flying high

30

Lizzy
Am nächsten Morgen wachte ich mit dem Kopf auf Brandon's Bauch auf.

Mein Körper fühlte sich wie ausgetrocknet an und ich griff sofort nach der Flasche Wasser neben dem Bett.

Das hasste ich an Alkohol: den Tag danach.

Mit einem Mal kamen all die Erinnerungen zurück. Das habe ich wirklich gestern getan?

Ich konnte immer noch ein ganz leichtes Brennen in meinem Unterleib wahrnehmen, als ich aufstand, um mich anzuziehen.

Ich wollte bloß weg hier.

Mir war das so unangenehm und ich wollte nicht hier bleiben und wohlmöglich noch mit Brandon darüber reden.

...

An dem Abend fuhr ich zu Tracey. Sie erzählte mir von ihrer Trennung und ihren letzten Wochen. Auch ich erzählte ihr von Ezra. Das mit Brandon gestern ließ ich außen vor.

Dabei tranken wir ein paar Gläser Sekt.

„Weißt du noch als wir immer Wii mit deinem Bruder gespielt haben?"

Ich nickte. Tracey und Jackson waren früher ziemlich gut befreundet. Das war bevor Jackson so wirklich mit Ezra und den anderen befreundet war.

Auch jetzt ist Tracey wahrscheinlich immer noch besser mit Jackson befreundet, als ich mit ihm. Mir gegenüber benahm er sich einfach scheiße.

Aber immer wenn Tracey zu besuch kam, umarmte er sie glücklich und verhielt sich auch mit gegenüber viel freundlicher.

„Und wie sieht's mit deinen Eltern aus?", wollte Tracey wissen. Ich habe ihr sonst immer vorgeheult wie schlimm meine Eltern sind.

„Wir haben immer noch kein gutes Verhältnis", sagte ich nur. Meine Eltern haben mich noch nie großartig unterstützt. Sie waren immer nur da und haben mich verurteilt für alles, was ich gemacht habe.

Ich habe irgendwann angefangen meine eigene Meinung zu bilden und die auch deutlich zu äußern. Damit kommen meine Eltern nicht wirklich klar.

Dagegen sind Tracey's Eltern ein Traum. Nicht direkt Eltern. Sie wurde adoptiert und von einem schwulen Paar großgezogen. James und Henry.

Die beiden sind einfach die süßesten und haben selbst mich immer wie eine Tochter behandelt.

Früher war das meine zweite Familie.

„Apropos." Tracey deutete auf die Tür hinter mir und ich drehte mich sofort um und schaute in das Gesicht von Henry.

„Hey", rief ich freudestrahlend und winkte ihn zu uns.

„Uhh, ich brauche auch Sekt", sagte er und streckte seine Hand aus, in der Hoffnung Tracey würde ihm etwas einschütten.

„Lizzy, wow, also du bist ja immer noch so hübsch wie vorher", stellte er fest und ich sah ihn grinsend an.

Es machte mich wirklich glücklich das zu hören.

„Das kann ich nur zurückgeben", erklärte ich und stieß daraufhin mit ihm an.

„Und, sind du und Ezra noch-"

„Lass das Dad", winkte Tracey schnell ab und sah ihn vielsagend an.

„Oh"

„Ach alles gut", sagte ich schnell. Ich wollte nicht das, dass so ein Tabu-Thema wird, denn mittlerweile habe ich tatsächlich etwas mit ihm abgeschlossen und komme damit klar, darüber zu sprechen.

Eine Stunde und ca. drei Sektgläser später, rief mich Chloe an.

„Hey", ging ich ran.

„Naaa" Sie klang, als ob sie mal wieder irgendwas vor hatte.