Lizzy
Ich zog genüsslich an dem Joint, gab mich der Kälte hier draußen hin.Es regnete, aber ich trug die schwarze Kapuze von Brandon's Hoodie, bis ins Gesicht.
Jeder Zug hinterließ ein starkes Brennen in meinem Hals, aber das war nichts im Vergleich zu dem seelischen Schmerz in mir.
Ich nahm immer wieder auch größere Züge, bis ich schließlich einen Hustenkrampf bekam, aus dem ich mich schlecht selber befreien konnte.
Ich hielt eine Hand schützend an meinem Hals. Ich hatte das Gefühl fast zu ersticken.
Aber das war mir relativ egal. Ich zog noch einmal und mittlerweile drehte sich schon alles. Der Nikotinflash hatte eingesetzt und ich musste mich an der Mauer, die den riesigen Garten begrenzte festhalten.
Den Rest des Joints schmiss ich auf den Boden und trat einmal drauf. Eigentlich hat mich Zach ja davor gewarnt alles zu rauchen, da in diesem Joint mehr Gras war. Umso besser.
Ich ließ mich gegen die eiskalte Mauer fallen. Mittlerweile waren meine Hände taub. Ich konnte sie nicht mehr spüren. So kalt war es.
Wieder liefen mir einige Tränen über meine Wangen. Es kam mal wieder einfach alles zusammen. Diese ganze Situation hier machte mich einfach nur krank. Brandon, Declan, dieses Gewissen. Das Bild einer aufgeschlitzten Kehle verfolgte mich, auch nur jedes Mal, wenn ich mich nicht ablenkte oder für mich alleine war. Ich verstehe wirklich nicht, wie Brandon sich so von allen distanzieren kann.
Nach etwa 10 Minuten beschloss ich ins Haus zu gehen und meine plötzliche Hungerattacke zu stillen.
Als ich auch nur einen Schritt in das Haus machte, überkam mich immer mehr das Gefühl völlig betäubt zu sein. Ich ging zum Kühlschrank. Jeder einzelne Schritt fühlte sich so schwer an. Ich konnte genau den harten Boden unter meinen Füßen, die sich wie von alleine zu bewegen schienen, fühlen.
Dort angekommen vergaß ich sofort wieder, was ich vor hatte. Was war das doch gleich? Ach egal.
Ich legte mich auf die Couch und ich konnte mein Herz in meiner Brust deutlich spüren. Wie habe ich das vorher nie wahrgenommen? Ich musste lächeln. Ein beruhigendes Gefühl.
Mein Hals war völlig trocken, als ob ich Jahre lang kein Wasser mehr getrunken hätte und auch sonst fühlte ich mich völlig schlapp. Ich hätte nicht die Kraft in diesem Moment aufzustehen.
Als ich die Augen schloss konnte ich bunte Kreise sehen, die sich immer wieder bewegten. Es war so faszinierend. Sie nahmen immer neue Formen und Farben an und ich könnte diesem Spiel noch Jahre lang zusehen. Es war so befriedigend und machte mich bis aufs Letzte glücklich.
Aber aus irgendeinem Grund überkam mich auf einmal dieses Gefühl, als ob och das alles schonmal erlebt habe. Nur für eine Millisekunde dauerte dieser Zustand an. All diese Bilder vor meinem Auge, habe ich doch irgendwie schonmal gesehen. Das verstand ich nicht. Wie ein Deja-Vu, nur viel viel stärker.
Und je mehr ich da so lag, desto mehr dachte ich darüber nach. Wo habe ich all das schonmal gesehen? Vielleicht in einem anderen Leben, in einem anderen Zustand, kam mir der Gedanke auf einmal und plötzlich hatte ich das Gefühl, alles verstanden zu haben. Es erfüllte mich. Ich verstand nicht genau was es war, aber ich hatte auf einmal das Gefühl den Überblick zu haben, zu verstehen, was es mit der Welt auf sich hat. Ich fühlte mich befreit, als ob ich alle Lösungen mit mir trug. Alle Antworten auf meine Fragen. Auch wenn es nicht so war, fühlte es sich so an.
Mein Hals war immer noch so trocken. Wasser. Ja, Wasser brauchte ich.
Ich versuchte mich selber dazu überreden aufzustehen, aber es war, als ob mein Körper nicht auf mich hören wollte. Als ob sich jedes einzelne Körperteil dagegen sträuben würde, sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen.
„Hey?", nahm ich eine Stimme von weiter hinter nur schwach wahr.
Ich konnte die Stimme nicht einordnen, machte mir aber allerdings nicht die Mühe mich umzudrehen.
Die Person kam etwas näher. - Es war Chloe.
„Alles gut?" Sie hob fragend eine Augenbraue.
Ich wollte ihr versichern, alles wäre gut, aber ich konnte nicht sprechen. Ich konnte denken, aber das kam nicht gleich aus meinem Mund. Ich meine, wie redet man überhaupt? All meine Gedanken verflogen so schnell wieder, wie sie gekommen sind. Ich wollte etwas sagen, aber ich wusste nicht was.
„Lizzy?", hackte sie nach. Aber ich musste ihre Worte erstmal verarbeiten. Lizzy.- Sie hat mich gemeint. Sie Er hat mich etwas gefragt. Und was antworte ich?
Noch nie hat mein Kopf so lange gebraucht eine Frage zu verarbeiten. Lizzy- hm eigentlich ein schöner Name. Darüber habe ich nie nachgedacht. Ich war einfach immer Lizzy, habe es einfach so hingenommen.
2Was?", fragte ich schließlich.
Ich will noch einen Joint, stieß es mir in den Kopf. Auch wenn ich wirklich viel geraucht habe, wollte ich mehr. Es fühlte sich an, als ob es da noch mehr gab. Als ob ich noch mehr entdecken könnte, wenn ich auch nur ein bisschen mehr Gras zu mir nahm. Ich wollte noch mehr in diese Welt eintauchen. In eine andere Welt.
„Lizzy? Bist du bekifft?", fragte das Mädchen mit den schulterlangen, blonden Haaren weiter. Aber ich war schon wieder versunken in meinen Gedanken und schaffte es nur mit viel Konzentration darauf zu konzentrieren, was sie sagt.
„Äh ja". Ist das schlimm? Ich denke nicht. Chloe setzte sich zu mir auf das Sofa und sah mich besorgt an.
Ich schaute zu ihr. So faszinierend, wie sich die Knochen bewegten, wenn sie redete. Es war so interessant, so spannend, sie einfach zuzugucken. Als ob ich einen super guten Film gucken würde. Ich vergaß gleich darauf wieder, wieso sie überhaupt hier war. Warum nicht Brandon? Ich konnte selber merken, wie ich sie fragend anguckte. Meine Miene wechselte innerhalb von Minuten. So lange brauchte ich.
Ich hatte überhaupt kein Zeitgefühl. Alles schien so langsam zu vergehen und all das nahm ich nur halb auf.
Auf einmal überkam mich eine ungewohnte Übelkeit.
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flying high
Любовные романы„Komm auf den Punkt", sagte ich knapp. Sie druckste etwas herum. Es schien, als ob sie überlegte, ob sie die Frage überhaupt stellen soll. „Würdest du mich entjungfern?" Ich verschluckte mich an meinem Essen und sie wurde rot im Gesicht. „Bitte was...