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Brandon
Ich hielt eine Hand fest am Steuer. Ich konnte Lizzy's gute Laune leider überhaupt nicht teilen.

Alleine, wenn ich daran dachte wurde mir schlecht und ich würde mich am liebsten einfach übergeben.

Meine andere Hand ruhte auf ihrem Oberschenkel, wissend, wie sie darauf reagiert. Sie war die einzige, die mich davon abhielt gerade irgendwie die Kontrolle zu verlieren und nicht in Wut auszubrechen.

Wir fuhren eine Stunde, bis wir schließlich in der großen Stadt ankamen. Das Navi führte uns zu einem etwas größeren Hochhaus. Es war vermutlich das einzige, dass etwas heruntergekommen war. Alle Häuser daneben sahen besser aus.

Auf dem Schild standen die ganzen Nachnamen. Etwas weiter unten fand ich den Namen Hale, was mein Herz schneller schliefen ließ. Aber Lizzy drückte meine Hand einmal fest, um mir Kraft zu geben.

Wir öffneten die schwere Tür und stiegen dann einige Treppen hoch. Mit jeder Stufe wurden meine Beine schwerer und ich bemerkte genau wie diese Anspannung immer mehr in mir aufkam.

Ich wusste nichtmal ob sie da überhaupt noch wohnte, denn schließlich hat sie keine Eltern mehr.

Dann betätigte ich die Klingel und hielt dabei die Luft an.

Die braune Holztür, wurde langsam und knatschend geöffnet. Gleich dahinter befand sich ein etwas dunkelhäutigeres Mädchen mit einer Afro-Frisur. Sie war definitiv noch viel jünger als ich, aber ich konnte jetzt schon sagen, dass sie verdammt hübsch war.

Sie öffnete die Tür nur einen Spalt.

„Was wollt ihr hier?", zischte sie und ich konnte die Angst in ihren Augen deutlich erkennen.

„Ich möchte nur mit dir reden", versuchte ich sie zu beruhigen. „Über deinen Vater." Gleich darauf wurden ihre Augen größer und sie öffnete die Tür etwas weiter.

Erst jetzt sah sie Lizzy neben mir. Sie blickte auf unsere Hände und erst dann fing sie an zu lächeln.

„Kommt rein", sagte sie schnell.

Die Wohnung sah so heruntergekommen aus. Auf dem Fußboden lagen vereinzelt Scherben. Das Sofa war mit Sicherheit Jahre alt und es schien sich schon fast Schimmel an den Wänden zu bilden.

„Wie alt bist du?", fragte ich sofort und fragte mich wirklich, wie sie in der Lage war, alleine hier zu leben. Eigentlich war sie doch ein Waisenkind.

„14", sagte sie und setzte sich dann auf eine ziemlich abgenutzte Matratze auf dem Boden. Lizzy und ich blieben da stehen.

Mein Herz hämmerte immer noch gegen meine Brust und je länger wir in diesem Drecksloch blieben, desto mehr spannte sich mein Körper an. Wie hat sie es so lange hier ausgehalten?

Ich holte tief Luft, bevor ich die nächste Frage stellte. Denn das könnte vielleicht mein ganzes Leben verändern. „Bist zu Serena Hale?", fragte ich sie.

„Wo- Woher wisst ihr das?", stammelte sie und ihre Angst war nicht übersehen. Sie griff unter ihr T-Shit, das sie an so einem kalten Wintertag trug, und das schwarze Metall einer Waffe zeigte auf uns.

Ich hob schnell meine Arme nach oben, als Zeichen unserer Unterlegenheit. „Ich bin Brandon McAdams", fügte ich schnell hinzu.

„Warte McAdams? Woher kenne ich den Namen? Oh mein Gott-" Sie legte die Waffe wieder neben sich.

Erst dann blickte sie wieder auf und ich dachte wirklich, sie hätte es verstanden. „Bist du mein Vater?" Lizzy prustete augenblicklich los.

flying high Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt