Kapitel 39 Beginnen wir das Feuerspiel

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(Nike)

"Du darfst nicht in ihre Nähe kommen und auf gar keinen Fall solltest du dich von dem Drachenwandler gefangen nehmen lassen!", mahnte mich Rhea ein letztes Mal und inspiziert ihren Speer.

Man sah ihr an, dass sie sich um etwas Sorgen machte und mich damit nicht belasten wollte. Ich hätte auch zu gerne danach gefragt, doch ich wusste, dass meine Gedanken alleine dem Kampf gelten sollten.

" Ich werde mein Bestes geben und  nichts waghalsiges machen.", versprach ich brav und legte die Maske an.

Erleichtert stellte ich fest, dass die neuen Masken, die man uns übergeben hatte viel angenehmer zu tragen waren und unser Gesicht nur teilweise verdeckten. Aiden hatte wohl darauf bestanden, dass man Rhea und mich von den anderen Galdiatoren unterscheiden konnte, denn die schwarz goldene Wolfsmaske hob uns selbst von Rengar und seinem Bruder ab.

" Ich hoffe wir überstehen das.", gab sie noch zurück und zog auch ihre Maske an.

Beide trugen wir einen leichten Brust Panzer, den dazu typischen Rock und Römersandalen. Meine Schwerter steckten vor mir in dem Boden als ich nun aufstand und zu Rhea sah.

" Hab vertrauen in uns, wir werden siegen." Ich lächelte aufmunternd, nahm die Schwerter in die Hand und ging voran durch die Tür, die direkt zur Arena führte. Vorne stand schon einer der Wachmänner und wartete auf das Zeichen, das Gitter zu heben, um mich und Rhea passieren zu lassen.

Hinter mir spürte ich Rhea's Körpernähe und entspannte mich einwenig, während ich lauschte, wie der Kobold die Menge weiter anstachelte.

" Ich hoffe Ihnen haben die Chimären gefallen, denn jetzt beginnen wir auch schon mit dem ersten Kampf dieses Tages und dieser verspricht noch viel spannender zu werden, als all die bisherigen zuvor. Nun möchte ich Sie auch nicht weiter auf die Folter spannen. In der rechten Ecke sind die namenlosen Champions' Aiden, des Rudelführers Amerikas! Wir werden heute sehen, ob sie sich einen Namen verdient haben!", brüllte er aus dem Mikrofon und genau das schien das Zeichen für den Wachmann gewesen zu sein, denn er zog das Gitter auf und ließ mich und meine Partnerin vorbei.

Dieses Mal blendete die Sonne nicht, dicke Wolken hingen über der Arena und versprachen einen starken Regenschauer.

Das Publikum jedoch störte sich daran nicht, denn es pfiff, rief Aufmunterungen oder sogar Drohungen in unsere Richtung. Auch Aiden saß an seinem Platz, er wirkte angespannt und tiefe Schatten lagen unter seinen Augen. Scheinbar spürte auch der Werwolf, dass mehr als eine Überraschung auf ihn wartete.

Erst als ich in der Mitte der Arena stehen blieb, sprach der Kobold weiter.

" In der linken Ecke sehen Sie zwei Kreaturen, die ganz ohne meine Hilfe ihren ganz eigenen Charme versprühen. Meine Damen und Herren, die Gewinner der südlichen Arena, Goliat der Knochenbrecher  und seine Partnerin Viper die Flammende!"

Mein Blick richtete sich augenblicklich auf das sich öffnende Gitter und der Anblick der sich mir dort bot, erschreckte mich zutiefst.

Vesik alias Viper die Flammende trug eine blutrote Maske aus der nicht minder rote Augen blutrünstig funkelten. Goliat neben ihr, wurde seinem Namen von seiner Statur her gerecht, denn er überragt die gertenschlanke Vesik um mindestens einen Meter.

"Sei ruhig und lass dich nicht provozieren Nike.", flüsterte Rhea neben mir und packte selbst ihren Speer fester.

Leichter gesagt als getan, dachte ich mir und musterte Vesiks Waffe mehr als entsetzt. Es handelte sich um eine lange Peitschen, die man nicht annähernd mit der von Indiana Johns aus den alten Filmen vergleichen konnte. Diese hier war mit Widerhaken übersäht und versprach blutige Schmerzen. Der rothaarige Goliat hingegen trug auf seiner Schulter ein riesige Keule, die an den entscheidenden Stellen Stacheln aufwies. Seine ebenfalls rote Maske zeigte ein bösartiges Grinsen.

"Nun, da sich die Galdiatoren in der Mitte der Arena befinden, wünsche ich euch einen guten Kampf und einen ehrenhaften Tod!", brüllte der Kobold noch einmal, während ich auch schon mehrere Schritte zurück trat, als Vesik ihre Peitsche über den sandigen Boden gleiten ließ.

Rhea machte einen großen Bogen, um  Goliat und musterte den regungslosen  Drachenwandler stumm. Ich wusste, ab hier war ich auf mich allein gestellt.

Meinen Griff um meine Schwertgriffe verstärkend kniff ich die Augen zusammen und wartete ihren nächsten Schlag ab, dabei hielt ich meine Schwerter nah an meinem Körper.

Vesik jedoch schien keines Wegs von mir beeindruckt, sie schwang die Peitsche wie eine Verlängerung ihres rechten Armes hin und her, wirbelte Sand auf und konzentrierte sich nur auf mich.

" Ich werde dir einen schnellen Tod gewähren!", rief die blonde Frau und machte einen tiefen Ausfallschritt.

"Ich brauche keine Almosen!", entgegnete ich und bückte mich etwas.

Doch gerade als ich meine Position eingenommen hatte, sah ich wieder Sand aufwirbeln und eine schnelle Bewegung von Vesik.

Im nächsten Moment spürte ich einen Tritt in meine Magengegend und ein Schwerelosigkeitsgefühl, das je endete, als ich gegen die Mauer der Arena geworfen wurde und wie ein nasser Sack zu Boden fiel. Das alles geschah so schnell, dass ich nicht einmal Zeit hatte zu schreien, geschweige denn irgendetwas dagegen auszurichten.

Ich atmete heftig. Meine Schwerter lagen in einigen Metern Entfernung vor mir auf dem Boden. Und die langsamen Schritte zu meiner Rechten schienen mich zu verhöhnen. Vesik war sich ihres Sieges gewiss und machte keinen Hehl daraus.

" Bist du dir noch immer so sicher, die Almosen nicht zu benötigen?,fragte sie mit gönnerhaften Stimme und stellte einen ihrer Füße auf meinem Rücken ab.

Ich hustete leicht und hob meinen Kopf, um wenigstens etwas von ihr zu sehen. " Du hast schon einmal versucht mich umzubringen und hast es nicht geschafft. Dieses Mal wird es dir auch nicht gelingen Vesik.", fauchte ich, spannte meinen Muskeln an und wartete auf ihre Reaktion.

Ihre Reaktion verlief wie erwartet und ich hätte ihre Stimme fast nicht durch den Lärm, den Rhea und Goliat veranstalteten gehört. "Woher...?",fragte sie leise und verminderte damit den Druck.

Den Moment nutzend stieß ich mich vom Boden ab, machte eine Wendung in der Luft und rammte ihr dabei die Ferse meines Fußes in den Unterleib.

"MISTSTÜCK!", brüllte die Dämonin.

" Ich habe nie etwas anderes behauptet!", gab ich zurück und wischte mir das Blut von der Nase, während ich mich schnell aufrichtete und nach dem Schwert das mir am nächsten lag griff.

Vesiks fauchte und schwang die Peitsche. " Wenn ich mit dir fertig bin, bleibt von dir nichts mehr übrig!"

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Hey Leute,
Wie immer könnt ihr mir sagen, was euch gefehlt, bewegt oder gewandert hat. Für Verbesserungsvorschläge bin ich offen!
Einen schönen ersten Mai!:)
LG NastjaIN

Burning GoddessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt