Lizzy
Ich wachte in Brandon's Armen auf, als der Wecker klingelte und rieb mir verschlafen die Augen. Am liebsten würde ich heute auch wieder schwänzen. So gerne würde ich einfach den Tag mit Brandon verbringen.Brandon selbst schob meinen Kopf etwas zur Seite, sodass er aufstehen konnte.
„Weck mich in einer halben Stunde. Ich mache mich im Auto fertig", murmelte ich, war noch längst nicht bereit aufzustehen. Jede Minute Schlaf ist mir mittlerweile heilig.
Brandon stöhnte genervt. „Soll ich dich etwa aus dem Bett zerren?" Ich ging nicht auf die Bemerkung ein, sondern drehte mich auf die andere Seite, tat so, als ob ich ihn gar nicht gehört habe.
Er packte meinen Arm und erst dann öffnete ich die Augen wieder. „Das ist unfair", jammerte ich. „Ich will heute nicht wieder in die Schule."
„Müssen wir aber", sagte Brandon einfach nur stumpf.
...
Während des Unterrichts spielte ich mit meinem Haargummi. Tracey, die neben mir saß, folgte gespannt dem Englischunterricht.
Der laute Klingelton meines Handys ließ mich aufschrecken uns die gesamte Klasse guckte in meine Richtung. „Tut mir leid", murmelte ich schnell und stellte es aus. Ich ließ es allerdings wieder auf meinem Schoß fallen und holte es heraus, als die Lehrerin nicht hinguckte.
Na, vermisst du mich schon?
Sofort fing ich an zu grinsen. Noch nie hatte jemanden diesen Effekt auf mich.
Erst seitdem Brandon und ich diese Beziehung haben, bemerke ich, wie oberflächlich das mit Ezra eigentlich war. Er war eher wie mein bester Freund. Nie hat er mich auf diese Weise, auch nur mit einer kleinen Nachricht, glücklich gemacht.
Und wie, schrieb ich ihm daraufhin zurück und stellte mein Englischbuch hochkant auf, in der Hoffnung die Lehrerin würde das Handy dahinter nicht sehen.
Warum sind wir nochmal in die Schule gegangen? Ich wäre viel lieber jetzt mit dir in meinem Bett... oder in dir in meinem Bett. Mein Mund klappte sofort auf und ich musste ein Grinsen unterdrücken.
Vergiss nicht, dass du derjenige warst, der mich dazu überredet hat. Und auf das Angebot komme ich trotzdem gerne, auch nach der Schule, zurück.
In meinem Bauch fing es mal wieder an zu kribbeln und als ich diesmal an die Tafel schaute, konnte ich mich gar nicht mehr konzentrieren. Die ganze Zeit hatte ich nur Brandon vor meinem Auge. Er ist mehr so sehr ans Herz gewachsen.
Es hat echt lange gedauert. Für ihn und für mich. Aber jetzt sind wir endlich da und ich kann meine Gefühle für ihn ohne schlechtes Gewissen zulassen.
...
Brandon fuhr mich direkt bis vor meinem Haus und drückte mir dann einen festen Kuss auf den Mund. „Du bist dir sicher, dass du das machen willst?", murmelte er an meinem Mund. Er streichelte immer noch sanft über meine Wange.
Ich nickte schnell, bevor wir uns noch in den Augenblick verlieren.
„Ich würde viel lieber auf dein Angebot von vorhin eingehen", flüsterte er und grinste mich breit an. „Ich auch", gestand ich, schaffte es dann aber doch mich von ihm zu lösen. Ich warf ihm einen entschuldigen Blick zu. Ich musste das hier tuen.
Genervt stöhnte er auf und ich öffnete nur mit einem Grinsen die Tür. „Wir sehen uns nachher", sagte ich schlicht. „Tschau Baby", erwiderte er und gleich darauf fuhr er los.
Meine Hände zitterten als ich das kalte Metall des Schlüssels in die Hand nahm, um die Haustür zu öffnen.
Ich habe Angst vor meinen Eltern. Ich will einfach nicht nochmal verletzt werden. Denn auch wenn ich versuche, es abzustreiten, will ich nicht, das sie in mir eine Enttäuschung sehen. Am Ende sind sie immer noch meine Eltern.
„Hey Mom, hey Dad", begrüßte ich die beiden, als ich zur Tür herein kam. Sie saßen im Wohnzimmer und guckten irgendeinen Film zusammen.
„Hallo", war das einzige, was ich von meiner Mutter, zu hören bekam. Ihr Ton war ziemlich kalt. Sie ist also wütend auf mich. Sehr gut.
Ich setzte mich neben sie auf das Sofa. Ich habe sicher seit einem halben Jahr nicht mehr mit ihnen auf diese Weise geredet.
„Ich wollte mit euch reden", fange ich das Thema an.
Meine Mutter zieht eine Augenbraue hoch. Was soll das denn jetzt heißen, fragte ich mich.
Dann rieb ich mir einmal über die Stirn. Die Verzweiflung stand mir wahrscheinlich ins Gesicht geschrieben. Ich habe vorher nicht überlegt, was ich überhaupt sagen will. Ich wollte es einfach auf mich zukommen lassen, mir keine großen Gedanken darüber machen.
„Ich fühle mich ständig unter Druck gesetzt von euch. Ich mache nie irgendetwas richtig. Ich versuche es ja schon, aber es ist ziemlich schwer, wenn ihr wirklich alles kritisiert, was ich mache. Ich-"
Mal wieder unterbrach mich meine Mom und ließ mich überhaupt nicht zu Ende reden. „Wie bitte? Ein bisschen mehr Respekt vor deinen Eltern."
Ich zog die Stirn in Falten. „Kannst du mich einmal ausreden lassen?" Ich wusste jetzt schon das, dass Gespräch nur zwischen uns ablaufen würde. Mein Vater sagt nie etwas. Er stellt sich trotzdem aber immer auf die Seite meine Mom, bildete sich nichtmal ein eigenes Urteil. Er läuft ihr hinterher, wie ein kleines Kind.
„Das hat nichts mit Respekt zutun", entgegnete ich. „Versuch doch einmal mich zu verstehen. - Ich bin verdammt nochmal Ohnmächtig geworden und ihr habt mir vorgehalten das, dass an mir liegt? Ihr hättet mich einmal in eurem Leben unterstützen können, aber stattdessen hatte ich schon fast Angst nach Hause zu kommen. Ich wollte nicht wieder verurteilt werden, denn das belastet mich genauso."
Es gibt soviel, was ich ihnen sagen wollte. Ich konnte meine Gedanken gar nicht richtig sortieren.
„Ich glaube ihr wisst nichtmal, was bei mir gerade im Leben abgeht. Ezra hat sich erst von mir getrennt und ich hatte wirklich niemanden. Dann war da dieser Überfall und ich konnte tagelang nicht schlafen. Aber anstatt euch in meine Lage zu versetzen, zwingt ihr mich einfach weiter dazu, zur Schule zu gehen. Genau das war der Grund, weshalb ich umgekippt bin. Es war einfach alles zu viel auf einmal." Ich war mir selbst ziemlich sicher das, dass der Grund war. Alles kam einfach zusammen.
„Aber ihr habt nicht einmal versucht mir in
irgendeiner Weise zu helfen. Mir ging es so schlecht und gleich daraufhin gebt ihr mir noch Hausarrest?"Ich holte tief Luft. Auch wenn meine Mom jetzt irgendwas abstreiten würde, bin ich froh endlich Mal die Wahrheit gesagt zu haben.
„Wir haben dir doch nicht deswegen Hausarrest gegeben. Wir konnten das schon verstehen und dachten es würde besser für dich sein", versuchte sie sich herauszureden und ich musste ein bisschen Grinsen. Das ist so typisch meine Mutter. Die kann mit Kritik nicht gut umgehen und versucht alles abzustreiten, was ihr vorgeworfen wird.
„Ist auch egal", sagte ich schnell. „Ich sage euch einfach nur, wie ich es empfunden habe und vielleicht könntet ihr selber euer Verhalten Mal überdenken." Erst dann fiel mir auf, wie dreist das wohl gerade rüberkam. Aber auch egal.
„Und noch eine Bitte. Verurteilt meinen Freund nicht. Ich liebe ihn und bin wirklich glücklich mit ihm." Warte.- Habe ich das gerade wirklich laut gesagt? Ich liebe ihn? Oh shit -
Genau in diesem Moment setzte sich Jackson dazu und guckte mich mit großen Augen an. Er muss es gehört haben.
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flying high
Romance„Komm auf den Punkt", sagte ich knapp. Sie druckste etwas herum. Es schien, als ob sie überlegte, ob sie die Frage überhaupt stellen soll. „Würdest du mich entjungfern?" Ich verschluckte mich an meinem Essen und sie wurde rot im Gesicht. „Bitte was...