Kapitel 57- die Maske fällt

3K 250 33
                                    

(Aiden)

Mein Plan war aufgegangen, die Bomben, die Mhyrma und Kasper an den Eckpfeilern und in den unterirdischen Gängen der Arena befestigt hatten waren hochgegangen und das noch gerade rechtzeitig. 

Das komplette Konstrukt der Arena würde nach und nach durch die fehlenden Stützpfeiler nachgeben und dieses für Qualen und Diskriminierung stehende Monument würde das es ihm zustehende Schicksal erleiden.

Jedoch hatte ich nicht erwartet, dass Nike weiterhin auf einen Kampf mit Athena aus war und doch hatte sie sich direkt auf den weiblichen Champion gestürzt.

Es war gut möglich, dass die beiden eine Rechnung zu begleichen hatten, aber jetzt war nicht die Zeit dafür.

Meine Rechnung mit Darius hatte Vorrang.

Ich sah noch mal zu meinem Champion. Ihr ehemals streng geflochtenes Haar hatte sich in Strähnen gelöst und hing ihr wirr ins Gesicht. Ihr ganzer Körper war von Staub, Sand und fremdem Blut bedeckt.

Sie stämmte sich langsam mit hilfe ihres Schwertes auf die Beine, ihr Körper zitterte vor Anstrengung und trotz des harten Kampfes glitzerten ihre Augen durchdringen silbrig.

Ich hatte vor all der Zeit eine gute Entscheidung getroffen als ich sie gewählt hatte. Zu dieser Zeit hatte mein Tatoo, ein abstraktes Drachenmal gejuckt wie die Pest und mein inneres Tier hatte zustimmen geknurrt als sie sich nichts von dem Kobold gefallen ließ. Ich hatte sie wählen müssen und obwohl ich es nicht gerne zu gab, so faszinierte mich dieses Geschöpf viel zu sehr.

Auch jetzt drängte mich mein Instinkt diese Frau bei mir aufzunehmen. Mein Mal kribbelte wie so oft wenn ich in der Arena einen ihrer Kämpfe beobachtet hatte.
Vielleicht hatte mein Gefühl auch recht, ich schuldete ihr meine ganze Ewigkeit und mein Herz.

Bei diesem Gedanken sah ich zu Nike, meinem Rotkäppchen, löste widerstrebend meine Hände von ihren Armen und nahm ihr das riesige Schwert ab. Sofort spürte ich das schwere Gewicht und musste mich wundern, wie sie die Waffe mit ihrem zierlichen Körper hatte stämmen können, einhändig.

Ein weiteres Mysterium.

"Was tust du da?",fragte sie mich und dabei klang ihre Stimme seltsam verzerrt und falsch in meinen Ohren.

"Ich nehme dich mit mir mit, dafür brauchst du kein Schwert. Und es ist mir herzlich egal ob du diesem Unterfangen zustimmst oder nicht. Es gibt da einige Dinge, die ich dir erklären muss, aber ich verspreche dir eins. Ich werde dich mit meinem Leben beschützen."

Einen Moment herrschte Schweigen, einzig Athenas langsame Schritte im Sand unterbrachen die plötzliche Stille.

Dann fing Nikes Körper an vor lachen  zu beben und ihre seltsam verzerrte Stimme halte durch den Trümmerhaufen, der einst die Arena gewesen war.

"Guter Witz, Werwolf.", sie tat so als ob sie sich Lachtränen aus den Augen wischte. " Aber ich brauche keine Hilfe, von niemanden."

Ich verstand gar nichts mehr. Hier stand ich, bis auf die Zähne bewaffnet, bereit meine Gefährtin mit meinem Leben zu beschützen und sie lachte mich aus.

Ich hätte es auf ihr arrogantes Wesen schieben können, doch so einen Charakterzug entsorach ihr nicht. Stolz und unerschrocken, ja,aber nicht arrogant.

Es fühlte sich einfach falsch an. Nicht,dass ich mir wie ein Idiot vorkam, denn soweit ich gehört hatte fühlten sich viele Männer, die ihrer Gefährtin begegneten anfangs genau so. Vielmehr kam mir Nike falsch vor.

Ich wusste nicht wohin die verletzte aber wilde Frau verschwunden war.
Sie hatte mir eindeutig mehr gefallen.

Athena räusperte sich.

Burning GoddessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt