unter welchen Umständen sie aufgewachsen ist oder was sie schon alles durchgemacht hat. Jedes Mal wenn ich daran dachte, war es wie ein Stich in meine Brust. Und genauso nahm das ganze Brandon mit.

„Fahren wir zum Krankenhaus oder zu deiner Mom", fragte ich. Denn das habe ich mich jetzt schon die ganze Zeit gefragt.

Er zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht." Er rieb sich nachdenklich die Stirn. „Ich meine, ich möchte meiner Mom eigentlich nicht heute von alledem erzählen."

„Wir können auch zu mir", sagte ich auf einmal und Brandon blickte überrascht auf. „Echt?"

„Naja mal gucken, wenn sie dann nicht sofort eingeschüchtert ist von meiner Mom", lächelte ich. Es wäre das erste Mal seit langem für mich, nach Hause zu kommen. Aber ich würde es für die beiden machen.

Dann stiegen wir ins Auto. Ich setzte mich zu Serena auf die Rückbank. Jedes Mal wenn Brandon oder ich auch nur unsere Hände hoben um irgendetwas zu gestikulieren, zuckte sie zusammen, als hätte sie Angst, wir würden sie schlagen.

„Ihr müsst mich nicht behandeln, als wäre ich gebrechlich", sagte sie auf einmal. „Ich bin nicht mehr fünf", fügte sie nur monoton dazu. „Über die Jahre habe ich mir das Wissen selber angeeignet."

Ich blickte sie erstaunt an. Schon jetzt war sie mir irgendwie sympathisch. Nach allem war sie trotzdem so stark. Ich wünschte wirklich, ich könnte so sein.

Nach einigen Minuten hielten wir vor dem Krankenhaus. Ich wollte mit Jackson zurück fahren, denn meinen Eltern wollte ich nicht alleine gegenüber treten. Als wir zusammen zurück fuhren, erklärte ich ihm die Lage. Das Serena quasi ein Waisenkind ist und wirklich eine Unterkunft braucht. Er bejahte dies natürlich sofort.

Als Jackson aufschloss, zitterte mein ganzer Körper. Meine Mom war fast schlimmer als Voss und das machte mir Angst, denn vor dieser Nacht, war ich nicht so nervös, wie jetzt.

Jackson und ich liefen in das warme Haus. „Jackson bist-" Sie stoppte ihren Satz, als sie mich sah.

„Elizabeth", sprach sie meinen Namen, mit solch einer Abneigung aus.

„Es kommen jetzt noch zwei Freunde", sagte ich einfach nur, anstatt sie überhaupt zu begrüßen. Gleich darauf stampften Brandon und Serena durch die Tür und ich konnte genau den entsetzten Blick meiner Mom sehen.

„Ihr könnt nach oben gehen", flüsterte ich. „Du weißt ja wo mein Zimmer ist", sagte ich lächelnd an Brandon gewandt.

„Halt!" schrie sie, aber ich deutete den beiden einfach nur an, sie zu ignorieren.

„Das ist doch jetzt wohl nicht dein Ernst", fauchte sie mich an. „Elizabeth Skelton!", schrie sie, als ob es irgendein Verbrechen wäre so zu heißen.

Gleich darauf fing sie auch schon an mit ihrem Vortrag. „Du kannst nicht einfach zwei wildfremde Menschen hier her bringen. Hast du sie dir mal angeguckt?-„

„Fuck Mom!", schrie jetzt auch Jackson dazwischen und ich war erstaunt denn er setzte sich nie durch.

„Interessiert dich Aussehen also so sehr?", fragte Jackson. „Das zeigt, wie oberflächlich du eigentlich bist." Er lachte ironisch.

„Ihr beide habt nicht das Recht mich oberflächlich zu nennen. Habt ihr kapiert?" Ich verschränkte die Arme vor meiner Brust.

„Und was habt ihr euch eigentlich gedacht einfach zu verschwinden?"

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