Kapitel 30 der Sünde die Unschuld

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(Nike)

Am nächsten Tag stand ich schon vor allen anderen auf dem Trainingsplatz und begang die einstudieren Bewegungen von Rhea zu wiederholen. Jeder stechende Schmerz, der mir durch meine Glieder fuhr zeigte mir eine ungeschützte Stelle meines Körpers. Mit anderen Worten eine Schwäche, die ich zu beheben hatte, um meine Versprechen zu erfüllen.

Ich konnte es noch immer nicht fassen. Mein Versprechen gegenüber Johnny hatte sich in eines gegenüber Rhea, Pollux und Castor verwandelt. Ein Versprechen, dass ich nicht mehr Monstern schuldet, sondern Verbündeten und Freunden. Ich weiß nicht genau, wann ich an dem Punkt angelangt bin, dass ich sie nicht mehr als bloße 'Wesen' betrachte, sondern als mir nahe stehende Freunde.

Vielleicht würden mich Johnny und Marcus mich hassen, denn ich habe zugelassen, dass ich mich verändert habe. Aber es fühlte sich zum ersten Mal richtig an so zu fühlen.

Eines meiner Schwerter gilt mir aus der schweißnassen Hand, als eine Stimme hinter mir ertönte.

"Du hast deine Deckung vernachlässigt.", kam die schlichte Bewertung und ich ließ sie zu. Auch wenn es mich erniedrigen sollte, so würde ich dadurch nur stärker werden. Ich würde fallen, aber ich würde mit mehr Kraft als zuvor aufstehen und weiter kämpfen.

"Was willst du hier?" Ich sah über meine Schulter zu Brian, der ernster als je zuvor aussah.

"Rhea sucht dich überall. Sie sagte uns, dass du schon weg warst, bevor sie wach war." Eine stumme Anklage lag in seinen so reptilienhaften Augen.

"Es tut mir leid, wenn ich euch Sorgen bereitet habe, aber ich konnte nicht mehr schlafen und musste etwas machen." Ich ging auf die Stelle zu, an der mein Schwert gelandet war und hob es auf.

" Ich habe etwas für dich." Mein Kopf fuhr herum und ich sah ihn nur wenige Meter von mir entfernt stehen. So schnell.

" Ich will nichts essen." Schon längst war mir der Geruch von warmen Brot und Fleisch in die Nase gekrochen und brachte meinen Magen dazu in freudiger Erwartung zu knurren.

"Du musst.", streng sieht er mich an und reicht mir das verpackte Brötchen. "Ich weiß, dass dich der Kampf gestern mitgenommen hat, aber du brauchst Kampf, um heute zu bestehen."

Ich hatte schon die Verpackung abgerissen, als ich inne hielt. " Was meinst du damit?" Irgendwas an seiner Aussage ließ mich stutzig werden.

"Du hast die Ansage der heutigen Kämpfe verpasst." Ein Schauer überlief mich.

"Kämpfe?", krächzte ich und nahm einen Bissen von dem Brötchen, als der Weishaarige mich mahnend an sah.

"Rhea und du wurdet in den Doppelkämpfen gezogen, wärend Gabriel im Einzelkampf gezogen wurde."

Ich nahm noch einen größeren Bissen und kaute etwas, bevor ich antwortete. " Gegen wen?"

Brian nahm mir die Schwerter aus der Hand. " Ihre Namen werden die auch nichts sagen, aber ich kann sie dir zeigen. Du musst nur mitkommen."

Ich runzelte die Stirn auch wenn mir eine große Last von den Schultern fiel, Regar und Kalisto würden nicht meine Gegner sein.

"Brian, du sprichst mit mir, wie mit einem Kind, also sag mir lieber jetzt, was auf mich zukommt, als wenn ich es selbst herausfinden muss.", meine Stimme klingt gereizt.

"Deine Gegner werden ein Kind und sein Vater sein."

Mir stockte der Atem, das halb gegessene Brötchen fiel mir aus den tauben Händen, wärend ich spürte wie sich ein Knoten in meinem Bauch festigte. Ungebändigte Wut stieg kochendheiß in mir auf und trübte mir die Sicht.

Burning GoddessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt