Kapitel 37: Niemand erwartet den Gargyl

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(Nike)

Irgendwie schmeckte nach dem Geschmackserlebnis von Gestern das Kantinenessen fade und lieblos.
Weder die Konsistenz noch der Geschmack konnte mit der Schokolade mithalten.

"Awww, du bist endlich zur Frau geworden.", schmunzelte Rhea und stopfte sich eine Gabel voll Erdbeerkuchen in den Mund.

" Mach dich nicht witzig über mich.", brummte ich und werde leicht rot.

Dank Rhea hatte ich ganz schnell meinen Traum, die Bewusstlosigkeit und die schwer im Magen liegende Vermutung eine Drachenwandlerin zu sein überwunden, mit ihr und einem zuckerhaltigen braunen Stoff.

"Macht sie nicht.",schmatzt Gabriel neben mir mit vollen Wangen, die ihn wie ein Eichhörnchen aussehen lassen." Hey!", empört sieht er mich an und einige Kümmel aus seinem Mund landen auf meinem Essen.

Angewidert schiebe ich es von mir." Hör auf ständig in die Köpfe anderer Leute zu sehen."

"Er kann es nicht abschalten.", meldet sich auch Brian auf meiner anderen Seite zu Worte und rückte etwas näher, um einem Mynotaurus Platz zu machen.

Das nachmittägliche Gedränge war im vollen Gang, Kreaturen aller Art versuchten möglichst schnell an die Wahren ihrer Wahl zu gelangen und dann an ihren Stammtisch zu gelangen.

Geredet wurde zwar laut, doch kaum außerhalb der Tischgruppen. Fast erinnerte es an eine Highschool Kantine in der sich geschlossene Gruppen gebildet hatten, dort war es auch kaum verwunderlich, dass keiner vom Tisch der Beliebten mit dem Tisch der Nerds sprach. In unserem Fall sprach man jedoch nur indirekt vom sozialen Status sondern eher von der Rassenzugehörigkeit.

Aber wie bei der Highschool gab es auch hier Ausnahmen wie unseren Tisch, so auch beispielsweise Brian.
Wie es sich für Drachenwandler gehörte aß er Fleisch, Fleisch und noch mehr Fleisch und trotzdem galt er hier als Vegetarier. Gezwungener Maßen.

"Aber er kann in den Köpfen weit interessanterer Leute wie die von einem gewissen Vampir stöbern.",fügte Rhea hinzu und zeigte dabei mit ihrer Gabel in Brian ' s Richtung.

"Darius hat doch seine Lieblingshexe immer bei sich, da funktioniert das kaum." Auch Brian zeigte nun mit seiner Gabel auf Rhea und es sah fast so aus, wie ein bevorstehendes Schwertduell im Miniformat.

"Leute ich bin hier!", gibt auch Gabriel kurz zu bedenken, scheint jedoch viel mehr an seinem Essen interessiert zu sein.

"Welche Lieblingshexe?", frage ich statt eine Antwort auf Gabriel's Aussage zu geben.

" Ist sie dir nie aufgefallen?" Der Lockenkopf mir gegenüber lässt die Gabel sinken. " Eine groß gewachsene Frau mit langem glatten Haar in der Farbe tiefsten schwarz und Augen die wie zwei Schwarzelöcher aussehen? Sie ist eigentlich kaum zwei Meter von ihm entfernt. Man munkelt sogar, dass sie seine Geliebte ist."

"Jedenfalls ist sie unglaublich mächtig und steinalt."

" Mit anderen Worten haben wir keine Chance irgendwas raus zu finden.", meine ich und meine Schultern sacken etwas in sich zusammen.

Es war nicht so, als ob ich tatsächlich irgendwas unternommen hätte, um zu fliehen oder Johnny zu befreien, aber das lag schlich und ergreifend daran, dass ich es nicht mal schaffte einen Tag unverletzt zu überstehen.

"Das würde ich nicht sagen.",murmelte Brian etwas leiser als nötig und ich hatte nur mühe on zu verstehen.

"Wie meinst du das?" Der Gang in der Nähe von mir beginnt sich langsam, wie das rote Meer zu teilen und lässt mich einen Blick auf Hörner, Hufe und einen Pferdeschwanz werfen.

"Bonjiour Nike, wir haben uns so lange nicht mehr gesehen!", rief der kleine Gargyl und sprang auf den freien Platz neben Rhea.

"Pierre!", rief ich erstaunt aus und konnte meine Schuldgefühle kaum unterdrücken." Wo warst du denn die ganze Zeit über? Geht es dir gut?", frage ich schnell hintereinander.

Als Clown in der Arena rum zulaufen war bestimmt gefährlicher als Gladiator zu sein.

"Bestens.", er grinst und entblößt seine scharfen kleinen Zähne. " Ich war mal hier mal da, hab mal hier mal dort was gehört und bin von einem zum anderen Ort gerannt, geschlichen oder spaziert.", gab Pierre mit starkem Akzent wage preis.

"Spucks aus Zwerg." Gabriel entschlüpfte ein nicht all zu leises Röpsen als er seinen Teller von sich schob.

Der Schwanz des Gargyls zuckte aufgeregt hin und her, während seine zarten Flügel aufgebracht flatterten.

"Brisante Infos." Pierre ließ seine Stimme wie die eines Geheimagenten klingen.

Sofort richteten sich vier Augenpaare auf ihn. " Erzähl schon." Ich weiß nicht mehr wer ihn aufforderte, doch als der Gargyl sprach hatte das keine Bedeutung mehr.

"Ich habe euch doch erzählt, dass ein Drachenwandler und ein Feuerdämon gegen euch antreten werden...", daher wussten sie es also " Jedenfalls handelt es sich bei dem Feuerdämonen um die Feuerdämonin Vesik."

"Vesik, wie die Vesik, die bei Aiden arbeitet?", enfährt es mir fast sofort, bevor ich erst realisiere, was es bedeutete.

"Arbeitete.", korrigiert mich Pierre." Sie hat gekündigt und ist einen Tag später von Darius gefangen genommen worden, da sie noch nicht die Zeit gefunden hatte sich bei ihrem Dämonenclan zu melden."

" Das bedeutet, dass es sich um den zweiten Schlag unter der Gürtellinie handeln wird.",mutmaßt Rhea und zieht ihre honigbraunen Augenbrauen zusammen.

"Ich bezweifle, dass sich der Schlag gegen euch bzw Nike richtet, auch wenn es eine nett Dreingabe ist. Vermutlich möchte Darius Aiden zum äußersten Treiben, vor Zeugen, damit er ihn gesetzmäßig hinrichten lassen kann.", widerspricht Brian.

"Verfluchte Politik, es ist doch einfach grausam, wie ihr es handhabt. Immerhin können Leute wie Darius Andere versklaven und deren Familien als Druckmittel missbrauchen."

" Es hält die Ordnung in Takt, das ist etwas was die Menschen nicht geschafft haben.", ertönt eine tiefe Stimme und der Mynotaurus meldet sich zu Wort.

Mein Herz beginnt augenblicklich zu rasen als die Kreatur mich an schnaubte und sich der Nasenring dabei hin und her wiegt.

"Clur, warum machst du dem Mädchen solche Angst?", fragte Rhea ihn mit bösem Blick.

"Schon gut Rhea, er hat mich nur überrascht. Ich habe ganz vergessen, wie gut das Gehör der meisten Anwesenden ist."

"Menschen sind so vergesslich.", stimmte mir Clur zu und drehte sich wieder desinteressiert um.

Noch immer perplex hörte ich erst viel zu spät, dass der Kobolt, der immer für die 'Ziehung' und die Gladiatorenkämpfe zuständig war die Ergebnisse verkündete.

"Regar und Kalisto gegen Team 3. Team 9 gegen Team 11. Team 2 gegen Team 10...", laß er vor.

"Team 11 also.", murmelte der Gargyl und aß mitlerweile meine Reste auf.

" Wir sind Team 9?", frage ich und sehe zum ersten Mal seit Tagen wieder auf mein Handgelenk mit dem Armband auf dem die Zahl 9 ununterbrochen leuchtete.

"Ja und wir haben morgen unseren Kampf."

"Und noch immer einige Probleme.", ergänze ich Rhea's Kommentar.

"Dafür jedoch noch mehr Neuigkeit.", sagt Pierre leicht hin und vollkommen unerwartet. " Irgendwas über Drogen und Vampire."

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Hey,
Da bin ich wieder. Sry dass ihr so lange warten musstet, aber Facharbeit und Klausur Phase fressen die ganze Zeit auf.
Hoffe es hat euch gefallen das Kapitel, das nächste kommt hoffentlich schneller, mit einer schönen Kampfszene und einer tafferen Nike.
Entspricht das eurem Geschmack?

LG Nastja

Burning GoddessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt