Kapitel 3- UnUnmenschlich

8.1K 512 47
                                    

(Der Titel ist mit absich so geschrieben es ist kein Rechtschreibfehler. Das Bild zeigt im Übrigen einen Teil von Aidens Wohnung.)

Ich hörte  den Schuss, lautstark drang er durch das ganze Gebiet, der Schall reichte Kilometerweit.

Wahrscheinlich war ich schon Tod und nahm alles von oben herab wahr. Doch spürte sich tot sein so angenehm an, als ob man an eine starke Brust gedrückt wird? Nun ich hatte  schon einige Nahtoderfahrungen durchgemacht, keine war wie die Vorherige gewesen und war nichts im Vergleich zu dem hier.

Ich stöhnte gequält auf, als mich ein stechender Schmerz durchfuhr. Gerade war der Tod so angenehm wie eine weiche Decke und jetzt fühlte es sich an als ob ich auf einem Nadelbrett lag. Mein ganzer Körper prickelte als ob ich in Armeisenpisse läge.

Ich schlug die Augen auf. Mein Sichtfeld war verschommen doch ich bewegte mich. Zwar nicht von selbst aber ich bewegte mich.

" Bist du aufgewacht Dornröschen?", fragte diese nervige Stimme.

Warum kann es keine Halluzinationen sein? Warum habe ich nur so ein verdammtest Pech?

" Hast du mich mit Säure übergossen oder so? Und warum kann ich mich nicht bewegen?" Ich blinzelte und meine Sehstärker schien zurück zu kommen.

Ich sah die Baumkrohnen schnell an mir vorbei ziehen. Der Himmel wurde von einem klaren Sternenhimmel überzogen und es schien als ob man die Milchstraße deutlich erkennen konnte.

" Du hast dir versucht in den Kopf zu schießen.", antwortete er.

"Nur versucht? Ich habe doch den Schuss gehört!"

"Du lebst doch noch, ich weiß zwar nicht wie du es gemacht hast aber deine Haut hat die Kugel nicht durch gelassen. Bist du eine Drachenwandlerin?"

Drachenwandler..Mein Rücken brannte als ich mich an das Ereignis vor zehn Jahren zurück dachte.

Überall Blut.
Knochen die Brechen.
Rhythmisches Schmatzen und der Geruch von Eisen lag in der Luft.
Ein dunkler Höhle mit endlosen Gängen.
Vereinzelt hörte man das knurren von Tieren die sich um die Reste stritten.
Gurgeln.
" Nike." Entsetzt aufgerissene Augen die den Schrecken gesehen hatten.
" Ich helfe dir Schwester!" Entschlossene Kinderaugen sahen zu ihr.
" Nein, ich muss dich beschützen, du bist meine kleine Schwester!", gurgelnd brachte sie es hervor.
" Nein Dinaela." Tränen tropften unaufhörlich von ihren Wangen.
"Lauf! Lauf und dreh dich nicht um."
Ein grausiges Brüllen.

" Mädchen!" Jemand schüttelte mich. Etwas nasses benetzte meine Wangen. Als mein Blick sich auf ihn richtete merkte ich, dass etwas wie Sorge in den Augen stand.

Ich musste eingeschlafen sein. Denn nun Blickte ich nicht in den Himmel, sondern einem teuer erscheinenden Kronleuchter entgegen.

" Wo bin ich? " Ich war einfach viel zu müde, um verängstigt oder sonst was intelligentes zu sein.

" Bei mir zu Hause." Er warf mir einen argwöhnischen Blick zu. Müsste ich nicht so gucken?

Ich versuchte mich aufzurichten. Meine Haut kribbelte nicht mehr so stark wie zuvor doch mein Kopf brummte, als ob ich einen Kater hätte. Eine Nahtoderfahrung und eine Reise in die Vergangenheit verlangten wohl jedem Mädchen etwas ab. Oder er hatte mich mit irgendwas vollgepumpt.

Er stand auf und reichte mir etwas. Es war ein Glas mit klarer Flüssigkeit." Es ist nur Wasser mach dir keine Sorgen. "

Ich musterte das Glas und beschloss dann zu trinken, denn meine Kehle fühlte sich wie raues Schmirgelpapier an. Er kam mir auch nicht wie der Typ Mann vor der Gift zum töten benutzte. Aber wie sieht denn ein Typ aus der Gift benutzt.

Johnny hatte mal gesagt, dass Gift nur die Waffe der Schwachen, Feigen und der Frauen sei. Zu der Zeit hatte ich ihn wegen dieser Bemerkung fast erwürgt wäre Marcus nicht dazwischen gegangen.

Ich nahm das Glas entgegen und trank es gierig aus.

" Warum wolltest du dich erschießen?",fragte er plötzlich.

" Ich kenne nicht einmal deinen Namen, Werwolf  und du willst über so etwas persönliches wie einen Selbstmord mit mir reden? ", fragte ich sarkastisch.

Seine Mundwinkel zuckten amüsiert." Aiden"

" Was?", fragte ich verwirrt. Meine Stimme hörte sich schon viel besser an.

" Mein Name ist Aiden und du bist wie es den Anschein hat ein Mensch."

Mein Herzschlag beschleunigte sich sofort. Für eine Drachenwandlerin gehalten zu werden war eine Sache, aber meine wahre Natur offen gelegt zu haben, vor jemaden der höchstwahrscheinlich Menschen gejagt hatte war was anderes.

" N-Nein.", stotterte ich." Sonst hätte ich den Schuss doch nicht überlebt. " Diese Begründung erschien plausibel und vor allem ließ sie mein inneres Ich aufschreien.
Du bist ein Mensch, du hole Nuss!

Ich schüttelte den Kopf." Alles ok?", Aiden beugte sich forschend zu mir vor.

"Ja!", rief ich.

"Nun ich glaub dir für den Moment.", erwiderte er. Kaum zu glauben, dass er mich so schnell von der Leine lässt." Aber jetzt schlaf lieber, dein Körper braucht Ruhe."

Ich nickte widerwillig und meine Augen schlossen sich sofort. Doch meine Gedanken schwirrte noch wild umher." Johnny,  Marcus! ", rief ich entsetzt und schlug die Augen auf. Was war mit ihnen passiert? Konnten sie rechtzeitig fliehen?

"Wer sind die?", fragte er mit auf einmal eisiger Stimme. Verwirrt sah ich ihn an. Sollte ich ihm erzählen, dass es noch mehr Menschen gibt? Nein!, riefen meine innere Stimme und mein Herz gleichzeitig. Ich würde die beiden beschützen.

" Ehm so hießen meine beiden Spinnen." Oh Gott fiel mir denn nichts besseres ein als Spinnen? Ich hasste diese Viehcher und das beruhte gewiss  auf Gegenseitigkeit.

Burning GoddessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt