Lizzy
Ich konnte heute richtig gut schlafen. Gras beruhigte mich wirklich und half mir dabei zu vergessen.Ich schmiegte mich an Brandon, dessen Oberkörper frei da lag. Ich fuhr die Kurven seiner Tattoos nach.
Auf seinem unterem Körper zeichnete sich tatsächlich ein Cannabis- Blatt ab. Gleich daneben stand „Sinner". Und ich konnte auch ein Feuerzeug erkennen.
Ich musste grinsen.
„Fuck my life", stand weiter oben auf seiner Brust und in Großbuchstaben.
Ich musste wieder lachen. So tiefgründig, dachte ich mir kopfschüttelnd.
Auch Brandon blinzelte jetzt schließlich.
„Morgen, Baby", sagte er mit diesen kratzigen, tiefen Stimme, die er immer morgens hat und sofort kribbelte irgendetwas in meinem Bauch.
Er rieb sich nochmal über die Augen und stand dann auf.
„Komm", er reichte mir die Hand und ich nahm sie dankend an.
Er schob den Vorhang, der uns von den anderen trennte, etwas beiseite.
„Aufstehen", schrie Brandon und bei ihrer Reaktion musste ich lachen.
Wir aßen Frühstück zusammen und gegen Nachmittag kam dann ein Freund von Zach, um das Handy zu knacken.
„Ich bin Zander", stellte er sich vor und überreichte mir und Rebecca die Hand.
Zander war im Gegensatz zu den anderen etwas kleiner und hatte blonde, kurze Haare. Er wirkte ziemlich freundlich und als er uns die Hand gab lächelte er uns zu.
Er setzte sich zu uns auf das Sofa und auch die Jungs taten es ihm nach.
Ich holte mein Handy aus der Hosentasche.
Können wir reden?, hat Tracey geschrieben.
Ich tippte auf ihren Chat.
Ja, schrieb ich zurück.
gleich darauf rief sie bei mir an. Ich entschuldigte mich bei den anderen und ging dann in das Badezimmer.
Sie begrüßte mich.
Ich war nicht sauer auf sie oder so. Natürlich nicht. Es ist schließlich ihre Sache, mit wem sie zusammen ist.
Trotzdem fragte ich mich, wie das zustande gekommen ist. Sie war immerhin diejenige die Schluss gemacht hat.
„Okay also du hättest an dem Tag auch wirklich bei uns bleiben können", sagte sie als erstes.
„Ich weiß", sagte ich lächelnd. Aber ich wusste ganz genau, dass ich einfach nur gestört hätte, auch wenn sie jetzt vielleicht das Gegenteil sagt.
„Okay, darum geht es nicht und ich bin dir auch nicht böse oder so", versicherte ich ihr.
„Nur verwirrt.- Ich dachte du wolltest das nicht."
Sie zögerte kurz. „Wollte ich auch nicht", stimmte sie zu.
„Es ist einfach so kompliziert." Ich musste lächelnd. Ja, das kenne ich wohl ziemlich gut. Beziehungen sind einfach kompliziert. Daran ist nichts auszusetzen.
„Harry ist super anhänglich und wollte unbedingt nochmal mit mir reden. Kein Scherz, er wollte das ich mir eine Tracking-App runterlade", sagte sie und das schockierte mich schon ziemlich.
„The fuck, ist er dein Stalker oder was?", fragte ich und irgendwie widerte es mich an.
„Nein, er ist nur völlig misstrauisch. Ich durfte nirgendwo alleine hingehen. Das habe ich dir ja gesagt. Aber an dem Abend stand er einfach vor meiner Haustür und hat mich darum gebeten mit ihm zu sprechen.- Naja aber was ich eigentlich fragen wollte ist, wie geht es dir? Du schienst ziemlich traurig den Abend. Ich wollte dich eigentlich in der Schule darauf ansprechen, aber du warst ja nicht da."
Ach ja, ich grinste.
„Ja, ich war bei Brandon. Tut mir leid. Naja, ich wollte eigentlich auch zu dir, er hat mich an diesem Abend mal wieder verletzt. Ich habe herausgefunden das er mit einer anderen geschlafen hat."
Als ich das aussprach, fing meine Brust wieder an zu schmerzen. Ich habe versucht das hinter uns zu lassen und neu anzufangen, ihm eine letzte Chance zu geben. Aber darüber wieder so nachzudenken, machte mich irgendwie traurig.
„Aber jetzt ist wieder alles gut. Wir sind zusammen", sagte ich freudestrahlend und vergaß gleich darauf wieder die schlechten Gedanken von eben.
„Was? Oh mein Gott! Ich freue mich für euch", sagte auch Tracey.
Wir quatschten noch ein bisschen weiter und ich erzählte ihr von der letzten Woche. Den Überfall ließ ich natürlich außen vor.
Kurze Zeit später legten wir auf und ich öffnete die Tür zum anderen Zimmer wieder.
Rebecca machte Blasen mit ihrem Kaugummi und schaute den anderen gelangweilt dabei zu, wie sie irgendwelche Zahlen notierten.
„Ach übrigens", kam es von Rebecca, sobald sie mich wieder sah.
„Ich darf euch noch tattoowieren", sagte sie und funkelte dabei glücklich mit den Augen.
Fuck, das habe ich ja voll vergessen.
Ich sah sie kritisch an und dann zu Brandon, welcher das allerdings nur amüsant fand.
„Meinetwegen", gab ich nach. Es würde schon nicht so schlimm werden. Rebecca und ich sind befreundet.
Trotzdem hatte ich ein ziemlich mulmiges Gefühl, als ich mich neben sie auf das Sofa setzte und sie bereits ein paar Einweghandschuhe, die Tattoomaschiene und Desinfektionsmittel auf dem Tisch verteilte.
„Okay T-Shirt aus", befahl sie und ich tat es ihr nach.
„Okay wo kommt das hin?" Sie zog mich immer wieder am Arm zu den anderen Seiten und betrachtete meinen Oberkörper kritisch.
„Irgendwo, wo es meine Eltern nicht sehen", sagte ich schnell.
„Hier" Rebecca zeigte auf die Stelle meiner Rippen, direkt neben meinen Brüsten.
Ich nickte einverstanden.
„Okay, ich habe ein echt schönes Motiv und ich glaube das würde dir auch gefallen", sagte sie und ich vertraute Rebecca.
Als sie die Maschine ansetzte, war es ein völlig anderes Gefühl, als mit dem Stick and Poke.
Der Schmerz war definitiv ertragbarer, auch wenn ich an manchen stellen teilweise die Augen zukneifen musste.
Brandon beobachtete und ausgiebig.
„Fertig", sagte Rebeccca nach ungefähr 10 Minuten.
Ich ging in das Badezimmer und es war wirklich schön. Eine Welle zeichnete sich jetzt an dieser Stelle ab. Die Linien waren relativ dünn und es war definitiv nicht zu viel. Es war das perfekte erste, richtige Tattoo.
„Wow das ist echt gut geworden", sagte ich schnell und lächelte Rebecca zu.
„Brandon kriege das gleiche", sagte sie schnell und der Gedanke an Partnertattoos war irgendwie nicht so berauschend. Wir waren gerade mal seit einer Woche zusammen und ich konnte nicht sagen, ob er mich nochmal verletzten würde.

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flying high
Romantiek„Komm auf den Punkt", sagte ich knapp. Sie druckste etwas herum. Es schien, als ob sie überlegte, ob sie die Frage überhaupt stellen soll. „Würdest du mich entjungfern?" Ich verschluckte mich an meinem Essen und sie wurde rot im Gesicht. „Bitte was...