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Brandon
Ich biss auf meine Unterlippe herum, als Zach uns die Aufnahmen vom Krankenhaus zeigte, wie der kleine in das Gebäude stürzte. Gefolgt von den vier anderen Männern, die genau auf ihn hörten.

„Mistkerle", knurrte Zach. Ich nickte nur. All das erinnerte mich an Declan und am liebsten hätte ich mich wieder irgendwo verkrochen und wäre erstmal nicht rausgekommen.

„Ich schätze sie haben Voss Handy geortet", sagte Cayden. Ich nickte bloß. „Habt ihr es noch?", fragte er gleich darauf etwas besorgter.

„Wir sind nicht völlig dumm Cayden", brummte sein Bruder genervt.

Ich rieb mir über die Stirn.

„Ich will mit Voss sprechen", sprach ich irgendwann meine Gedanken laut aus. Es ist seine Schuld das mein Kumpel Tod ist. Außerdem will ich verdammt nochmal Antworten.

Ich krallte in die Lehne des Ledersessels. „Und ich will jeden einzelnen umbringen", knurrte Zach und ich stimmte ihm zu.

Noch nie habe ich so eine große Wut auf jemanden verspürt, dass ich diese Person umbringen wollte. Nichtmal auf meinen Vater. Ich hätte nie gedacht ich wäre im Stande jemanden so abgrundtief zu hassen und ihm den Tod zu wünschen, aber genau das empfand ich jetzt.

Ich zog mein Handy aus der Hosentasche, als mir eine Idee kam. Ich klickte auf Instagram und wechselte schließlich zu Lizzy's Profil und suchte damit Zayne's Account. Zayne Hunter- Warum hat er nicht den gleichen Nachnamen wie sein Vater?

Es gab gerade Mal zwei Bilder, auf denen er zu erkennen war. Eins davon, war vor einer Graffiti besprühten Wand, auf dem er ein Peace-Zeichen in die Kamera zeigte. Auf einem weiteren stand er vor einem Weihnachtsbaum. Vor einem Jahr. Direkt hinter ihm, konnte man ein Fenster sehen. Es war dunkel, aber es leuchteten einige Fenster in den Hochhäusern

„Das sieht aus wie Seattle", bestätigte Zander meine Überlegungen.

Ganz am Rande erkannte ich das Space Needle, welches über die Stadt ragt. „Hmm", brummte ich zustimmend.

„Gib mal her", kam es von Zander und ohne das ich eine Antwort geben konnte, entzog er mir das Handy und schloss es mit dem Computer an. Misstrauisch hob ich eine Augenbraue.

Er griff auf ein Programm zu, welches innerhalb von wenigen Sekunden den ungefähren Standort dieses Bildes ermitteln konnte. „Okay krass", sprach Rebecca meine Gedanken aus.

„Wie wäre es, wenn wir denen heute einen Besuch abstatten", grinste Zach und wir stimmten zu.

Wenig später standen wir im Flur. Cayden, Zander, Zach, Rebecca, ich. Jeder mit einer Waffe unter den schwarzen Hoodies. „Ich bin so bereit, mich für Declan zu rächen", erklärte Rebecca stolz und grinste dabei über beide Ohren und ich konnte ihr da nur zustimmen. Ganz gleich, was auf uns zukommen würde. Ich will mich verdammt nochmal rächen und ihnen so wehtun, wie sie uns.

Als wir in Seattle ankamen, war es bereits dunkel. Nur in den Hochhäusern brannte vereinzelt Licht. Schließlich parkten wir in irgendeiner Seitenstraße und suchten das angezeigte Viertel auf Hochhäuser mit dem Nachnamen Hunter, ab.

Nach ein paar Minuten, tauchte der Name schließlich auf und ich konnte es tatsächlich nicht fassen. Endlich waren wir ihnen einen Schritt voraus. Rebecca betätigte die Klingel und kurz darauf öffnete sich die Tür. Wir nahmen den Fahrstuhl.

Zu unserem Glück öffnete Zayne die Tür.

Sobald er uns erkannte, wurde sein Gesicht blaß und er drückte die Tür wieder zu. Allerdings war Cayden schneller und hielt seinen Fuß dazwischen. „Dürften wir eintreten", fragte er mit ernster Miene. Schluckend nickte er. Er schien wirklich Angst zu haben. Gleich darauf holte Rebecca ihre Waffe hervor und grinste ihn frech an. „Hände da wo ich sie sehen kann", sprach sie und in dem Moment, war ich mir sicher, sie hat zu viele FBI-Serien geguckt.

Er nahm die Hände über den Kopf.

Schließlich traten wir ein. „Ist noch wer hier?", fragte ich misstrauisch und schaute mich um. „Dein Vater wohl kaum", fügte Rebecca grinsend hinzu. Sie genoss das hier viel zu sehr.

Ich erblickte das Wohnzimmer, indem das legendäre Foto vor dem Weihnachtsbaum entstanden ist.

„Antworte mir", fluchte Rebecca und hielt ihm die Pistole direkt vor den Kopf. Er zuckte zusammen. „Nein", murmelte er.

„Du hast einen wirklich guten Freund von mir umgebracht", sprach sie bedrohlich langsam. „Ich war das nicht", versuchte er sich selbst zu verteidigen. „Nein aber eure tolle Gruppe.- Er war ein wirklich wirklich guter Freund. Weißt du wie sich das anfühlt Zayne?" Sie drängte ihn immer weiter nach hinten, sodass er irgendwann mit dem Rücken gegen eine Theke gelang.

Er bekam kein Wort heraus und das ärgerte mich am meisten. „Warum habt ihr bei uns eingebrochen?" „Ich äh- wollte für meinen Vater rächen", sagte er leise.

„Weißt du überhaupt, was dein Vater für ein Typ ist? - Ich meine, ein Vergewaltiger und ein Mörder. Macht dir das nichts aus?", fragte sie weiter. Und gleich darauf fiel es mir wieder ein. Serena-

„Was hat er mit Serena Hale gemacht?", wollte ich es endlich wissen. Ich kam den beiden näher und sah genau in seine angsterfüllten Augen. „Ich kenne keine-" Ich unterbrach ihn. „Laber keine Scheiße. Dein perverser Vater hat meine 14- jährige Schwester vergewaltigt und ihre Mutter umgebracht", fauchte ich ihn an. Meine Wut staute sich immer mehr an, sodass ich meine Faust ballte und einmal zuschlug. Er taumelte nach hinten und knallte genau auf die Kücheninsel.

Aber es war noch nicht genug. Ich konnte nicht mehr ruhig da stehen, als ob nichts wäre. Durch ihn ist Declan Tod. Erneut schlug ich zu, nicht darauf bedacht irgendwie Gnade zu zeigen. Ich schlug noch einmal zu, und nochmal, bis mich irgendwer am Arm packte. „Beruhig dich Brandon", flüsterte Zach und zog mich etwas von ihm weg. „Wir nehmen ihn mit", sprach Rebecca.

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