flying high

50

Lizzy
Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr wollte ich mit Brandon zusammen sein.

Er hat mir so verdammt weh getan und trotzdem würde ich es nochmal zulassen. Ich habe ihn so sehr in mein Herz geschlossen.

Ich wollte gar nicht mehr ohne ihn verbringen. Er hat mein Leben um so vieles erleichtert und sogar interessanter gemacht.

Mein Herz sagte ja, aber mein Verstand ließ das nicht zu.

Ich schaute auf die Uhr. 12.28 Uhr. Da hätte ich noch etwas Zeit bis Ezra wieder kam.

Ich nahm mir einen Stift und Zettel aus der obersten Schublade, in der Küche.

Schon komisch wie das früher mein zweites Zuhause war und ich genau wusste wo alles war.

Ich setzte mich wieder auf das Sofa und machte zwei Spalten für Pro und Kontra und schrieb schließlich alles auf, was mir einfiel.

Aber je mehr ich überlegte, desto mehr negative Dinge fielen mir ein.

Ich versuchte mich stark an eine positive Eigenschaft zu erinnern. Aber mir fiel nichts ein, dass ich in die Liste hätte eintragen können.

Eine Sache allerdings kam mir in den Kopf. Ich liebe ihn. Aber sofort löschte ich diesen Gedanken wieder.

Er sieht gut aus, überlegte ich weiter. Aber das war kein Aspekt für so eine Liste.

Irgendwie war er auch trotzdem für mich da, oder? Auch wenn er meistens das Leid verursacht hat. Hmm.

Je mehr ich überlegte, desto mehr begriff ich das diese Liste schwachsinnig ist. Ich knüllte das Blatt wieder zusammen und ließ es neben mich fallen.

Ich wusste nicht was ich machen sollte. Ich wollte nicht von Brandon getrennt sein. Aber er hat mich mehr als einmal betrogen.

Trotzdem hat er mich gefragt, ob wir eine Beziehung eingehen wollen, was definitiv ein Fortschritt ist.

Das hätte ich tatsächlich nie von ihm erwartet.

Ich überlegte den ganzen Nachmittag weiter, bis Ezra dann irgendwann durch die Tür kam.

„Hey wie geht's dir?", war das Erste was er fragte.

„Ganz okay", sagte ich und es stimmte. Den Umständen entsprechend ging es mir okay. Ich war einfach nur verwirrt.

„Ist Brandon heute morgen da gewesen?", fragte er weiter und ich bejahte dies daraufhin.

„Und was hat er gesagt?"

„Er hat sich entschuldigt." Ich zuckte mit den Schultern.

„Und er hat mich gefragt, ob ich eine Beziehung mit ihm will."

Ezra's Augen wurden größer, als ob er das nicht glaubte.

„Echt?- Und was hast du gesagt?"

„Nein." Ich schlug die Hände vor's Gesicht. Ach keine Ahnung.

„Wollen wir erstmal etwas essen?"

Ich nickte entschlossen und dann erzählte ich Ezra nochmal ausführlicher von unserer Unterhaltung und auch dem Gespräch mit Zach gestern.

Er fand die ganze Situation ungefähr genauso komisch wie ich.

Den ganzen Tag über hatte ich einfach nur das Bedürfnis zu weinen, hielt es aber so lange wie möglich zurück.

Ezra machte sich fertig, um zu Dylan zu gehen. Er hat mir angeboten hier zu bleiben, aber ich habe dieses verneint. Ich würde einfach zu Tracey oder so gehen.