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Brandon
„Du hörst mir jetzt zu okay?" Lizzy zappelte immer noch unter meinem festen Griff.

In dieser Hektik dachte nicht nach, sondern nahm die Handschellen aus dem Badezimmerschrank und befestigte sie an der Heizung und ihrem Handgelenk.

Ich konnte sie sonst nicht dazu bringen mir irgendwie zuzuhören. Im Endeffekt war es wahrscheinlich eine schlechte Idee.

Mir tat es selber leid Lizzy so zu sehen und ihr das hier zuzufügen. Aber sie konnte nicht einfach rausrennen und es wohl möglich noch allen erzählen. Sie musste sich erstmal beruhigen. 

„Jetzt guck mich an." Mit der anderen Hand holte sie aus und wollte mich schlagen, doch ich wich schnell zurück.

Ich griff nach dieser Hand.
„Beruhig dich doch, verdammte Scheiße." Aber sie zappelte nur noch mehr.
„Wenn du mir jetzt nicht zuhörst, lasse ich dich da so." Sie drehte sich wieder weg von mir. Sie ließ es darauf ankommen.

Ich ging zurück durch die Tür.
„Wolltest du nicht die Waffe noch wegräumen?", fragte ich Zach vorwurfsvoll.
„Du bist doch derjenige, der sie hierher gebracht hat", verteidigte dieser sich. Ich verdrehte die Augen.  Ich war einfach wütend gerade. Auf alles. Auf Zach und aber auch auf Lizzy. Ich dachte wirklich ich könnte normal mit ihr darüber sprechen.

Lizzy's Schluchzen im Nebenraum verstummte irgendwann und ich traute mich wieder zu ihr zu gehen.

„Bist du jetzt bereit mit mir zu reden?", fragte ich genervt. Sie sah mich nur finster an, was ich aber als Ja durchgingen ließ.

„Es tut mir leid, ich wusste nicht das du an diesem Tag in der Tankstelle bist."
„Oh wow das ist also deine Entschuldigung dafür das du ein Krimineller bist? Da musst du dir schon was besseres einfallen lassen." Sie zog immer noch an den Handschellen herum.

Jetzt betrat auch Zach das Zimmer. Oh nein, das konnte ja nur gut werden.

„Ich würde lieber die Klappe halten, wenn ich du wäre." Er machte einen Schritt auf sie zu, sich bevor er weitergehen konnte, stellte ich mich dazwischen.

„Ach und was wenn nicht?", fragte sie provozierend. Sie sollte es wirklich lieber lassen.

„Du würdest also allen ernstes das hier weitererzählen?", wollte ich jetzt wissen. Auch meine Wut stieg immer mehr. Und das endet schließlich nie gut.

„Ja, würde ich." Sie würde also das was wir haben einfach so wegwerfen?
„Lass gut sein Zach, ich mache das." Ich deutete ihm an zurück durch die Tür zu gehen. Ich wollte das alleine mit Lizzy klären.

„Ich kann dir auch gleich nochmal zwischen die Beine treten. - Oder war Zach das?" Ihre Augen funkelten vor Wut und auch ich konnte mich kaum zurückhalten.
„Das war ich." Ich presste sie weiter gegen die Wand. Alles hing gerade von ihr ab. Sie hatte uns in der Hand und das war wirklich beängstigend.

„Hast du irgendeine Ahnung wie es mir deswegen ging? Du bist so ein Arschloch." Sie fing wieder an zu weinen und auch meine Wut verschwand sofort. Ich legte meinen Arm um sie, aber sie versuchte diesen nur verzweifelt wegzuschieben.
„Ich kann das echt nicht glauben. Hast du eine Ahnung was du diesen Menschen antust? Ich habe immer noch Alpträume."

Es gab keine wirkliche Entschuldigung für das was wir taten. Und eigentlich hatte ich auch gar kein Bock mich dafür zu rechtfertigen. Es gibt zwar eine Erklärung, weshalb ich damit angefangen habe. Aber damit musste ich jetzt echt nicht kommen. Entweder sie akzeptiert es oder nicht.

Ich wünschte einfach sie hätte so darauf reagiert wie Rebecca damals. Ich wusste, dass sie schon öfters ein bisschen Schmuck oder so mitgehen lassen hat und habe sie dann daraufhin gefragt ob sie mit uns auch mal ein paar größere Überfälle machen will.
Sie war sofort begeistert.

flying high Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt