Kapitel 23- weiße Masken

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(Nike)

"Lieber reiße ich mir die Zunge rauß, als dieses Ding zu tragen.", jammerte ich und sah die Maske in meiner Hand an. An sich unterschied sich das Stoffstück nicht von den anderen Masken im Raum, doch überhaupt in Erwägung zu ziehen so etwas anzuziehen, ließ mich erschauern.

Auch Rhea sah nicht glücklich aus, als sie die schneeweiße Maske anzog. Bis auf die Augenschlitze bedeckte die Maske ihr komplettes Gesicht, verdeckte die zarten Sommersprossen auf ihrer Nase.

"Ist doch egal, was oder wie viel wie anziehen, Hauptsache wir laufen nicjt nackt rum.", erinnerte sie mich und deutete auf die altertümlich erscheinende Kleidung. Denn im Grunde sahen wir wirklich wie echte Gladiatoren aus, trugen einen leichten Brustpanzer und einen Waffenrock in einem matten Goldton.
Wäre da nicht dieses nervige elektronische Armband auf dem die Ziffer neun leuchtete.

"Alle Mann aufstellen! ",rief eine befehlerische Stimme. Sandalenbesetzte Füße liefen über den Boden und reihten sich auf, auch ich gliederte mich ein. Von Rhea's Todesblick beeinflusst.

Etwas grünes blitzte in meinem Blickfeld auf, kurz bevor die gebieterische Stimme sprach. "Ihr miesen kleinen Ratten von Gladiatoren dürft euch geehrt fühlen! Mr Darius Blake hat euch ausgesucht, um an einem Wettstreit teilzunehmen, der über euer begreifen hinaus geht. Ihr bekommt die Chance von Mr Blake ' s Konkurrenten Mr. Nightwalker persönlich erwählt zu werden ihn im Kampf zu representieren und bekommt natürlich einige ....Vorzüge." Der Mann den ich als etwa einen Meter großen Kobold mit Napoléon-Komplex identifizierte, machte eine Kunstpause und sprach dann weiter. " Also geht da rauß und überzeugt ihn, oder stirbt wie elende Hunde!"

Alle Gladiatoren stampften mit den Füßen auf den Boden ( Gladiatorenbeifall) und brüllten ein lautes 'ja'. Dann lief das erste Paar in die Richtung des Ausgangs zu, dann das zweite, dritte, vierte...bis auch wir dran waren.

Jeder hatte die weiße Maske auf und jeder sah auf zur Tribüne, doch nur ich tanzte fast aus der Reihe. Nur für mich hatte die Person neben Darius eine tiefere Bedeutung und nur ich fragte mich.

Was macht ein Alpha Tier der Werwölfe neben dem Sippenführer der Vanpire. Was macht Aiden "Nightwalker" neben Darius Blake?

**************

(Aiden)

Ich weiß noch immer nicht, wie ich so dumm sein konnte und auf Darius ' s Einladung eingehen konnte. Ich meine, ich müsst mich auf der Suche nach meiner Gefährtin begeben und trotzdem saß ich nun hier, trank einen teuren Rotwein und sah auf den Kampfplatz, der schon morgen voll mit Blut besudelt sein würde.

Gerade in diesem Moment kamen die ersten Gladiatoren in die Arena, liefen einen Halbkreis und verbeugte sich vor uns und traten zur Seite für die folgenden. Weitere folgten, bis insgesamt neun Pärchen auf dem Platz standen, Seite an Seite, Schulter an Schulter und mich wahrscheinlich musterten. Genau konnte ich es nicht sagen, denn all ihre Gesichter waren mit weißen Masken bedeckt.
Wie schlau von dem Blutsauger neben mir.

"Ich nehme an, du weißt wer sich hinter jeder der Masken verbirgt? ", fragte ich mit herablassendem Tonfall. Bei einem Vampir darf man sich auf kein faires Spiel verlassen.

" Nein, alter Freund, würde ich dir denn den Spaß an den Spielen nehmen wollen? Ich bin doch der König in diesem Kolloseum, mein Pärchen steht nicht mal dort draußen, du kennst sie doch.", erwiderte er und nahm einen kleinen Schluck aus dem Weinglas. Seine Mimik verriet nichts, genau so verhielt es sich mit seiner Körpersprache. Nicht einmal sein Geruch veränderte sich.

" Du redeten von deinen Zwillingen?"

Ein einfaches nicken."Siehst du wie fair ich bin? Du kennst sogar vor deiner Wahl die Gegner."

Selbstsüchtiger, kranker Bastard.

Mir war durchaus bewusst, dass diese Gladiatoren genau so gut unerfahrene Kreaturen waren, die ohne einen Anführer Vogelfrei waren und ihm so in die Hände gefallen waren. Arme Dinger.

Nun, ich musste mich beeilen, durfte keine Zeit mehr verlieren. Meine Gefährtin brauchte mich.

"Ich darf doch sicher?",fragte ich und nickte zu den Gladiatoren hinunter.

"Sicher.",kam die promte Antwort und ohne zu zögern schwang ich mich über das Gelender und landete vor den Gladiatoren. An sich war das kein besondere Akt, denn das konnte die Hälfte der Anwesenden ohne Probleme und trotzdem scharrten sie unruhig in dem Sand, wärend der fast volle Mond auf sie hinab schien.

"Ich möchte von jedem einzelnen wissen, wie er oder sie heißt. Verstanden?", sagte ich mit fester Stimme.

"Sie sind namenlos." Ein schmieriger Kobold trat neben mich und musterte alle genau."Sie sind es noch nicht wert einen Namen zu tragen. Erst im Kampf erhalten sie einen oder sterben als Namenlose."

"Wollen Sie mir etwa vorschreiben, was ich zu fragen habe?", frage ich herablassend auf die mikrige Kreatur vor mir. Die Arroganz in meiner Stimme war kaum zu überhören.

"Nein Sir, aber das sind die Regeln der Arena, für jeden sind sie gleich."

Mutig ist der grüne Wicht, das konnte man sagen und trotzdem gefiel er mir, von dem Ansatz seiner roten Haaren bis zu den nackten grünen Füßen, nicht.

Weiteres unruhiges scharren von Füßen und meine Aufmerksamkeit lag wieder auf den Gladiatoren. Ich musste jemand guten wählen. Jemanden,der mit seinem Partner eine Chance gegen die Zwillinge haben könnte.

" Die Zeit läuft mein Freund.", rief Darius all zu hilfreich.

"Keine Sorge, noch einige Sekunden."

Ich ging mit festen Schritten die Reihe ab, mal etwas näher an den Gladiatoren, mal etwas weiter entfernt. Wollte Reaktionen provozieren.

Doch Frauen und Männer bewegten sich gleichermaßen nicht. Nicht einmal als der Kobold ihnen gegen das Knie trat oder gegen den Magen schlug , um ihnen eine aufrechte Haltung zu erzwingen. Nur die Augen wurden zusammengekniffen.
Fast hätte ich die beiden schlanken Männer in der Mitte ausgesucht als der Kobold laut fluchte.

Mein Blick schoss zu ihm, sein rechtes Bein wurde von einer schlanken Hand gehalten wärend er mit den Armen rudernd versucht das Gleichgewicht zu halten.

"Das wirst du mir bereuen!", zischte er wie eine Schlange.

" Ich lasse mich nicht von dir schlagen!", drang eine gedämpfte Stimme an mein Ohr.

Die Stimme kam mir bekannt vor und ehe ich mich versah, stand ich neben dem Kobold. Ignorierte wie er weiter um sein Gleichgewicht kämpfte und sah in die Augen hinter der Maske, die sich misstrauisch um sahen .

Selbst mit meinen Augen konnte ich ihre Augenfarbe in dieser Dunkelheit nicht erkennen. Witternd sog ich die Luft ein; Schweiß, der schwere Geruch von Leder und..etwas nicht klar zu definierend feminines.

"Sie!", rief ich und deutete auf die Frau mit den dunklen Haaren. Darius schien sich kaum merklich zu verspannen.
Volltreffer, rief mein Verstand.

Okay, vielleicht wurde ich Wahnsinnig, doch in ihr fand ich eine winzige Ähnlichkeit mit der meines Rotkäppchens und wenn sie mindestens genau so einen Kampfgeist hatte wie sie, dann würde sie gewinnen können.

Der Kobold neben mir fiel mit einem lauten Schrei zu Boden. Der Schalk sprach aus den Augen der Gladiatoren und ihrer etwas kleineren Partnerin.

"Sie?",schrie der Kobold und versucht mit seinem etwas rundlichen Bauch aufzustehen.

"Ja, sie."

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Hey Gladiatoren,
Wie findet ihr diesen Sichtwechsel?
Ich fand es gerade so toll Abends zu schreiben, also verzeiht meine Rechtschreibung , ich werde die Fehler morgen beheben.
Danke, dass ihr meine Geschichte weiter lest:)
Alles liebe, NastjaIN .

Burning GoddessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt