Kapitel 50- Die Unverwüstliche

3K 250 38
                                    

(Nike)

"Duck dich verdammt noch mal!", brüllte Rhea und warf ihren Speer in meine Richtung.

Ich tat wie befolgen,duckte mich und rollte mich in einer Vorwärtsrolle näher zu Rhea und weiter von dem Ogar weg.

Es war ein lustiger Zufall, dass ausgerechnet der Ogar von gestern, der so betrunken gegen die Wand gesunken war nun mit einem Goblin gegen mich kämpfen musste.

" Jetzt hast du keine Waffe mehr, du Idiot!",rief ich ihr zu und warf ihr eines meiner Scherter zu.

Einen Blick über meine Schulter werfend sprang ich gerade noch rechtzeitig nach links um der riesigen Keule, die mich zu Brei zerschlagen hätte auszuweichen.

Der Boden bewegte sich,als der raumübergreifende Zauber aktiv wurde. Heiße Geisire stießen durch die Erde und trafen den Goblin hinter Rhea mit voller Wucht.

Die grüne Gestalt schrie und hielt sich das zerfressene Gesicht.
" Sei bloß vorsichtig.",kam es von Rheas Richtung und ich verdrehte die Augen.

Wenigsten war der Goblin abgelenkt und ich konnte mich auf meinen Gegener konzentrieren,denn mehr als ausweichen hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt nicht geschafft.

Neben dem mit einer weißen einäugigen Maske bedeckten Gesicht des Ogars quoll Dampf aus dem Boden, eine stumme Warnung vor dem eigentlichen Ausbruch.

"Uga. Uga.", provozierte ich den glatzköpfigen Ogar grinsend und brachte mich in Angriffspose.

Der aufsteigende Geisier konnte mir nützlich sein.

Erinnere dich daran, dass der Schwachpunkt des Ogars sein Auge ist, nicht sein Herz. Das Auge.

Ich ließ die Klinge in meiner rechten Hand gekonnt kreiseln. Rheas mörderisches Training hatte mich gezwungen besser zu werden und nun war ich hier, einen Kampf von dem Finale entfernt.

Der Ogar brüllte, er holte mit der Keule aus und ließ damit seine linke Seite ungeschützt.

Das war meine Chance,dachte ich mir und lief los. Die riesige Keule donnerte auf mich herab,doch zu langsam. Mit einem meiner Meinung nach mehr als spektakulären Sprung flog ich an ihm vorbei und riss seine linke Seite auf, nicht tötlich verletzt dafür aber eingeschränkt drehte er seinen Kopf in meine Richtung.

"MISTSTÜCK", brüllte er und griff schneller als erwartet nach meinem linken Fuß und zog mich in die Luft.

Erschrocken blieb mir die Luft weg als ich kopfüber vor ihm hing,seine Kronjuwelen nur eine Handbreit von meinem Gesicht entfernt.

"STIRB!" Kam es von ihm und dann drehte sich alles.

Dieser Idiot schleuderte mich an meinem Fuß durch die Luft als wäre ich sein beschissenes Rodeoseil!

"Nike!" Rheas Stimme drang durch den pfeiffenden Wind an  meinem Ohr.

Mein Blick versuchte sich auf Rheas verschwommene Gestalt zu fokusieren. Irgendetwas grünes schien unter ihr zu liegen.

Ich muss gleich kotzen!

Mein Kopf drehte sich und meine Haare peitschten wild um mich herum.

In meiner Hand hielt ich nach wie vor mein Schwert, doch mir schien die Kraft zu fehlen es einsetzen zu können.

"Rhea tu doch was!",schrie ich, die Galle stieg mir die Kehle hoch.
Gleich würde es ein unglück geben.

Gerade als ich spürte, wie meine Partnerin sich in Bewegung setzte,brummte der Ogar.

"Nichts da!"

Dann war mein Fuß befreit.
Was?
Ich realisierte zu spät,dass der Ogar mich los gelassen hatte. Mein Blick fiel auf die sich nähernde Mauer vor mir. Scheiße, das wird weh tun!
Ich drehte mich in der Luft so gut es ging und prallte  mit meiner Rückseite statt meinem Gesicht in die Mauer.

" Eine erledigt, eine fehlt noch!"

(Aiden)

Montgomery neben mir verspannte sich kaum merklich als einer meiner Champions, die Unverwüstliche,wie ich sie insgeheim nannte genau unter mir in die Mauer krachte.

Ein Ruck ging durch den Boden, doch er hielt. "Machst du dir sorgen?", fragte ich meinen Stellvertreter und betrachtete die Staubwolke vor mir.

"Sie etwa nicht?"

"Nein." Der Rotschopf,der den Goblin geköpft hatte, bewegte sich nicht von der Stelle. Abwartend stand sie zehn Meter von dem Ogar entfernt, das blutige Schwert auf den Boden gerichtet.

Nein, sie will der Anderen den Kampf überlassen.

"Wow das nenne ich einen Wurf. Bin regelrecht neidisch!"

Die Menge richtete ihren Blick auf mich. Nein, nicht auf mich sondern auf die Gestalt,die wie ein Phönix aus der Asche durch die Staubwolke trat.

Lauter Jubel brach aus, die Unverwüstliche wurde ihrem Namen gerecht als sie dreckig aber unverletzt dem Ogar das Schwert entgegenstreckte.

"Versuchs mal damit, vielleicht klappt es damit eher."

"Wie kannst du nur!Stirb dreckiges Weibsstück!" Der drei Meter Hohe Ogar rannte los, nicht so schnell wie die meisten Unsterblichen, jedoch schnell genug, um einen Menschen zu überholen. " Ich zerreiße dich mit meinen eigenen Händen!"

"Versuchs doch!", rief ihm mein brünetter Champion zu und zog den Speer hinter ihrem Rücken hervor.

Ich wusste was jetzt kommen würde.
Wie in Zeitlupe konnte ich sehen, wie sie den Speer fest mit ihrer linken Hand umfasste, zielte und schluss endlich warf. Wie ein Pfeil flog er durch die Luft, durchbohrte das Auge des Ogars und durchtrat den Schädel auf der Rückseite.

So schnell wie der Ogar gelaufen war, so schnell kippte er nach hinten, während sich eine Blutlache um ihn herum bildete.

Der Jubel wurde lauter, wärend die Anwesenden Geld und Blumen ins Innere des Kampfplatzes warfen.

Meine Champions hatten sich mit ihren mehr als ungewöhnlichen sowie beängstigenden Fähigkeiten in die Herzen der Zuschauer gekämpft.
Das war sicher.

Ein dümmliches Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus.
"Siehst du Montgomery, sie haben es geschafft."

"Ja,Sire." Mein Freund sah mich ernst an. "Aber ist ihnen etwas aufgefallen?" Seine tiefdunklen Augen richteten sich aufden Kampfplatz. "Ihr Champion, der der in der Mauer gelandet ist. Ich kann ihre Spezies nicht einordnen."

Ich zuckte mit den Schultern. "Ein Mischling,mehr nicht. Sowas sammelt Darius doch."

Wachen kamen herangeeil, räumten die Leichen, das Geld und die Blumen weg. Dann zwang man die Sieger zum Ausgang.

Mein Blick folgte ihnen und ich wartete ab, bis mein Champion zu mir auf sah,so wie sie es bis jetzt jedes Mal getan hatte und auch dieses Mal spürte ich ein Knistern in der Luft.

"Nein, dafür hat sie zu starke Fähigkeiten, die mir bis jetzt noch nicht untergekommen sind. Mischlinge erben zwar von beiden Seiten der Familie etwas, aber ihre Fähigkeiten sind immer schwächer."

Ich wusste es, ich wusste, dass Montgomery recht hatte. Und doch gab ich ihm nicht recht, denn es beschämte mich und meinen Wolf, dass wir diese Frau so faszinierend und anmutig fanden.

Sie war eine Ablenkung von der Suche nach meiner Gefährtin. Denn immer wenn ich an meine Gefährtin denken wollte,kam mir die maskierte Frau mit der Aura einer Killerin in den Sinn.

"Lass uns gehen, der Rest interessiert mich nicht." Ich stand auf und ging, wie auch meine Champions gingen.

"Jawohl, wir müssen die letzten Vorbereitungen noch treffen."

Montgomery ging lautlos wie mein Schatten hinter mir her.
"Morgen halten Sie ihre Gefährtin in den Händen!"

○○○○○
Tada,ich würde sagen noch eindeutiger kann nicht sein, was passieren wird.
Könnt ihr es schon erahnen?

Burning GoddessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt