Lizzy
Heiße Tränen liefen mir über die Wange und endeten in meinem Mund, mit einem salzigen Nachgeschmack.Ich sollte nicht diese Art von Angst vor meinem Freund haben.
Wenn Brandon in seinem Wutzustand ist, kann ihn nicht aufhalten. Er ist völlig unberechenbar.
Ich weiß, dass er Agressionsprobleme hat. Das war mir schon klar, als er mich das erste Mal gewürgt hat. Damals war es aber nicht so schlimm. Er hat nach fünf Sekunden abgelassen und ich dachte tatsächlich das es nur einmalig war.
Heute, hat er mir wirklich weh getan. Ich dachte ich würde jeden Moment ohnmächtig werden. Und auch jetzt schmerzt mein Hals noch beim Atem.
Ich weiß nicht wozu er noch fähig ist.
Auf einmal hörte ich einen Schuss und es ließ mich zusammenzucken.
Danach war es wieder still. Niemand war mehr wach um diese Uhrzeit.
Mein Herz hämmerte in meiner Brust. Brandon hat mir mal davon erzählt, er hatte Selbstmordgedanken gehabt, nach dem Tod seines Vaters. Fuck.- Bei diesem Gedanken, fingen meine Beine, wie automatisch, an schneller zu laufen. Ich sprintete die lange, braune Holztreppe nach unten, nur um Brandon da sitzen zu sehen, mit einer Waffe in seiner Hand.
Ich blickte zur anderen Seite des Raumes, in der sich jetzt eine Kugel befand. Ich atmete erleichtert auf.
Dann setzte ich mich zu ihm. Ich bin naiv, immer wieder zu ihm zurückzukommen. Das weiß ich selber.
Aber er tat mir auch irgendwie leid.
Brandon ließ seinen Kopf auf seine angewinkelten Knie fallen. Die Arme schlug er über diesen.
Ich strich ihm beruhigend über den Rücken.
„Es tut mir leid", flüsterte er leise und seine Stimme war so schmerzerfüllt. Er hatte wirklich Problem mit seiner Aggression. Er bekam es selber nicht unter Kontrolle und das wusste er.
Ich nahm ihn in meinen Arm und gleich darauf blickte er auf. Seine Augen glänzten, als hätte er geweint.
Ich hätte nie, bevor ich ihn wirklich kannte, gedacht, dass er so eine verletzliche Seite hat.
Er begutachtete meinen Hals. „Es tut mir leid", flüsterte er nochmal. Seine Hände schmerzten an meiner wunden Haut, aber ich ließ es zu.
Wieder strich ich ihm mit der Hand über den Arm.
„Ich weiß einfach nicht, wie ich das alles aufnehmen soll. Ich fühle mich schlecht, dass meine Schwester ohne Vater aufgewachsen ist und das wegen mir." Erst dann realisierte ich, worum es ihm wirklich ging.
„Es war immer noch ein Unfall", stellte ich es klar. Ich mache ihm da gar keine Vorwürfe, denn so war es.
„Nein, ich habe ihn umgebracht", erwiderte er kopfschüttelnd. Ich seufzte. Ich konnte ihn nicht von seiner Meinung abbringen.
„Aber dafür kannst du jetzt für deine Schwester da sein", sagte ich und zog ihn an beiden Armen hoch.
Ich nahm noch einen Zettel aus der Truhe, der mir schon vorher aufgefallen ist, ich aber nicht wirklich wusste, wie es damit zusammenhing.
„Geburtsurkunde: Serena Hale", las ich es vor und gleich darauf merkte ich, wie sich Brandon's Körper anspannte. „Eltern: Nadine Hale und- WilliamMcAdams", las ich weiter. Seine Augen weiteten sich. „Wohnhaft in Windshield Avenue 4 in Seattle." Das ist nicht weit von hier entfernt.
...
Wir kamen gegen 3 wieder zurück zu den anderen. Und tatsächlich waren noch einige wach. Nur das helle Licht des Fernsehbildschirms war zu sehen.

DU LIEST GERADE
flying high
Romance„Komm auf den Punkt", sagte ich knapp. Sie druckste etwas herum. Es schien, als ob sie überlegte, ob sie die Frage überhaupt stellen soll. „Würdest du mich entjungfern?" Ich verschluckte mich an meinem Essen und sie wurde rot im Gesicht. „Bitte was...